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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wahrscheinlich.»
«Ein Instrument wird erst zu einer Waffe, wenn es von einem gewöhnlichen Soldaten zuverlässig bedient werden kann - oder sagen wir hier, wenigstens von einem Oberleutnant. Hat überhaupt ein Außenstehender eine Zuverlässigkeitsstudie angefertigt?» fragte Filitow.
«Nein, nicht daß ich wüßte.»
Filitow griff nach seiner Teetasse. «Na bitte, Dimitri Timofejewitsch. Meinen Sie nicht, daß sich das Politbüro für so etwas interessiert? Bislang war es bereit, dieses experimentelle Projekt zu finanzieren, aber» - Filitow trank einen Schluck Tee - «die Delegation wird um weitere Mittel ersuchen, um die Anlage zur Einsatzbereitschaft zu bringen. Und wir haben kein unabhängiges Gutachten über das Projekt.»
«Und wo sollen wir das herbekommen?»
«Von mir natürlich nicht, dazu bin ich zu alt und ungebildet Aber wir haben helle junge Oberste im Ministerium, besonders in der Fernmeldeabteilung. Die wären kompetent, sich diese elektronischen Wunder einmal anzusehen. Das ist aber nur ein Vorschlag.» Filitow, der nur den Samen für eine Idee gepflanzt hatte, verzichtete auf weiteren Druck. Jasow war viel leichter zu manipulieren als einstmals Ustinow.
«Gibt es im Panzerwerk Tscheljabinsk noch Probleme?» fragte Jasow als nächstes.
*
    Ortiz sah zu, wie der Bogenschütze eine halbe Meile weiter den Berg erklomm. Zwei Männer und zwei Dromedare. Mit einem Guerillaverband wohl kaum zu verwechseln. Andererseits wußte Ortiz, daß die Sowjets einen Punkt erreicht hatten, an dem sie auf so gut wie alles schossen, was sich bewegte.
    Vaya con Dios.
«Jetzt könnte ich ein Bier vertragen», merkte der Captain an. Ortiz drehte sich um. «Captain, ich komme mit diesen Leuten nur so gut aus, weil ich so lebe wie sie. Ich halte mich an ihre Gesetze und Sitten. Das heißt, kein Alkohol, kein Schweinefleisch; das heißt auch, daß ich mich von ihren Frauen fernhalte.»
«Mist.» Der Captain schnaubte. «Diese ungebildeten Halbwilden -» Ortiz schnitt ihm das Wort ab.
«Captain, wenn ich so etwas noch einmal höre, ist das Ihr letzter Tag hier. Diese Leute arbeiten für uns. Sie bringen uns Dinge, an die wir sonst nirgendwo herankommen. Ich erwarte, daß Sie ihnen den Respekt erweisen, den sie verdienen. Ist das klar?»
«Jawohl, Sir.»
Himmel noch mal, der ist ja schon selbst ein Kanake.
    * Sehr eindrucksvoll - vorausgesetzt, Sie finden heraus, was die da treiben.» Jack gähnte. Er war von Los Alamos zurück zum Luftwaffenstützpunkt Andrews in Kalifornien geflogen und litt wieder einmal an Schlafmangel. «Dieser Gregory ist unglaublich helle. Er brauchte gerade zwei Sekunden, um die Installation auf zu identifizieren, und zwar praktisch Wort für Wort wie das NPIC.» Der kleine Unterschied war, daß das National Photographic Intelligence Center vier Monate und drei schriftliche Berichte gebraucht hatte, bis seine Analyse stand. «Außerdem möchte er, daß wir jemanden in die Anlage einschleusen.»
    Admiral Greer hätte beinahe seine Tasse fallen gelassen. «Der Junge sieht zu viele James-Bond-Filme.»
«Ist doch schön, daß noch jemand an uns glaubt», meinte Jack lachend und wurde dann wieder ernst. «Wie auch immer, Gregory will wissen, ob sie bei der Ausgangsleistung ihrer Laser einen Durchbruch erzielt haben. Er vermutet, daß der Großteil des jetzt vom Wasserkraftwerk verfügbaren Stroms für bestimmt ist.»
Greer machte schmale Augen. «Eine schlimme Vorstellung. Glauben Sie, daß er recht hat?»
«Die Russen haben viele gute Laserspezialisten, Sir. Nikolaj Bosow bekam den Nobelpreis und arbeitet seitdem an Laserwaffen, zusammen mit dem berühmten Friedensaktivisten Jewgenij Welikow, und Chef des Laserinstituts ist ausgerechnet der Sohn von Marschall Ustinow. ist fast mit Sicherheit eine Laseranlage. Nur müssen wir wissen, von welchem Typ die Laser sind - chemische, Excimer oder freie Elektronenlaser. Er glaubt, daß es letztere sind, aber das ist nur eine Vermutung. Er legte mir anhand von Zahlen die Vorteile einer hochgelegenen Lage dar, und wir wissen auch, wieviel Energie sie einsetzen müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Er versprach zudem, die Gesamtleistung des Systems zu berechnen. Angesichts Gregorys Aussagen und der Tatsache, daß auf Wohnanlagen eingerichtet worden sind, müssen wir annehmen, daß die Anlage bald getestet und in zwei oder drei Jahren einsatzbereit sein wird. Sollte das der Fall sein, verfügen die Russen bald über einen Laser,

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