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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der unsere Satelliten ausschalten kann; vermutlich durch einen Abschuß, wie der Major sagt, bei dem die Kamerarezeptoren und Sonnenzellen durchbrennen. Der nächste Schritt aber -»
«Ich weiß. Es läuft mal wieder ein Wettrennen.»
«Wie stehen die Chancen, daß Ritter und die Operationsabteilung herausfinden, was in den Gebäuden auf vor sich geht?»
«Die Möglichkeit können wir ja diskutieren», meinte Greer zurückhaltend und wechselte das Thema.
Fünf Minuten später saß Jack im Auto. Die Heimfahrt nach Peregrine Cliff verlief reibungsloser als gewöhnlich und dauerte nur fünfzig Minuten statt fünfundsiebzig. Cathy war wie immer bei der Arbeit, Sally in der Schule und Jack im Kindergarten. Ryan holte sich in der Küche ein Glas Milch, ging dann nach oben, schlüpfte aus den Schuhen und fiel ins Bett, ohne die Hosen ausgezogen zu haben.
*
     
Der Oberst der Fernmeldetruppe Gennadi Josifowitsch Bondarenko saß Mischa aufrecht und stolz gegenüber.
     
«Wie kann ich dem Genossen Oberst zu Diensten sein?» fragte er
    Mischa.
«In Ihrer Akte steht, Sie kennen sich gut mit elektronischen Geräten
aus, Gennadi Josifowitsch.» Filitow wies auf die Personalakte auf seinem
Tisch.
«Das ist meine Arbeit, Genosse Oberst.» Bondarenko war sich seiner
Fähigkeiten durchaus bewußt. Er hatte bei der Entwicklung von Laserzielgeräten für den Einsatz auf dem Gefechtsfeld geholfen und bis vor
kurzem an einem Projekt mitgearbeitet, das sich mit Lasern anstelle von
Funk für sichere Kommunikationsverbindungen an der Front befaßte. «Was wir nun besprechen werden, ist streng geheim.» Der junge Oberst
nickte ernst, und Filitow fuhr fort: «In den letzten Jahren hat das
Ministerium ein ganz spezielles Laserprogramm finanziert, das Stern> heißt - selbstverständlich ist auch der Name des Projekts geheim.
Sein Hauptzweck ist die Anfertigung qualitativ hochwertiger Aufnahmen
von westlichen Satelliten, doch nach der endgültigen Fertigstellung
könnte es auch in der Lage sein, sie zu blenden, falls das aus politischen
Gründen notwendig sein sollte. Geleitet wird das Projekt von Akademikern und einem ehemaligen Kampfpiloten - unglücklicherweise gehörter
in den Zuständigkeitsbereich der Luftabwehr. Ich persönlich hätte lieber
einen richtigen Soldaten an der Spitze gesehen, aber -» Mischa hielt inne
und machte eine Geste zur Decke. Bondarenko nickte zustimmend. «Der Minister wünscht, daß Sie hinfliegen und das Waffenpotential der Anlage beurteilen, insbesondere hinsichtlich der Zuverlässigkeit. Wenn wir das verdammte Ding schon zur Einsatzreife bringen, dann sollten
wir wenigstens wissen, ob es auch funktioniert.»
Der junge Offizier nickte nachdenklich, aber seine Gedanken rasten.
Das war ein Leckerbissen von einem Auftrag. Er war dem Minister durch
dessen Referenten direkt verantwortlich. Wenn er gute Arbeit leistete,
bekam er den Stempel des Ministers in seine Personalakte. Damit waren
ihm die Sterne eines Generals, eine größere Wohnung für seine Familie,
eine gute Ausbildung für seine Kinder und so viele andere Dinge garantiert, für die er sich jahrelang abgemüht hatte.
«Genosse Oberst, weiß man von meinem Kommen?»
Mischa lachte spöttisch. «Wird das hei der Roten Armee jetzt so
gehalten? Kündigen wir Inspektionen etwa an? Nein, Gennadi Josifowitsch, die Wahrheit garantiert uns nur der Überraschungseffekt. Hier
habe ich einen Brief für Sie; er ist von Minister Jasow persönlich. Der
wird Sie durch die Kontrollen bringen - die Sicherheit obliegt unseren
Kollegen vom KGB», fügte Mischa hinzu. «Hiermit haben Sie freien
Zugang zur gesamten Anlage. Sollten Sie irgendwelche Schwierigkeiten
bekommen, rufen Sie mich sofort an. Über diese Nummer bin ich immer
zu erreichen.»
«Wie detailliert soll das Gutachten ausfallen, Genosse Oberst?» «So detailliert, daß auch ein müder, alter Panzersoldat wie ich kapiert,
worum es bei dieser Hexerei geht», sagte Mischa ohne Humor. «Glauben Sie denn, daß Sie bei allem durchblicken werden?»
«Wenn nicht, werde ich Sie informieren, Genosse Oberst.» Eine vorzügliche Antwort, fand Mischa. Bondarenko würde noch weit kommen. «Sehr gut, Gennadi Josifowitsch. Wann können Sie abreisen?» «Handelt es sich um eine große Anlage?»
«Ja. Dort wohnen vierhundert Akademiker und Ingenieure und ungefähr sechshundert Arbeiter. Für Ihr Gutachten können Sie sich eine
Woche Zeit lassen. Gründlichkeit ist hier wichtiger als Schnelligkeit.» «Dann

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