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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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«Das bedeutet fünfhundert Megawatt mehr», fuhr Gregory fort. «Was, wenn sie gerade einen Durchbruch erzielt haben? Ist es schwer, herauszufinden, was sich dort tut?»
«Sehen Sie sich die Bilder noch einmal an und sagen Sie mir, wie leicht sich die Anlage Ihrer Ansicht nach infiltrieren läßt», schlug Ryan vor. «Oh.» Gregory schaute auf. «Wäre schön zu wissen, wieviel Saft aus ihren Instrumenten kommt. Seit wann existiert die Anlage, Sir?» «Vier Jahre, aber sie ist noch nicht fertig. ist neu. Bis vor kurzem waren die Arbeiter in diesen Baracken untergebracht. Aufmerksam wurden wir, als zusammen mit der Umzäunung die Wohnblocks gebaut wurden. Wenn die Russen anfangen, die Arbeiter zu verhätscheln, weiß man, daß das Projekt Priorität hat. Ist es eingezäunt und mit Wachtürmen gesichert, steht fest, daß das Militär etwas damit zu tun hat.»
«Wie sind Sie darauf gestoßen?» fragte Gregory.
«Rein zufällig. Die Agency wollte ihre meteorologischen Daten über die Sowjetunion auf den neuesten Stand bringen, und einer der Techniker beschloß, eine Computeranalyse der für astronomische Beobachtungen günstigsten Orte anzufertigen. Einen dieser Plätze sehen Sie hier. Während der letzten Monate war das Wetter ungewöhnlich wolkig, aber normalerweise ist der Himmel dort so klar wie hier. Das gleiche trifft auf Sari Schagan, Semipalatinsk und Storoschewaja zu.» Ryan breitete weitere Fotos aus. Gregory betrachtete sie.
«Die sind verdammt fleißig.»
«Guten Morgen, Mischa», sagte der Marschall der Sowjetunion Dimitri Timofejewitsch Jasow.
    «Guten Morgen, Genosse Verteidigungsminister», erwiderte Oberst Filitow.
Ein Feldwebel half dem Minister aus dem Mantel, ein anderer brachte ein Tablett mit Teegeschirr herein. Beide zogen sich zurück, als Mischa seine Aktentasche öffnete.
«Nun, wie wird heute mein Arbeitstag, Mischa?» Jasow schenkte zwei Tassen Tee ein. Draußen vor dem Ministerratsgebäude war es noch dunkel. Die Innenseite der Kremlmauer wurde von Flutlichtern bläulich weiß angestrahlt; in den Lichtkeulen tauchten Wachposten auf und verschwanden wieder.
«Sie haben ein volles Programm, Dimitri Timofejewitsch», erwiderte Mischa. Jasow hatte nicht Ustinows Format, doch Filitow mußte zugestehen, daß er einen vollen Arbeitstag leistete, wie es sich für einen Offizier gehörte. Wie Filitow kam auch Marschall Jasow von der Panzertruppe, wenngleich Jasow beim Stab und nicht im Feld brilliert hatte wie Mischa. Jasow war vor allem ein Mann der Partei, denn sonst hätte er es nie zum Marschall gebracht. «Heute kommt die Delegation von der Versuchsstation in der Tadschikischen Republik.»
«Ach ja, . Der Bericht ist heute fällig, nicht wahr?»
«Pah, Akademiker», schnaubte Mischa. «Keinen blassen Dunst von richtigen Waffen.»
«Die Zeit der Säbel und Lanzen ist vorbei, Michail Semjonowitsch», sagte Jasow grinsend. Er hatte zwar nicht den überragenden Verstand Ustinows, war aber auch kein Trottel wie Sergej Sokolow, sein Vorgänger. Was ihm an Ingenieurwissen fehlte, machte er durch ein unheimliches Gespür für die Vorteile neuer Waffensysteme und die Psychologie des Sowjetsoldaten wett. «Diese Erfindungen sind höchst vielversprechend.»
«Gewiß, aber mir wäre es lieber, wenn ein richtiger Soldat das Projekt leiten würde und nicht diese verträumten Professoren.»
«Aber General Pokryschkin -»
«Der war Kampfpilot. Ein richtiger Soldat, habe ich gesagt, Genosse Minister. Piloten setzen sich für alles ein, solange es nur genügend Knöpfe und Instrumente hat. Außerdem verbrachte Pokryschkin letztlich mehr Zeit an Universitäten als in Flugzeugen. Man läßt ihn nicht einmal mehr an den Steuerknüppel, Pokryschkin hat schon vor zehn Jahren aufgehört, Soldat zu sein.»
«Sind Sie auf einen neuen Posten versessen, Mischa?» fragte Jasow verschmitzt.
«Den will ich nicht!» Filitow lachte, wurde dann ernst. «Nein, Dimitri Timofejewitsch, ich will nur sagen, daß die Berichte über die Fortschritte von zwangsläufig verzerrt sind, weil wir keinen richtigen Militär vor Ort haben, der die Unsicherheitsfaktoren im Gefecht kennt und weiß, wie eine Waffe beschaffen zu sein hat.»
Der Verteidigungsminister nickte nachdenklich. «Ja, ich kann Ihrem Argument folgen. Diese Leute denken an , nicht an . Die Komplexität des Projekts macht mir Sorgen.»
«Wie viele bewegliche Teile hat dieses neue Aggregat?»
«Keine Ahnung - Tausende

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