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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sorgen. Du hättest dich vorhin sehen müssen. Du warst völlig außer dir.«
    »Daran waren die Rosen schuld. In ihnen steckte ein böser Zauber.«
    Joanna seufzte. »Ich geb’s auf. Willst du was trinken?«
    »Nein.«
    »Aber ich brauche was auf den Schock«, sagte Joanna Snyder und begab sich zur Hausbar. Während sie sich einen Cherry Brandy nahm, setzte sich Petula und starrte die Wand an.
    »Ich habe Angst, Joanna«, sagte sie leise, fast flüsternd. »Da… da kommt etwas Schreckliches auf mich zu …«
    »Ja, ein glatter Hinauswurf von mir, wenn du damit nicht aufhörst«, sagte die robuste Joanna schaudernd. Allmählich steckte Petula sie an, und das war ihr nicht angenehm.
    »Dieser Mann führt etwas gegen mich im Schilde«, fuhr Petula Boykin mit tonloser Stimme fort.
    »Ja! Ja!« sagte Joanna überlaut. »Er ist der Satan persönlich, schickt Teufelsrosen, die dir den Verstand rauben, will dich zu einer Hexe, zu einer Teufelsbraut machen, nicht wahr? Petula, ich habe genug von deinem Blödsinn! Ich will nichts mehr davon hören, es reicht nun wirklich! Willst du nicht lieber zusehen, daß hier wieder alles in Ordnung kommt?«
    Petula stand wortlos auf und holte einen Eimer und ein saugfähiges Tuch.
    Während sie das Blumenwasser aufwischte, lehnte Joanna neben der Hausbar und trank ihren Cherry Brandy.
    »Entschuldige«, sagte Joanna, als Petula den Eimer hinausgetragen hatte und zurückkam. »Ich war vorhin ein bißchen zu grob mit dir. Es tut mir leid. Soll nicht wieder vorkommen. Aber du hast mich mit deiner dummen Hysterie richtig wild gemacht.«
    »Es ist vorbei«, sagte Petula, doch das stimmte nicht. Tief in ihrem Innern hockte immer noch ein großer Rest jener Angst, die sie vorhin so furchtbar gepeinigt hatte. Aber sie wollte der Freundin damit nicht auf die Nerven gehen.
    Auf Joanna hatten die Rosen nicht eingewirkt. Der Zauber hatte nur sie, Petula, getroffen. Seit ihr das klar war, fürchtete sie sich vor dem geheimnisvollen Unbekannten noch mehr. Sie stellte sich die bange Frage, was er als nächstes gegen sie unternehmen würde.
    Sollte sie mit Mike darüber sprechen? An und für sich konnte sie mit Mike Baker über alles reden, doch würde er in diesem Fall nicht wie Joanna an ihrem Verstand zweifeln?
    Teufelsrosen! Ein Mann, der zaubern kann… Wer glaubt so etwas schon?
    »Bist du nun wieder einigermaßen okay?« erkundigte sich Joanna Snyder fürsorglich.
    »Ja, es geht mir schon bedeutend besser.«
    »Das höre ich gern. Dieser fremde Mann macht dir mehr zu schaffen als ich dachte. Ich mache dir einen Vorschlag, Petula. Wenn der Knabe wieder mal dort unten steht, schnappen wir ihn uns gemeinsam und machen ihn zur Schnecke, einverstanden. Was der von mir alles zu hören kriegt, steckt er sich garantiert nicht hinter’n Spiegel!«
    »Du bist ein Goldstück, Joanna.«
    »Tu mir den Gefallen und lächle wieder.«
    »Das klappt noch nicht, laß mir noch ein bißchen Zeit.«
    »Wollte dich Mike Baker nicht abholen?«
    »Er kommt um neun.«
    »Warum so spät?«
    »Sie lassen ihn in dieser Woche nicht früher raus aus der Druckerei«, sagte Petula.
    »Was kann man um neun noch viel unternehmen? Da ist der Abend doch schon fast gelaufen.«
    »Wir haben vor, eine Pizza zu essen, ein Glas Rotwein zusammen zu trinken, zu plaudern.«
    »Auch über diesen Fremden?«
    Petula Boykin schüttelte den Kopf. »Mit diesem Thema würde ich mir den Abend verderben.«
    »Die Sache bleibt unser Geheimnis?«
    »Ich denke, es ist besser so.«
    Joanna Snyder schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Wir sagen deinem bescheuerten Verehrer den Kampf an. Wäre doch gelacht, wenn wir beide mit diesem Spinner nicht fertigwerden würden.«
    Um Punkt neun hielt vor dem Haus Mike Bakers Ford Sierra. Petula stand seit zwei Minuten am Fenster, winkte ihrem Freund nun zu und bedeutete ihm, sie würde gleich hinunterkommen.
    »Ich wünsche euch einen schönen Abend«, sagte Joanna, als Petula nach ihrer Handtasche griff.
    »Wünsch’ ich dir auch.«
    »Allein. In einer leeren Wohnung. Du willst dich wohl über mich lustig machen. Ich werde mir die LP anhören, die du mir vorgestern mitgebracht hast, und dann zu Bett gehen. Der Schönheitsschlaf wird mir guttun.« Joanna begleitete die Freundin in die Diele und schloß hinter Petula die Tür. Vor dem Dielenspiegel stehend, frischte sie ihr Make-up auf.
    Als sie in den Living-room zurückkehrte, blieb sie plötzlich überrascht stehen, denn in der Glasvase steckten

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