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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hand.
    Er ließ sie los, und sie betrachtete ihren Finger. Da war kein Blut mehr, aber auch keine Verletzung. Sonderbar.
    »Dein Blut ist nun in mir«, sagte Jack Sarno durchdringend. »Von jetzt an gehören wir zusammen, sind Verbündete!«
    Joanna Snyder nickte ergeben. »Was immer du mir befiehlst, ich werde es tun.«
    ***
    Es verging kein Tag, an dem Mr. Silver nicht an Roxane dachte. Und es verging kaum ein Tag, an dem er nicht versuchte, die Spur der abtrünnigen Hexe zu finden.
    Himmel und Hölle hatte er schon in Bewegung gesetzt, doch ein Erfolg stellte sich bisher nicht ein. Manchmal saß er in sich zusammengesunken da und überlegte, ob er irgendeine Möglichkeit übersehen hatte, und wenn ihm der Gedanke kam, daß Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, Roxane gestellt und getötet haben könnte, krampfte sich jedesmal sein Herz schmerzhaft zusammen.
    Mago, der Schwarzmagier, hatte ihm sein Höllenschwert gestohlen. Diese starke Waffe mit dem gefährlichen Eigenleben machte Mago mächtig, und Mr. Silver war das Gerücht zu Ohren gekommen, daß der Schwarzmagier sich nicht mehr ausschließlich auf die Jagd abtrünniger Hexen konzentrierte.
    Das Höllenschwert ermöglichte es ihm, seinen persönlichen Machtbereich erheblich zu vergrößern, und wenn Mr. Silvers Informationen stimmten, sollten der Waffe in Magos Hand bereits einige Dämonen, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, zum Opfer gefallen sein.
    Bald würde es gehörig im Gebälk krachen, denn Mago hatte es in der Hand, das schwarze Machtgefüge zu verändern. Der Schwarzmagier war gefährlich geworden – und für viele Dämonen unbequem, doch niemand hatte den Mut, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Selbst Atax, die Seele des Teufels, beobachtete den Schwarzmagier nur aus sicherer Entfernung. Atax hatte die Spitze der dämonischen Heerscharen übernommen, und er wußte, daß er sich dort oben nur halten konnte, wenn er genügend Verbündete hatte, die ihn stützten.
    Sollte Mago zur Spitze vordringen wollen, würde es nicht leicht sein, ihn davon abzuhalten. Dabei stand ihm noch nicht einmal die ganze Kraft des Höllenschwerts zur Verfügung, denn er kannte den Namen der Waffe nicht.
    Es hieß, daß sich demjenigen der Name des Schwerts offenbaren würde, der die Klinge in Loxagons Grab stieß. Die Schwierigkeit aber war, daß niemand wußte, wo sich dieses Grab befand.
    Es gab viele Mutmaßungen, und Mago hatte zahlreiche falsche Spuren verfolgt, die ihm außer Enttäuschungen nichts einbrachten, aber der Schwarzmagier würde die Suche nach Loxagons Grab nicht aufgeben, denn er wollte, mußte den Namen des Höllenschwerts erfahren.
    Ob der Jäger der abtrünnigen Hexen Roxane mit dem Höllenschwert getötet hatte?
    Mr. Silver schüttelte zornig den Kopf. Er wollte nicht daran denken, aber immer wieder stahl sich dieser schreckliche Gedanke in sein Hirn.
    Er hatte Kontakt mit zahlreichen Dämonensippen aufgenommen – hier auf der Erde und in anderen Dimensionen. Er hatte Versprechungen gemacht und Drohungen ausgesprochen, doch niemand konnte ihm bisher helfen.
    Roxane war und blieb verschollen.
    Der Ex-Dämon legte die Hände auf sein Gesicht und atmete tief ein. Es gab so viele Probleme, die in Schwebe waren. Wann konnten sie endlich gelöst werden?
    Ein geisterhaftes Knistern alarmierte den Ex-Dämon. Er ließ die Hände sinken und sah Silberpartikel durch den Raum flirren. Sie bildeten in Gedankenschnelle ein Quadrat, eine Art Bildschirm, der dem Hünen entgegenleuchtete.
    Jemand wollte ihm anscheinend eine Information »zuspielen«. Die Silberpartikel verdichteten sich, und der Ex-Dämon nahm darauf ein unscharfes Bild wahr.
    Die Botschaft schien von weither zu kommen, hatte wahrscheinlich zahlreiche Störfelder zu überbrücken, wurde in den nächsten Augenblicken geringfügig schärfer, und Mr. Silver schrie laut auf:
    »Roxane!«
    Er sah sie in diesem Quadrat, das mitten im Zimmer schwebte: Roxane, seine Freundin, die er so sehr vermißte.
    »Roxane! Hörst du mich?«
    »Ja, Silver«, sagte das schwarzhaarige Mädchen. Ihre Stimme rauschte wie bei einer schlechten Rundfunkübertragung. »Ich höre dich.«
    »Ich bin froh, dich zu sehen. Bist du in Ordnung? Roxane… ich…«
    »Es hat sich einiges geändert, Silver. Ich habe mich geändert. Ich bin nicht mehr nur Roxane.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Daß ich zur Hälfte eine andere bin.«
    Der Ex-Dämon starrte das Bild ungläubig an, begriff den Sinn ihrer Worte nicht ganz. »Wo

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