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050 - Das Kind der Hexe

050 - Das Kind der Hexe

Titel: 050 - Das Kind der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sie ständig betrogen, belogen und gequält hat. Jetzt will er sie nicht einmal ihre eigenen Wege gehen lassen. Was hast du denn mit Lilian vor, Hunter? Wünschst du ihren Tod? Möchtest du sie umbringen?«
    »Du bist betrunken, Marvin«, sagte Dorian.
    Auf der anderen Straßenseite war eine Gruppe von fünf älteren Damen interessiert stehen geblieben.
    »Betrunken? Pah!« Cohen richtete sich auf und stapfte auf Dorian zu. »Du solltest erst Lilian sehen. Sie hat ihren Kummer förmlich in Whiskey ersäuft. Daran bist du schuld. Aber ich werde dich …« Cohen rannte geradewegs in Dorians vorschnellende Faust. Die Frauen auf der anderen Straßenseite schrien auf und riefen nach der Polizei. Dorian beugte sich über den auf dem Boden liegenden Cohen, um ihn aufs Grundstück zu bringen. Aber Cohen wehrte sich – und dann fiel Dorian auf ihn, und die beiden wälzten sich auf dem Asphalt. Bevor Jeff Parker schlichtend eingreifen konnte, traf ein Streifenwagen der Polizei ein. Die fünf sensationslüsternen Damen waren sofort zur Stelle. Sie boten sich als Zeugen an und ergriffen für Marvin Cohen Partei.
    »Dieser Rowdy mit dem hässlichen Schnurrbart hat angefangen!«, rief eine von ihnen gellend und fuchtelte mit ihrem Schirm vor Dorians Gesicht herum. »Er hat dem anderen plötzlich die Faust ins Gesicht geschlagen. Es ging um eine Frau. Wir haben es alle gehört, jawohl. Und von Mord war die Rede. Wenn Sie nicht gekommen wären, Inspektor, dann hätte er den anderen sicher umgebracht …«
    Dorian fühlte sich wie ein Zuschauer bei einem absurden Theater. Das alles klang so unecht – wie gestellt. Und doch war es Realität. Er überlegte sich, ob es von Bedeutung sein mochte, dass er Marvin Cohen zwei Mal innerhalb kurzer Zeit geschlagen hatte. Nicht, dass Marvin nicht schon öfter eine Abreibung verdient hätte. Aber warum musste er, Dorian, das ausgerechnet jetzt nachholen?

    Nancy Breen war nicht besonders hübsch, aber dafür eine tüchtige Kraft. Deshalb war es ihr zwar noch nicht vergönnt gewesen, mit Professor Marlowe ein ausgedehntes Weekend zu verbringen, doch sie hatte es auf der Entbindungsstation zur Oberschwester gebracht. Daher gefiel ihr gar nicht, was auf der Geburtsstation der Webber-Klinik vor sich ging: Noch vor wenigen Stunden hatte Professor Marlowe dem amerikanischen Playboy mit Namen Parker versprochen, für eine von ihm protegierte Patientin einen ganzen Trakt freizuhalten. Und nun wurde hier ein Mann eingeliefert, der bei einem Autounfall verletzt worden war. Auf Oberschwester Nancys ersten Einwand antwortete der Professor: »Parker selbst war es, der den Mann in unsere Klinik einlieferte. Er zahlt alles. Also wird er auch nichts dagegen haben, wenn wir den Patienten hier unterbringen.«
    »Aber der Mann hatte einen Autounfall, Herr Professor«, wandte sie ein. »Er bekommt doch kein Baby.«
    »Wir sind überbelegt.« Damit war für den Professor der Fall abgeschlossen.
    Wenig später rief er die Oberschwester zu sich ins Büro. Sie sah sofort, dass etwas nicht stimmte. Er war kreidebleich und stützte sich kraftlos auf seinen Schreibtisch. Sie wagte nicht, ihn anzusprechen. Und es vergingen einige Sekunden, bis er merkte, dass sie im Raum war.
    »Ich habe einen Anruf bekommen, Nancy«, sagte er tonlos. »Meine Mutter ist gestorben – sie ist tot. Ich muss sofort nach Birmingham. Es wird einige Tage dauern, bis ich alles geregelt habe.
    Vor dem achtundzwanzigsten Oktober bin ich bestimmt nicht zurück. Sie werden hier so lange ohne mich auskommen müssen.«
    Warum betonte er das Datum – den 28. Oktober?
    »Es tut mir Leid für Sie, Herr Professor«, sagte sie laut und fragte: »Werden Sie zurück sein, wenn Miss Zamis an die Reihe kommt?«
    »Wer?«
    »Nun, Coco Zamis, die Ihnen Mr. Parker ans Herz gelegt hat und die Anfang November bei uns entbinden soll.«
    »Ach so.« Der Arzt wischte sich über die Augen. »Anfang November bin ich wieder zurück. Bis dahin wird mich Dr. Wright vertreten.«
    »Dr. Wright?«, wiederholte die Oberschwester. »Ich kenne keinen Dr. Wright.«
    »Er ist ein guter Freund von mir«, erwiderte Professor Marlowe gereizt. »Habe ich Ihnen noch nicht von ihm erzählt? Und wenn auch nicht – jetzt werden Sie ihn kennen lernen.«
    »Entschuldigung, Herr Professor«, wandte die Schwester ein. »Aber wieso ziehen Sie einen fremden Arzt Dr. Ashton vor, der immerhin …«
    »Weil Dr . Ashton ausgefallen ist – Beinbruch«, unterbrach der Professor sie. »Was nehmen

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