Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
050 - Das Kind der Hexe

050 - Das Kind der Hexe

Titel: 050 - Das Kind der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
unverletzt zu sein.
    Eine Hand drückte ihn sanft, aber bestimmt auf das Kissen zurück. »Du hast mich erkannt, Frank? Dann ist alles in Ordnung. Dir fällt eine wichtige Aufgabe zu.«
    Er erinnerte sich wieder der Satansmesse, an das wüste Treiben der Besessenen – und an die Beschwörungen, die sie alle geraunt und geschrien und gebrüllt hatten.
    »Wo bin ich?«
    »In der Webber-Klinik. Und dir geht es gut.«
    »Warum bin ich dann so vermummt?«
    »Tarnung ist alles, Frank.«
    »Was soll ich hier?«
    »Erinnere dich, Frank, was wir vereinbart haben. Was soll in der Webber-Klinik geschehen?«
    Ein Krächzen kam über seine Lippen. Und dann murmelte er kaum hörbar: »Das Kind – hier wird das Kind geboren.«
    »Sehr richtig, Frank. Wir warten hier auf die Geburt des Kindes.«
    Eine furchtbare Ahnung stieg in ihm auf. Und panische Angst bemächtigte sich seiner. »Bin ich derjenige, der …«
    »Nein, Frank. Du bist nicht der Auserwählte«, sagte die Voisin. »Aber deine Aufgabe ist nicht minder wichtig. Du bist dazu ausersehen, den zweiten magischen Kreis zu schließen. Sieh nur, ich habe dir Blumen gebracht.«
    Er wandte den Kopf und zuckte zurück. Dort stand eine Vase – mit Unkraut. Disteln mit garstigen Blüten, Blätter von Nachtschattengewächsen.
    »Atme ihren Duft ein, Frank«, beschwor ihn die Hexe. »Er macht dich stark für deine Aufgabe. Blicke in die Blüten, tief in sie hinein … Was siehst du?«
    Frank Gilmore gehorchte. Plötzlich verschwammen die hässlichen Blüten. Neue Muster bildeten sich. Und dann war ihm, als blicke er in einen Kristall, in dem sich Geschehnisse reflektierten, die an einem anderen Ort abrollten.
    Ein Mann mit einem Schnurrbart kristallisierte sich heraus. Er war groß, stattlich, wenngleich etwas nachlässig gekleidet. Und neben ihm eine Frau. Sie trug ein Cape, das wohl ihre Körperfülle etwas kaschieren sollte. Sie war schwanger. Beide folgten, sich an den Händen haltend, einer Krankenschwester, die sie durch die Korridore eines Hospitals führte.
    »Sieh dir diesen Mann genau an, Frank!« Die beschwörende Stimme der Voisin drang in seinen Geist. »Er heißt Dorian Hunter! Du wirst ihm begegnen, musst sein Mitleid erregen … Mache dich an ihn heran, klammere dich wie hilfsbedürftig an ihn – fest, ganz, ganz fest … Du fällst und suchst bei ihm Halt …«
    »Und die Frau?«
    »Um sie brauchst du dich jetzt noch nicht zu kümmern. Konzentriere dich auf Dorian Hunter … Ich lasse dich jetzt wieder allein, Frank. Denke an deine Aufgabe! Denke daran, dass du deiner Voisin zu großem Dank verpflichtet bist …«
    Frank versuchte sich von dem Bann loszureißen, den die Blüten des Unkrauts auf ihn ausübten. Endlich gelang es ihm. Er war noch immer ganz schwindlig und sank ins Bett zurück. Ich muss aufstehen, sagte er sich. Und er warf die Decke zurück … schwang die beiden Gipsbeine aus dem Bett. Er hätte am liebsten laut und hysterisch aufgelacht. Seine Beine waren vollkommen gesund. Und dennoch steckten sie bis zu den Knien im Gipsverband. Er konnte mit ihnen fast mühelos gehen. Aber eben nur fast, weil der Gips sie steif machte. Es war eigentlich kein Gehen, sondern mehr ein Stelzen, mit dem er das Krankenzimmer durchquerte. Er erreichte die Tür. Draußen auf dem Korridor wurden Stimmen laut. Frank riss die Tür auf und stolperte hinaus.
    Da war der Mann mit der Schwangeren. In ihrer Begleitung eine Krankenschwester.
    »Mein Gott, Mr. Gilmore.«
    Ihre Worte verursachten ihm Schmerzen. Wenn man den Teufel beschworen hatte, dann tat es einem weh, jemanden den Gegenspieler des Höllenfürsten anrufen zu hören. Frank taumelte quer durch den Korridor.
    »Wasser!«, krächzte er. Er stützte sich an die gegenüberliegende Wand. Glitt an ihr herab. Der Boden fiel langsam wie in Zeitlupe auf ihn zu.
    »Ich dachte, Miss Zamis hat diesen Trakt für sich allein«, sagte Dorian.
    »Mr. Parker hat angeordnet, dass dieser Mann hier untergebracht wird«, erklärte die Krankenschwester.
    Frank Gilmore fühlte sich von starken Armen gepackt, bevor er auf dem Boden landete.
    »Mr. Parker sagte, er hätte Mr. Gilmore überfahren …«
    »Ja, er hat mir von dem Unfall erzählt«, sagte Dorian keuchend, während er versuchte, Frank wieder auf die Beine zu bringen. »Das geht schon in Ordnung, Schwester … Helfen Sie mir, den Mann zurück in sein Bett zu bringen, Schwester Nancy. Wo ist sein Zimmer?«
    »Hier …« Das war die Stimme der Oberschwester, die Frank auch schon

Weitere Kostenlose Bücher