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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einem Häftling. Bei dieser Gelegenheit hätte er
in dem Waldstück im feuchten Laub einen Ausweis auf den Namen Walter Demare
gefunden.
    Der Mann, der ihm gegenübersaß,
zeigte sich überrascht. »Der Name ist sehr selten.«
    »Das habe ich mir auch
gedacht.« Mit diesen Worten öffnete Larry Brent die Plastiktüte, in die der
Ausweis gelegt worden war, klappte ihn auf und reichte ihn über den Tisch.
Walter Demare lachte, als er seinen Namen las. Er verhielt sich völlig
unverdächtig, und doch bekam Larry in dieser Sekunde, als der Mann den Ausweis
in die Hand nahm, das Gefühl nicht los, daß er ein hervorragender Schauspieler
war. Etwas stimmte hier nicht! Hier wurde Theater gespielt, aber warum?
Weshalb? »Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns Ihren Ausweis zu zeigen?« hakte
Larry ein. Demare stutzte. Nur ein Bruchteil einer Sekunde. Aber dem erfahrenen
Menschenkenner Larry Brent entging dies nicht.
    »Selbstverständlich.
Wenn Sie Wert darauf legen…« Walter Demare erhob sich. »Hoffentlich finde ich
ihn gleich, ich habe ihn schon lange nicht mehr benutzt.« Die Serviererin kam
mit einem Korb Gebäck und Brot aus der Küche. Drei Dinge ereigneten sich im
selben Moment gleichzeitig. Larry Brent und Ellen Maroth hoben ihre Tassen, um
sie zum Mund zu führen. Der Geschäftsführer kam um den Tisch herum und vermied
es, um die Wandecke zu sehen, an der die Serviererin auftauchte. Offensichtlich
war er in Gedanken. Larry führte das auf seine Bitte zurück, den Ausweis zu
sehen. Ob dieser Walter Demare wohl überhaupt einen besaß? Die Kettenreaktion
lief perfekt ab. Die Serviererin wollte dem Geschäftsführer noch ausweichen…
Den Zusammenstoß mit ihm verhinderte sie, aber dafür stieß sie Ellen Maroth
gegen den Ellbogen, und das Unheil nahm seinen Lauf. Der platinblonden
Amerikanerin wurde die Tasse aus der Hand geschlagen. Der braune Saft ergoß
sich über die weiße Tischdecke und landete teilweise in dem Ascher, der vor
ihnen stand. Larry stellte seine Tasse sofort zurück und sprang auf.
    »Pardon!« stieß das Serviermädchen
hervor, und wäre sie nicht schon so bleich gewesen, wäre sie bestimmt noch
weißer geworden.
    »Nichts passiert!«
winkte Ellen Maroth ab, die ebenfalls auf den Beinen stand. Auch Demare
entschuldigte sich und versprach, das Mißgeschick sofort wieder gutzumachen.
Die Serviererin stellte schnell den Brotkorb zur Seite, zog die beschmutzte
Decke von der Tischplatte und legte eine neue auf. »Frischen Kaffee bringe ich
sofort.« Sie eilte davon.
    »Dann dauert es wieder,
bis er abgekühlt ist«, sprach Larry Ellen Maroth an und schob ihr seinen Kaffee
zu. »Er ist nicht angerührt… und hat gerade die richtige Temperatur zum
Trinken. Nehmen Sie ruhig, Ellen… Wenn der neue kommt, warte ich gern. Sie
haben heute noch nichts zu sich genommen, ich kann warten…« Die Frau nickte.
»Danke, Larry. Sie haben recht. Ein Schluck würde mir wirklich guttun.« Sie
nahm die Tasse, führte sie zum Mund und nahm einen herzhaften Schluck, ehe
Walter Demare dies verhindern konnte.
     
    ●
     
    Im Stadtteil Queens von
New York, im Glory Hospital, lag eine alte Frau im Sterben. Der Morgen
graute. Ein Arzt und eine Schwester standen an ihrem Bett. Der Puls der
Sterbenden war schon schwach, kalter Schweiß bedeckte ihr Antlitz, das von der
Krankenschwester mit einem Tuch ständig getrocknet wurde. Doch der
Schweißausbruch ließ sich nicht drosseln.
    Die Alte bewegte die
runzligen Lippen. »Ich… muß etwas sagen… sehr wichtig…«, kam es wie ein Hauch
aus ihrem Mund.
    »Sprechen Sie«, forderte
die Krankenschwester freundlich auf. »Ich kann Sie gut hören.« Die dünnen
Augenbrauen der Alten hoben sich. Schweißperlen schimmerten in ihnen. »Einen…
Priester… ich muß… einen Priester sprechen… Ich habe… einen letzten Wunsch.«
Der katholische Priester wohnte nur einige Häuserblöcke weiter. Man
verständigte ihn umgehend, aber weder Arzt noch Krankenschwester glaubten, daß
er sie lebend antreffen würde. Sie täuschten sich beide. Etwas hielt die Frau
am Leben… ein eiserner Wille, der Zwang, noch etwas los zu werden. Sie bat um
die Beichte. Arzt und Schwester verließen das Sterbezimmer.
    Der Pfarrer segnete die
Kranke, beugte sich dann tief hinab, um die geflüsterten Wortfetzen zu
verstehen.
    »Ich habe… mich schuldig
gemacht… an einem Menschen, der mir gutgesonnen war… ich habe sein Vertrauen
mißbraucht… jahrelang… ich war Kinderschwester… eines Tages kam ein

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