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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Holztor. Beide Flügel standen weit offen und gaben den
Blick in den von hohen Mauern umgebenen Innenhof frei. Der Boden war mit groben
Pflastersteinen bedeckt. Zwischen den einzelnen Türmen standen langgestreckte
Gebäude mit kleinen Fenstern. In einer Mauernische auf einem Podest war eine
Kanone angekettet, daneben zu einem Berg aufgeschichtet Kanonenkugeln aus Stein
und rostigem Eisen. Im mittleren Turm brannte Licht und über der schmalen
Eingangstür konnte man die verschnörkelten Buchstaben entziffern: Café und
Restaurant .
    »Genau dahin wollen
wir«, Larry Brent rieb sich die Hände. »Zur Burgbesichtigung schreiten wir dann
später…« Dabei konnte er die kaum erwarten. Er hoffte, daß sich schon während
des Einführungsgesprächs die Möglichkeit ergab, diesen Walter Demare
kennenzulernen.
    Über eine schmale,
gewundene Stiege kamen sie in das gemütlich eingerichtete Restaurant. Kleine
runde Tische möblierten das Turmzimmer, von dem aus weitere Treppenaufgänge in
die angrenzenden Gebäude und höher gelegenen Etagen führten. Auf den Tischen
standen kleine Lampen mit roten Schirmen, die trauliches Licht verbreiteten.
Außer den Ankömmlingen gab es keinen einzigen Gast. Als die Besucher das
Turmzimmer betraten und zu einem Tisch in Fensternähe steuerten, um den Blick
in die Weite zu haben, öffnete sich die angelehnte Tür hinter dem Tresen. Die
Bedienung kam. Sie war noch jung, höchstens fünfundzwanzig, hatte schwarzes
Haar, Augen wie Kirschen und trug zu schwarzem Rock und schwarzer Bluse eine
adrett umgebundene Servierschürze mit riesiger Schleife. Die dunkle Kleidung
und das schwarze Haar ließen die Blässe des Mädchens noch stärker hervortreten.
Ihre Haut war weiß wie ein Leintuch, die Lippen blutleer. Die junge Frau sah
aus, als hätte ein Vampir sie ausgesaugt, und unwillkürlich drängte Larry sich
dieser Gedanke auf, als er sie sah. Sie gaben ihre Bestellung auf.
    X-RAY-3 entging nicht,
daß Polizeichef Eckert die Bedienung aufmerksam musterte. Etwas beschäftigte
ihn beim Anblick dieser Person. Man sah es ihm an. Ellen Maroth bestellte sich
ein herzhaftes Frühstück. Sie war am frühen Morgen in Köln angekommen, hatte
sich bei einer Verleihfirma einen Wagen gemietet und war seither unterwegs. Sie
hatte sich mehrere Male verfahren. »Aber nun bin ich da«, sagte sie fröhlich.
»Und wie es scheint, bin ich die erste… gibt es hier einen gewissen Mister
Walter Demare?« fragte sie die Bedienung. Die Angesprochene nickte. »Ja. Er ist
der Geschäftsführer.«
    »Ist er schon im Haus?«
    »Mister Demare ist immer
hier. Er wohnt auf der Burg«, gab das Mädchen freundlich lächelnd und
bereitwillig Auskunft. Aber dennoch, Larry gefiel dieses Lächeln nicht. Es wirkte
kalt, wie einstudiert…
    Vielleicht war die
Kleine auch noch müde und frustriert von dem allgemeinen schlechten
Geschäftsgang auf der Burg, wer wußte schon, was hinter ihrer hübschen Stirn
vorging. »Wunderbar!« Ellen war der einzige Lichtblick. Sie verbreitete
Heiterkeit und Frohsinn. Es war angenehm, sich in ihrer Nähe aufzuhalten. »Dann
schicken Sie ihn doch bitte zu mir. Sagen Sie Miß Ellen Maroth sei
eingetroffen. Ich möchte ihn gern so schnell wie möglich sprechen. Ich bin
William Joe Paines Tochter. Ich glaube, dann weiß er schon Bescheid.«
    »Gern, Miß Maroth.«
    Die Serviererin eilte
davon. Eckert blickte ihr nach und legte den Kopf leicht schief. »Was ist mit
Ihnen?« fragte Larry, der merkte, daß sein Begleiter in dumpfes Brüten
verfallen war. Eckert wiegte bedenklich den Kopf. »Irgendwie erinnert sie mich
an jemand…«
    »Sie kommt Ihnen bekannt
vor?«
    »Ja. Wenn ich nur wüßte,
in welchem Zusammenhang…« Larry nickte. »Wissen Sie, daß es mir wie Ihnen geht,
Eckert?«
    »Sie kennen Sie auch?«
    »Kennen ist zuviel
gesagt. Ihr Gesicht… ich habe ihr Gesicht schon gesehen… erst vor kurzem, weiß
aber nicht, in welchem Zusammenhang und…« Da fuhr er zusammen. »Doch… jetzt
fällt es mir ein. Bei Ihnen, Eckert, im Revier. Das Album, das wir uns in der
letzten Nacht noch angesehen haben…« Der Polizeichef atmete tief ein. »Sie
haben recht, Brent. Daher kommt sie mir so bekannt vor! Sie ist eine der
Vermißten…«
     
    ●
     
    Die Serviererin eilte in
die Küche. Der Raum lag hinter einer Trennwand fünf Stufen höher. Das Mädchen
drückte die Taste eines Sprechgeräts. »Es sind Gäste da«, meldete sie kühl wie
ein Roboter. »Eine junge Frau befindet sich darunter, die nach

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