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0500 - Die Quelle des Lebens

0500 - Die Quelle des Lebens

Titel: 0500 - Die Quelle des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seit vielen Jahrhunderten fertig werden müssen. Denke an Sir Bryont. An Gryf, den Silbermond-Druiden, der bereits achttausend Jahre hinter sich gebracht hat. Denke an Ansu Tanaar, die Goldene aus der Geisterstadt. Oder auch einfach nur an Merlin.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Aber ich bin nicht einer von ihnen, sondern ich bin Zamorra«, sagte er. »Und ich will nicht der jugendliche Held bleiben, während du an Altersschwäche stirbst.«
    »Ich liebe jugendliche Helden«, sagte sie. »Kannst du dir nicht vorstellen, welchen Spaß es mir machen wird, selbst im Stadium fortschreitenden Haarausfalls noch von einem relativ jugendlichen Liebhaber verwöhnt zu werden?«
    »Mir ist nicht nach solch makabren Scherzen zumute«, sagte Zamorra.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Nimm die Chance wahr«, bat sie. »Werde unsterblich! Für alles andere gibt es sicher eine Lösung.«
    Sie sah den Lord nicken, aber als er merkte, daß er beobachtet wurde, zuckte er zusammen und zeigte wieder sein undurchdringliches Gesicht.
    »Versuche es, cheri«, wiederholte Nicole. »Ich möchte, daß du ewig lebst!«
    ***
    Gegenwart…
    »Darf man fragen, um was für einen Fluch es sich handelt?« wollte Zamorra wissen.
    Saris lächelte. »Du kannst dir schwer vorstellen, daß ich jemanden verflucht habe, nicht wahr? Es paßt nicht zu deiner Vorstellung von meiner Magie. Nun ja, vielleicht habe ich mich auch gerade etwas unglücklich ausgedrückt. Es ist eher so etwas wie ein Bann.«
    »Weiter im Text. Woher kennst du Torre Gerret, und wer ist er?«
    Der greisenhafte Lord lächelte. »Deine Frage beweist mir, daß es funktioniert hat, über all die Jahre«, sagte er in stiller Zufriedenheit. »Seit wann siehst du diese Bilder, Zamorra?«
    »Welche Bilder? Gerret sah ich erst in dieser Nacht.«
    Saris lächelte immer noch. »Ich meine nicht nur Gerret«, sagte er. »Da muß noch mehr sein.«
    Zamorra schloß die Augen. Die verdrängten Erinnerungsbilder an damals. Die Quelle des Lebens. Die… Unsterblichkeit? Der Preis…
    »Was weißt du davon, Bryont?« stieß Zamorra hervor. »Was weißt du von meinen Erinnerungen? Was weißt du von dem, was damals geschah?«
    »Seit wann siehst du diese Bilder?« wiederholte Saris seine Frage.
    »Seit Monaten. Seit einem halben Jahr? Vielleicht länger«, murmelte Zamorra. »Verdammt, Bryont, ich weiß es nicht! Ich will es nicht einmal wissen.«
    »Darf ich schätzen?« Saris sprach völlig ruhig. »Seit etwa neun Monaten?«
    »Vielleicht«, stieß Zamorra hervor. »Warum willst du es so genau wissen?«
    »Ich könnte daraus lernen, Zamorra«, gab der Lord zurück. »Fürs nächste Mal. Das wird zwar noch rund ein Vierteljahrtausend auf sich warten lassen, aber…«
    Zamorra holte tief Luft. Aber da sprach Saris schon weiter.
    »Ich glaube, mit dem timing klappt es noch nicht so ganz. Ich fürchte, ich werde es nie in den Griff bekommen, zumal mein Gedächtnis sich über die Jahrtausende nicht alles merken kann, selbst solche wichtigen Dinge nicht. Sie spielen ja nur alle paar Jahrhunderte einmal eine Rolle. Eigentlich solltest du deine Erinnerung an diese Sache erst im Moment meines… äh… Todes wiedererlangen.«
    Zamorras Augen wurden groß.
    »Dann - warst also du es, der meine Erinnerungen manipuliert hat, trotz meiner mentalen Sperren?«
    »Nein!« entgegnete der Lord zu seiner Überraschung.
    ***
    Der Mann mit der Stirnglatze hatte das empfangene Bargeld erst später nachgezählt - ein Rest von Mißtrauen war immer vorhanden. Aber er konnte mehr als zufrieden sein. Er überdachte die Informationen, die ihm gegeben worden waren. Sie waren spärlich genug. Aber er war sicher, daß er in die Nähe seines Opfers gelangen konnte, ohne aufzufallen. Ein Problem war der andere Mann, dieser Zamorra, der unbedingt verschont und gegebenenfalls sogar geschützt werden sollte. Was, wenn Zamorra sich vor diesen Saris stellte?
    Der Mann, der sich gut dafür bezahlen ließ, daß er andere Menschen tötete, schmiedete an seinem Plan. Er benötigte weitere Informationen. Für ihn war es nicht schwer, sie zu erhalten. Immerhin profitierte er von den Beziehungen seines Auftraggebers.
    Und die reichten bis zu internationalen Geheimdiensten…
    ***
    »Nein«, sagte Lord Saris. »Ich war es nicht - nicht selbst. Aber ich konnte ein wenig Einfluß nehmen.« Er hob abwehrend die Hände. »All right, Zamorra. Du glaubst, mißbraucht worden zu sein. Aber das ist falsch. Es geschah zu deinem Schutz. Es war nicht meine

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