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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kroppek.
    »Er ist dumm, wir haben…«
    »Wie heißen Sie?« unterbrach ich den Mann.
    »Caspar Richberger.«
    »Gut, Mr. Richberger. Gesetzt den Fall, ich glaube Ihnen, dann möchte ich auch von Ihren übrigen Mitbewohnern die Bestätigung haben, daß sie alle sich nicht des Mordes schuldig gemacht haben. Ferner möchte ich gern mit Miss Jane Collins und einer Dame namens Sarah Goldwyn reden. Das ist eigentlich alles.«
    Richberger hatte zugehört, ohne ein äußeres Anzeichen zu zeigen, wie sehr er überrascht war.
    »Ich warte auf eine Antwort.«
    »Haben Sie Zeit, Mister?«
    »Ich heiße John Sinclair und bin Oberinspektor bei Scotland Yard.«
    »Gut, Mr. Sinclair. Wieviel Zeit haben Sie?«
    »Weshalb fragen Sie?«
    »Weil Sie die Personen sprechen wollen, die ebenfalls noch hier wohnen. Das wird leider nicht möglich sein, weil sie das Haus verlassen haben. Sie kommen erst in einigen Tagen zurück.«
    »Und wo sind sie hin?«
    »Sie sind auf einer Fahrt. Die Stadt finanziert diese Altenpflege und auch die Reisen. Soviel ich weiß, wollen sie in die Highlands fahren.«
    »Und das glauben Sie?« rief der Liliputaner. »Lassen Sie sich doch nicht einwickeln.«
    Ich gab mich harmlos. »Wie schön, daß es so etwas für ältere Mitbürger gibt, Mr. Richberger. Nur wundert es mich, daß das Ehepaar Godfrey am Tage ihrer doch wohl länger dauernden Reise noch eine alte Freundin empfängt und mit ihr plaudert. Ich denke da an Sarah Goldwyn.«
    »Die war hier.«
    »Und jetzt?«
    »Sie ist längst gegangen, Mr. Sinclair. Die Reise, wissen Sie?«
    »Wer war denn noch hier?«
    »Sonst niemand.«
    »Sie kennen keine Person namens Jane Collins?«
    »Nie gehört.«
    »Und wozu brauchtet ihr das Blut?« fragte Kroppek. »Wir haben euch beobachtet. Ihr habt Tiere getötet und deren Blut gesammelt. Ihr…«
    »Was redet dieser Mensch nur für einen Unsinn?« fragte Richberger. »Der ist wie von Sinnen.«
    »Oder auch nicht.«
    »Ich weiß nichts von dem Tierblut. Ich weiß überhaupt nichts, Mr. Sinclair. Ich verbitte mir nur die schlimmen Anschuldigungen. Wenn Sie beide jetzt das Haus verlassen würden, wäre ich Ihnen wirklich sehr verbunden. Ich bin zudem krank und brauche meine Ruhe, Sie verstehen bestimmt.«
    »Ich verstehe alles, Mr. Richberger. Aber ich möchte auch gern wissen, ob eine Miss Jane Collins hier im Haus war. Sagen Sie die Wahrheit, bitte!«
    »Tut mir leid, ich kenne die Person nicht.«
    Er hörte mein tiefes Atmen und zog sofort die richtigen Schlüsse.
    »Sie glauben mir nicht, wie?«
    »Nein.«
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Aber ich kann noch etwas tun, Mr. Richberger. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich in diesem Haus einmal ein wenig näher umsehe? Die Zimmer sind oben…«
    »Was wollen Sie finden? Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?« Bei diesen beiden Fragen kratzte er mit der Stockspitze auf dem Parkett umher.
    »Einen Durchsuchungsbefehl habe ich nicht.«
    »Dann müssen Sie gehen.«
    Ich lachte leise. »So etwas sagt nur jemand, der ein schlechtes Gewissen hat, Mr. Richberger.«
    »Oder sich an die Gesetze hält.«
    »Ich habe Sie gerettet, vergessen Sie das nicht. Dazu mußte ich eine Scheibe einschlagen. Und ich kann mir gut vorstellen, daß es noch mehr Personen in diesem Haus gibt, die sich möglicherweise in Gefahr befinden. Davon möchte ich mich überzeugen. Wir können die Sache vereinfachen, wenn Sie uns führen.«
    »Finden werden Sie nichts.«
    »Um so besser für Sie. Dann werde ich mich in aller Form entschuldigen und das Haus wieder verlassen.«
    Er überlegte einen Moment. Steif wie eine künstliche Figur stand er auf dem Fleck. Dann setzte er zu einem marionettenhaft wirkenden Nicken an. »Also gut, ich bin einverstanden. Sie können das Haus durchsuchen. Gehen wir nach oben, ich bleibe an Ihrer Seite.«
    »Von dort komme ich«, mischte sich Kroppek ein. »Da habe ich nichts entdeckt.«
    »Das sagte ich ja schon.«
    Kroppek lachte böse, als er sich von der Rückenlehne eines Kaminsessels löste und auf den Blinden zuschritt. »Okay, Mr. Richberger, da oben ist vielleicht nichts, aber Häuser wie diese haben doch auch große Keller oder nicht?«
    Diesmal erhielten wir keine Antwort. Der Blinde blieb nur stehen, preßte die Lippen hart aufeinander und kratzte wieder mit der Stockspitze über den Boden.
    »Na?« fragte Kroppek lauernd. »Du sagst ja nichts, Meister.«
    »Es gibt einen Keller.«
    »Wie schön. Dann wirst du uns hinführen. Ich suche nämlich noch

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