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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte man wenigstens schon den verbrannten Leichnam vom Fahrersitz geholt und zugedeckt. Aber allein die Erinnerung an ihn ließ Nicole erneut würgen.
    Neben der Polizei, der Feuerwehr und einem Rettungswagen, der natürlich nicht mehr gebraucht wurde, hatten sich inzwischen auch Zuschauer eingefunden. Nicole erfuhr, daß kurz nach ihr ein anderes Fahrzeug die Unglücksstelle erreicht hatte; der Fahrer besaß Funktelefon und hatte die Polizei ebenfalls von dem makabren Fund unterrichtet. Der Einsatzleiter der Polizei fand diesen Aufmarsch bemerkenswert. »Normalerweise ist um diese Stunde hier niemand unterwegs. Das setzt erst so gegen acht oder neun wieder ein, wenn die Touristen zu ihren Herbergen pendeln - ganz gleich in welcher Richtung.«
    Nicole war bereit, mit dem Einsatzleiter, einem Sergeanten mittleren Alters, eine Wette darüber abzuschließen, daß der einzige Insaße des Mercedes Stan McMour gewesen war.
    »Sie kannten ihn?«
    »Wir hatten mit ihm zu tun.« In Stichworten brachte Nicole die Story vor. »Und jetzt sieht es so aus, als habe man ihn beseitigt, ehe er auspacken konnte - oder auch, weil er einfach nur aussteigen wollte.«
    »Klingt ziemlich fantastisch«, brummte Sergeant MacMahon. »Haben Sie selbst etwas davon bemerkt, daß Ihr Mister McMour beschattet wurde?«
    »Nichts, aber das hat nichts zu bedeuten«, erwiderte Nicole. Zwei Dutzend Meter weiter diskutierten zwei uniformierte Beamte mit den Leuten vom Rettungswagen. Die weigerten sich, den Leichnahm ins Fahrzeug zu nehmen. »Wir sind dazu da, Lebende ins Hospital zu bringen. Für eure Feuerleiche bemüht gefälligst einen Bestatter!« Demonstrativ schloß der Fahrer die großen Flügeltüren am Heck des Rettungsfahrzeuges. »Und jetzt halten Sie uns nicht länger auf, vielleicht werden wir in den nächsten Minuten schon wieder gebraucht.«
    »Nun stellt euch doch nicht so an!« rief einer der Polizisten. »Ihr fahrt doch ohnehin nach Inverness. Ob leer oder mit diesem Mann…«
    »Aber nicht mit einem Toten!« hieß es, und dann rollte der Wagen leer davon.
    Ein Mann mit Rußflecken im Gesicht und an der Uniform und mit fast schwarzen Händen näherte sich dem Sergeanten. »Bevor der Mercedes gezündet wurde, hat man ihn leer geräumt. Die Kennzeichen sind abgeschraubt. Sollten wohl keine Hinweise Zurückbleiben. Aber vermutlich kriegen wir ihn über die Fahrgestellnummer.«
    »Um möglicherweise festzustellen, daß das Auto gestohlen wurde - sofern die Nummer nicht weggeschliffen wurde. Aber dann soll sich der Yard drum kümmern.« Er sah Nicole an. »Wenn auch nur die Hälfte Ihrer Erzählung stimmt, ist es ohnehin ein Fall für Scotland Yard. Ich rufe mal die Kollegen in Inverness an, ob die wirklich nichts von der Abholung dieses McMour wissen. Verdammt, den gleich mit dem ganzen teuren Auto in die Luft zu sprengen… Ihm eine Kugel zu verpassen, wäre doch viel billiger gewesen.«
    »Aber so wurde man den auffälligen Wagen auch gleich los. Womit die Gentlemen jetzt unterwegs sind, weiß nämlich keiner, und vermutlich haben die Flammen auch alle Fingerabdrücke weggebrannt. Ich wette immer noch, daß der Tote McMour ist.«
    Sergeant MacMahon rief per Funktelefon nach Inverness durch und erntete als erstes einen Anpfiff. »Fangen Sie jetzt auch mit dieser Blödsinnsgeschichte an? Hier hat es noch nie einen Detective Ironheart gegeben, und das müßten gerade Sie mit Ihren Dienstjahren doch am besten wissen!«
    »Nach dem habe ich doch gar nicht gefragt!« pfiff McMahon eisig zurück, der sich zu Unrecht angegriffen fühlte. »Mir geht’s nur darum, ob irgendwo notiert ist, daß ein Constable McCloud aus Cluanie Bridge verlangt hat, man möge einen Festgenommenen namens Stan McMour abholen!«
    »Und wenn heute noch zehn Millionen Leute nachfragen und damit das Telefonnetz zum Zusammenbruch bringen - nein! Ende, Sergeant, oder haben Sie noch ein paar Spinnereien auf Lager?«
    Die Leitung wurde unterbrochen. »Für die ›Spinnereien‹ hat der Bursche mir ein großes Bier auszugeben, wenn ich ihn nachher treffe«, knurrte Mac-Mahon. »Mich so anzuschnauzen…«
    »Vor ’ner Stunde ist er von McCloud, der ungläubiger Thomas spielte, noch schlimmer angeschnauzt worden. Sehen Sie’s ihm nach, Sergeant«, bat Nicole. »Ich bin sicher, daß der Anruf umgeleitet wurde, ehe er sein Ziel erreichen konnte, und am Ende der Umleitung saßen McMours Mörder.«
    »Ja, geht das denn, so ein Umleiten?« staunte der Sergeant. »Unsere

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