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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinem Whiskyglas an einen freien Platz an einem der Tische, um sich dort wie andere Gäste in Schweigen zu üben.
    Im nächsten Moment glaubte er seinen Augen nicht zu trauen, weil die junge Lady in ihrer sexy Kleidung ihm folgte. »Sie müssen entschuldigen, Sir. Ich wollte Sie nicht beleidigen. Wenn ich etwas falsch gemacht haben sollte, dann…«
    Da explodierte Thurso doch. »Moorhexen und Nebelgeister, will dieses Frauenzimmer nicht begreifen, daß ich meine Ruhe haben will? Keith, kannst du der Lady nicht endlich Lokalverbot erteilen? Verdammt, es reicht, daß mir deine blöde Hauswand im Weg stand, da braucht mich dieses Weib nicht auch noch von der Seite anzuquatschen und mir den größten Ärger mit meiner Elly zu verschaffen. Ihr Torfknochen seid doch alle nur im Pub die großen Schweiger. Gegenüber euren ehelich angetrauten Nachrichtensendern auf Beinen seid ihr doch verschwiegen wie Fred, der Friseur…«
    Den Vorwurf nahm ihm keiner übel, weil er ja auch zu diesen Pub-Schweigern gehörte, die zuhause alles beichteten, damit die bessere Hälfte anderntags etwas zu erzählen, spekulieren und tratschen hatte, während der Göttergatte die Schillinge für die täglichen Brötchen verdiente. Aber Ulluquart spitzte die Ohren. »Du hast meine Hauswand demoliert? Ich habe so einen riesigen Parkplatz, und du so eine winzige Hämorrhoidenschaukel, und da mußt du trotzdem unbedingt mein Haus anbumsen?«
    Da wurde Thurso erst richtig böse. »Wär’s dir lieber gewesen, ich hätte statt deines Hauses deine Frau genommen? Verdammt, daß ihr alle mein Auto einen ›Reiskocher‹ schimpft, bloß weil ich mir keinen teuren englischen Wagen leisten kann, habe ich ja immer verkraftet, aber jetzt bist du zu weit gegangen, Keith! Deine nächsten Etiketten für deine Flaschen kannst du vergessen und zusehen, was du den Sammlern erzählst, denen du immer das Zehnfache von dem abräuberst, was du mir dafür bezahlst… Fehlt bloß noch, daß du McCloud auf mich hetzt, um mir den Führerschein abzunehmen!«
    Constable McCloud, der schon gut getankt hatte und jetzt seinen Namen hörte, winkte ab. »Weischoch jeder, daschich nich mehr im Di -hicks- Die… Die… Durschst habe ich, Keith! Schenk nach, du Geiz -hicks von Wirt! Upps…!«
    Ulluquart schob ihm die Whiskyflasche zu. »Schenk dir selbst ein, du Schluckspecht!«
    McCloud griff zu. »War dasch ’ne Belei- hicks -gung?« fragte er, während er entschieden sicherer, als er sprach, die Flasche entkorkte und nachfüllte.
    »Eher ’ne Beförderung«, knurrte Ulluquart. »Der Schluckspecht ist ein zweibeiniger seltsamer Vogel, den man vor allem nach Einbruch der Abenddämmerung rudelweise in Kneipen antrifft, und du bist der Oberschluckspecht! Prost!« Er kam um den Tresen herum und auf Thurso zu. »He, Roy, man kann doch über alles reden! Wenn ich den Mauerstoß einfach vergesse und dir noch ’nen Sechserkarton Whisky spendiere, malst du mir dann weiter Etiketten?«
    Thurso runzelte die Stirn und sah den Wirt an. »Und alles, was ich heute zeche, geht auf Kosten des Hauses?«
    Ulluquart nickte.
    »Einverstanden«, sagte Thurso. »Ihr alle seid Zeugen! - Mein größter Vorzug ist es, daß ich eben widerwärtig leicht zu bestechen bin… warte, ich fahre eben nach Hause und hole Elly. Ihre Getränke gehen natürlich auch auf meine Rechnung.« Hastig sprang er auf, spürte im gleichen Moment einen schmerzhaften Stich am linken Knöchel und wäre fast gestolpert, wenn der Wirt ihn nicht aufgefangen hätte. »Verdammt, Keith, hast du neuerdings Ratten hier? Oder Schlangen?«
    Er hob den Unterschenkel und tastete nach der schmerzenden Stelle. »Mich hat was gebissen«, meinte er.
    »Okay, nochmal sechs Flaschen, du Großmeister der passiven Bestechung«, ächzte Ulluqauart.
    Thurso humpelte nach draußen. Augenblicke später heulte der Motor seines Suzukis auf. In ein paar Minuten würde Thurso wohl mit seiner Göttergattin wieder hier sein, dann aber garantiert zu Fuß. Ulluquart hob die Brauen. »Ich frage mich, wofür ich diese Kneipe von meinem seligen Vater übernommen habe, statt in die Großstadt überzusiedeln und Multimillionär zu werden«, ächzte er. Der silberblonden Fremden warf er einen bösen Blick zu, weil er ihr die Schuld dafür gab, daß es zu diesem großen Durcheinander überhaupt erst gekommen war. Aber die machte sich schon an den nächsten Mac heran. Wie eine Professionelle! Na warte, Mädchen, dachte Ulluquart. Wenn du gleich kommst und ein Zimmer

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