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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gebühren…«
    »Ich werde mit der Polizei in Inverness telefonieren«, verriet Nicole.
    »Dann ist es ja ein Dienstgespräch und in der Pauschale inbegriffen, die auch mal wieder erhöht werden müßte«, brummte der Constable. »Was wollen Sie denn von den Kollegen?«
    »Feststellen, ob McMour dort eingetroffen ist, weil ich die Mercedespolizisten für nicht echt halte!«
    Das mußte sie McCloud aber erst mal erklären. Weil sie keine Zeit verlieren wollte, mußte er jetzt doch seinen Thekenplatz aufgeben. Aber nur vorübergehend, wie er Ulluquart versicherte. Auf dem Weg in sein Häuschen erzählte Nicole ihm von McMours Bericht. Demnach hatte Torre Gerret ihn nicht nur beauftragt, den kleinen Sir Rhett zu ermorden, sondern ihn auch noch von eben diesen Mercedesleuten in Inverness zur Auftragserteilung aus einer Rotlichtkneipe holen lassen.
    »Warum sagt mir so was denn keiner?« stöhnte McCloud. »Warten Sie, Mademoiselle, den Anruf beginne ich. Dann ist das viel amtlicher, und die Kollegen in Inverness werden viel höflicher zu Ihnen sein! Schade, daß dieser McMour dem Wirt das Telefon kaputtgeschossen hat, sonst hätten wir das gleich im Pub regeln können.«
    »Aber dann nicht auf Dienstpauschale«, erinnerte Nicole.
    »Da haben Sie auch wieder recht«, stellte McCloud fest, der einen der vier Telefonanschlüsse in Cluanie sein eigen nannte - neben dem Wirt, dem alten »Doc Methusalem« und dem Llewellyn-Lord. Den Job als Posthalter übernahm der Constable gleich mit, so daß ein fünftes Telefon in dem kleinen Nest nicht zwingend erforderlich war.
    Hier war die Welt schließlich noch in Ordnung.
    In Inverness wußte niemand etwas davon, daß ein Polizeiwagen angefordert worden war, um McMour abzuholen!
    »Das kann nicht sein, Sir, denn es ist nur etwas länger als eine Stunde her, daß ich selbst Sie angerufen habe!« protestierte McCloud.
    »Mit wem glauben Sie denn gesprochen zu haben?« wurde er gefragt.
    Da wurde Constable McCloud erst richtig wütend. »Für Glaubensfragen ist die Kirche zuständig! Ich habe mit Detective Ironheart gesprochen!« An die genaue Uhrzeit konnte er sich auch noch erinnern.
    Er lauschte der Antwort und polterte dann zornig los: »Ich bin noch nicht besoffen, Mann! Wenn ich sage, daß ich mit Ironheart gesprochen habe, dann stimmt das! Haben Sie Ihr Personalverzeichnis richtig durchgesehen? Bevor Sie mir noch einmal mit Ihrem dämlichen Spruch ›den gibt’s bei uns nicht‹ kommen, gehen Sie zum Augenarzt und lassen sich ’ne Brille verschreiben! Stadtbüroluft tut Ihnen wohl nicht gut…«
    Nicole bremste ihn, ehe er seinem Kollegen in Inverness gegenüber noch ausfallender werden konnte, indem sie das Gespräch einfach per Fingerdruck auf die Telefongabel unterbrach. »Haben Sie früher schon einmal mit Detective Ironheart zu tun gehabt, McCloud?«
    »Kann mich nicht erinnern, aber in Inverness werden ja ständig neue Leute eingestellt. Alle drei Jahre etwa. Wie soll ich mich da an jeden Neuzugang erinnern? Mir stellen sich diese von London hierher strafversetzten Intelligenzbestien ja nicht vor…«
    Er blieb dabei, mit Ironheart gesprochen zu haben. Anschließend war, sogar überraschend schnell, der Mercedes aufgetaucht. »Superintendent müßte ich sein«, knurrte McCloud. »Dann würde ich sowohl mit dieser Verschwendungssucht aufräumen als auch mit rotznasigen Lümmeln, die mir erzählen wollen, daß es den Mann nicht gibt, mit dem ich geredet habe…«
    Nicole gab es auf, ihn beruhigen zu wollen. »All right, McCloud. Ich danke Ihnen herzlichst für Ihre Unterstützung. Lassen Sie sich von Ulluquart die nächsten beiden Whiskys auf meine Rechnung geben, ja?«
    »Was haben Sie denn vor?« fragte er.
    »Ich fahre nach Inverness.«
    Sekundenlang befürchtete sie, McCloud wolle mitkommen, um den Telefonkollegen gleich persönlich zur Schnecke zu machen und sich dafür ein Disziplinarverfahren einzuhandeln, das sich gewaschen hatte, denn seine Whiskyfahne war mittlerweile auf drei Meilen gegen den Wind zu riechen. Aber McCloud zeigte kein Interesse daran. »Gottseidank habe ich längst Feierabend«, stieß er hervor.
    Nicole brauchte ihn nicht mal zum Pub zurückzufahren. Die halbe Meile legte er auf eigenen Beinen zurück, und das verflixt rasch und zielsicher. Nicole hatte den Verdacht, daß McCloud nur den Tatbestand weidlich ausnutzen wollte, daß seine ehelich angetraute Sklavenhalterin auf Reisen war. So konnte er Talsperre spielen und sich gründlich vollaufen

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