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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war, war fast uninteressant. Spätestens am nächsten Abend würde ganz Cluanie Bridge in Ssacahs Hand sein.
    So viele neue Ssacah-Ableger, wie Einwohner! Sara glaubte zwar nicht daran, daß diese Menge schon ausreichte, den Kobra-Dämon zu neuem Leben zu erwecken, aber es war immerhin ein großer Schritt nach vorn. Sie fragte sich, warum der Ssacah-Kult das nicht schon lange so durchgeführt hatte.
    Äußerlich hatten die neuen Ssacah-Diener sich nicht verändert. Sie tranken und lärmten nach wie vor. Aber in ihrem Inneren waren sie Schlangen geworden. Bösartig, giftig, heimtückisch.
    Sara Moon lachte leise. Es war an der Zeit zu gehen. Sie bezahlte ihre Zeche, obgleich ein Dutzend Gentlemen gleichzeitig versuchten, das für sie zu erledigen, und versetzte sich zurück nach Caermardhin.
    Zwei Messing-Schlangen nahm sie mit.
    Eine für Merlin, ihren Vater.
    Die zweite für die Druidin Teri Rheken, die sie nach wie vor in Caermardhin vermutete.
    Nur für Zamorra nahm sie keinen der mittlerweile zahlreichen Ssacah-Ableger mit. Zamorra war noch ein viel zu gefährlicher Gegner.
    ***
    Im ersten Moment wußte Zamorra nicht, ob er lachen oder weinen sollte - da tauchte urplötzlich der Gnom im Burghof auf, dieser schreiend bunt gekleidete Mann mit der tiefschwarzen Haut, und schleppte ein großes, rostiges Bihänder-Schwert hinter sich her!
    Aber Zamorra lachte nicht, obgleich es ein komisches Bild war. Schließlich konnte der Namenlose nichts dafür, daß er so klein und das Schwert so groß war.
    Lord Saris hatte sowohl Cristofero als auch den verwachsenen Unglücksraben nach Spooky-Castle verbannt, und beide, in dieser modernen Zeit ohnehin nicht sonderlich glücklich, nahmen diese »Verbannung« sehr ernst. Es mußte also ein sehr wichtiger Grund vorliegen, wenn der Gnom hier auftauchte, noch dazu mit diesem rostigen Superzahnstocher.
    Wenn Nicole schon wieder zurückgekehrt wäre, oder wenn Zamorra sich von Teri hätte überreden lassen, hätte der Gnom nur ein menschenleeres Bauwerk vorgefunden!
    Jetzt aber war er eine willkommene Abwechslung. Zamorra ging ihm entgegen. »Sei mir gegrüßt, mein Freund. Was treibt dich her?«
    »Dieses Schwert, Herr«, sagte der Gnom. »Mit ihm hat es eine besondere Bewandtnis. Vielleicht ist dadurch mein Gebieter in Gefahr.«
    »Was soll das heißen?« fragte Zamorra. »Wenn du dich dem Gebet widersetzt, muß wirklich etwas los sein - hat Don Cristofero dich hergeschickt?«
    »Mitnichten, Herr. Ich kam aus eigenem Antrieb.«
    Zamorra seufzte. »Wie wäre es, wenn du endlich aufhören würdest, mich ›Herr‹ zu nennen? Du bist ein ebenso wertvoller Mensch wie ich und jeder andere auch. Meinen Namen kennst du ja wohl.«
    »Ja, Herr.« Es war ihm nicht auszutreiben. »Herr, dies ist ein besonderes Schwert. Ich habe im Auftrag meines Gebieters versucht, seine Vergangenheit zu erforschen. Es gehörte einem Vampir, und eine Kriegerin stieß diesem Vampir sein eigenes Schwert in den Leib.«
    »Ja, und? Wäs weiter?« fragte Zamorra, der mit seinen Gedanken bei Nicole war und den höchstens noch interessierte, auf welche Weise der Gnom einen Blick in die Vergangenheit dieser Rostsammlung getan hatte. Merlins Stern hatte der Schwarze schließlich nicht zur Verfügung gehabt, und außerdem reichten die Kräfte des Amuletts nicht in fernste Vergangenheit. Je näher das zu beobachtende Ereignis zurücklag, um so besser war es, und je mehr Stunden vergangen waren, desto erschöpfender wurde es für den Suchenden, weil das Amulett die nötige Energie aus dessen Kraftreserven zog.
    »Ich verstehe nicht, Herr«, sagte der Gnom. »Ich fand dieses alte Schwert in den Kellertiefen von Spooky-Castle. Vielleicht lastet ein Fluch darauf. Ich dachte. Ihr wäret vielleicht interessierter daran als mein Gebieter, der nicht viel mehr als Beschimpfungen für mich übrig hatte, nachdem er sich an der Klinge schnitt.«
    »Hoffentlich hat er sich da keine Blutvergiftung zugezogen«, brummte Zamorra. »Bei so viel Rost und Schmutz… moment mal. In den Kellerruinen von Spooky-Castle?«
    »Ah«, strahlte der Gnom. »Endlich beliebt Ihr zu begreifen, wovon ich zu reden wage, Herr. Wollt Ihr auch die Bilder sehen, die ich wahrnahm, als ich die Beschwörung der Vergangenheit vollzog?«
    Um ein Haar hätte Zamorra eine spöttische Bemerkung gemacht, war der Gnom doch dafür bekannt, daß seine Zaubereien meist nie so endeten, wie er es plante. Aber das war unfair. Zamorra verkniff sich den Kommentar. Warum sollte

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