Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0503 - Planet der Digger

Titel: 0503 - Planet der Digger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
etwa über der unterirdischen Siedlung der Kolonisten befinden, mit denen er keinerlei Kontakt unterhielt. Nur dann, wenn die Versorgungsschiffe landeten, war es die Aufgabe der USO-Station, sie einzuweisen und den Start zu beobachten.
    Die Kolonisten sollten möglichst autark werden.
    Seine Rippen begannen wieder zu schmerzen. Er erinnerte sich an den Unfall, den er vor vielen Jahren auf Jemer III gehabt hatte.
    Die Ärzte hatten ihn wieder zusammengeflickt und ihm dabei eine silberne Rippe eingesetzt. Feine Sache, wenn sie nicht gleichzeitig noch als Barometer fungieren würde. Jeder Witterungswechsel machte sich schmerzhaft bemerkbar.
    Bark Khor konnte nicht ahnen, daß ihn gerade diese Rippe vor der Verdummung bewahrt hatte, denn sie wirkte wie ein Ableiter, was die geheimnisvolle Strahlung des Schwarms anging, von dem er ebenfalls nichts wußte.
    Die Wanderbüsche weiter vorn in Marschrichtung bildeten einen richtigen Wald. Er marschierte darauf zu, da sonst kein lohnendes Ziel in Sicht war. Zu seiner maßlosen Überraschung brachen aus dem Versteck plötzlich sechs oder sieben Männer hervor, die ihn mit Spitzhacken und Eisenstangen wütend angriffen.
    Blitzschnell sprang er hinter einen großen Stein und legte das Strahlgewehr auf sie an.
    „Zurück! Seid ihr verrückt geworden?"
    Die Antwort waren einige gut gezielte Steinbrocken, die haarscharf an seinem Kopf vorbeiflogen. Dann folgte eine Eisenstange, wie ein Speer geschleudert.
    Bark Khor feuerte einen Warnschuß ab.
    Die Angreifer verschwanden in Mulden und hinter Felsen. Sie begannen ein regelrechtes Bombardement mit etwa faustgroßen Steinen, die so gut gezielt waren, daß der Sergeant keinen Schuß mehr abgeben konnte, ohne sich der Gefahr auszusetzen, getroffen zu werden.
    „Was wollt ihr eigentlich?" rief er dem nun unsichtbaren Gegner zu. „Ich habe euch nichts getan!"
    Jemand brüllte zurück: „Du hast uns die bösen Geister geschickt, die die Erde erzittern und unsere Höhlen einstürzen lassen! Du bist von oben, also bist du böse!"
    „Verrückt! Total verrückt!"
    „Komm heraus! Komm, oder wir holen dich!"
    „Ich habe nichts mit den Erdbeben und Vulkanausbrüchen zu tun. Ihr könnt mich doch nicht für Naturkatastrophen verantwortlich machen!"' „Du hast die Geister gegen uns aufgewiegelt, und darum werden wir dich töten, wenn du sie nicht besänftigst. Komm heraus!"
    „Es gibt keine Geister, ihr Dummköpfe!" Bark Khor hatte nie viel von der Intelligenz der Kolonisten gehalten, aber das hier war absurd. Auch Leutnant Dickson hatte sich in letzter Zeit recht merkwürdig benommen, aber Geister hatte er wirklich aus dem Spiel gelassen, als die Vulkanausbrüche und 'Beben immer mehr zunahmen. „Größere Lavadurchbrüche, das ist alles."
    Wieder kamen Steine geflogen, und dann brachen zwei der Männern plötzlich aus ihren Verstecken hervor, schwangen ihre Eisenstangen und rannten mit Todesverachtung auf den Felsen zu, hinter dem Khor Deckung gesucht hatte.
    Der Sergeant geriet in eine arge Klemme. Auch wenn er nun der Kommandant der USO-Station war, so besaß er nicht das Recht, einen Kolonisten zu töten. Immerhin handelte es sich hier um Notwehr. Er wußte, daß jetzt sein Leben ernsthaft bedroht war und er sich seiner Haut wehren mußte. Mit den Kolonisten konnte er nicht verhandeln. Er hatte es schließlich versucht.
    Als er an diesem Punkt seiner Überlegung anlangte, wäre es fast zu spät zum Handeln gewesen. Der eine Kolonist sprang um den schützenden Felsen herum und holte zum Stoß mit der Stange aus. Bark Khor hätte nicht mehr zurückweichen können, denn der zweite Mann kam von der anderen Seite, ebenfalls zum Mord entschlossen.
    Es blieb keine Wahl. Sergeant Bark Khor mußte die beiden Angreifer mit seinem Impulsgewehr erschießen.
    Dann richtete er sich auf und rief: „Ich mußte es tun, sonst hätten sie mich getötet. Seid doch vernünftig, Leute. Ich bin euer Freund und habe nichts mit Geistern zu tun. Geht, zurück in die Siedlung, geht an eure Arbeit.
    Vielleicht kommt bald doch wieder ein Versorgungsschiff und bringt Nachschub."
    Ein Eisenspeer zischte dicht an seinem Kopf vorbei, ein Hagel von Steinen folgte.
    Die Kolonisten waren zu keiner Verhandlung bereit.
    Bark Khor rutschte wieder hinter seinen Felsen. Er geriet in Wut.
    Da saßen nun ein paar Menschen auf einem gottverlassenen Planeten zusammen, waren aufeinander angewiesen -und wollten sich gegenseitig umbringen!
    Das war doch kompletter Wahnsinn.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher