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0503 - Planet der Digger

Titel: 0503 - Planet der Digger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trick zu erkennen.
    Ob er ihm die Wahrheit sagen sollte?
    „Herschell, hör zu! Ich will hinauf zur Oberfläche, um dafür zu sorgen, daß die Erde nicht mehr zittert. Wie ich das mache, mußt du schon mir überlassen. Du gehst zurück, verstanden?" ,„Zurück?" Nun setzte sich der Geologe auch. „Ich soll zurück zu den Käfern? Die fressen mich doch auf, Flinder!"
    „Du hast dich eben tapfer gehalten. Ich glaube nicht, daß sie dich fressen werden..."
    „Dort oben gibt es noch mehr von ihnen, und ich könnte dir helfen, sie zu töten. Aber allein habe ich Angst."
    Kindliche Logik, ganz klar. Flinder mußte zugeben, daß der Geologe ihn beim Kampf gegen die Käfer tatkräftig unterstützt hatte. Vielleicht bedeutete er doch kein Hindernis, wenn er ihn mitnahm.
    „Nun gut, du kannst mitkommen, aber unter einer Bedingung."
    „Jede!"
    „Du stellst keine dummen Fragen mehr und versuchst nicht, mir gute Ratschläge zu geben. Ich bin der Boß, und was ich sage, das wird auch gemacht. Ist das klar?"
    „Das war immer klar, Flinder. Nur das mit den Geistern ..."
    „Vergiß die Geister. Herschell! Und nun komm, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, sonst holen uns die Käfer doch noch ein."
    Sie erhoben sich und schritten weiter bergan.
    Die Luft wurde frischer und kühler.
    Als sie die Oberfläche erreichten, war es Nacht.
    Der Unterschied konnte den beiden Männern nicht besonders auffallen, sie waren ein Leben in ständiger Dunkelheit oder zumindest im Zwielicht gewöhnt. Flinder empfand das Fehlen der hellen Sonnenstrahlen sogar als angenehm, wenn ihn die plötzliche Kälte auch empfindlich störte.
    Die Orientierung war schwer.
    Flinder war im Gegensatz zu den übrigen Kolonisten zwar oft an der Oberfläche gewesen, aber die kurzen Aufenthalte reichten nicht zur Orientierung aus. Er wußte nur, daß sein Vater ihm einmal die Stelle beschrieben hatte, an der sich die USO-Station befinden sollte. Klar ausgedrückt handelte es sich dabei um eine Entfernung von ungefähr fünfzehn Kilometern. Die Station stand zwischen zwei nicht sehr hohen Bergen auf dem Sattelpaß.
    Berge gab es in allen Richtungen, sogar einige Vulkane, die in den letzten Wochen ihre Tätigkeit wieder aufgenommen und die Beben verursacht hatten.
    Wenn er seinen Vater richtig verstanden hatte, standen die erwähnten Berge im Süden, von der Kolonie aus gesehen.
    Wo war Süden?
    Herschell packte seinen Arm.
    „Dort!" flüsterte er aufgeregt. „Da kommt etwas!"
    Flinder schüttelte die Hand ab und hielt die Spitzhacke bereit. Er hatte das leichte, schabende Geräusch ebenfalls vernommen. Ein einzelner Käfer vielleicht, der ihnen kaum gefährlich werden konnte.
    Aber dann ließ er die Hacke wieder sinken.
    Langsam und bedächtig wanderte wenig später im leichten Nachtwind ein Windmühlschaufler vorbei. Er hatte drei Wurzeln, und immer dann, wenn er die vorderste im Boden versenkte, holte er die letzte wieder daraus hervor. Die mittlere diente inzwischen als Stütze.
    Ein gespenstisches Bild, aber die Pflanze tat niemandem etwas zuleide.
    „Na also", Flinder atmete erleichtert auf. „Du hast mich schön erschreckt, Herschell."
    „Ich dachte, die Käfer kämen wieder."
    Dein Glück, dachte Flinder, daß du jetzt keine Fragen stellst. Ich wüßte nicht einmal die Antwort darauf. Vielleicht ist es doch besser, wir warten, bis es hell wird.
    Aber dabei würde zuviel Zeit verlorengehen.
    Der Windmühlschaufler!
    Flinder wußte, daß die Pflanzen stets dem Licht nachwanderten, immer in der Hoffnung, es einzuholen. Sie wanderten also nach Westen, wenn der Wind günstig wehte. Erst morgens, bevor die Sonne aufging, verharrten sie am Fleck und warteten das volle Tageslicht ab.
    Jetzt wußte er, wo Süden war!
    „Wir gehen weiter", sagte er zu Herschell, der ängstlich in die Nacht hinauslauschte, um Flinder die Annäherung eines Feindes sofort melden zu können. „Nach Süden."
    Der Boden war weich, manchmal etwas schlackig und staubig, dann wieder streckenweise hart und felsig. Das Gelände stieg allmählich an. Links am Horizont war ein heller Schimmer zu erkennen, dagegen hoben sich einige Berge ab.
    Sie schritten rüstig aus und legten bis Sonnenaufgang fast zehn Kilometer zurück. Dann streikte Herschell. Er blieb stehen, sah sich suchend um und entdeckte einen länglichen Lavablock. Er setzte sich.
    „Jetzt machen wir eine Pause", sagte er und rammte seine Eisenstange in den Boden. „Ich bin müde."
    „Wenn die Käfer kommen, wirst du

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