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0503 - Planet der Digger

Titel: 0503 - Planet der Digger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon wieder munter werden."
    Aber dann sah Flinder ein, daß es besser war, den Rat seines Freundes zu befolgen. Er setzte sich neben ihn und holte ein Stück in Papier gewickeltes Konzentrat aus der Tasche. Er teilte es mit dem Geologen.
    Dann marschierten sie weiter, nach Süden, wo Flinder zwei dicht beieinanderstehende Berge entdeckt hatte, in deren Mitte der Paß lag.
    Dort schimmerte etwas silbern in der tiefstehenden Sonne.
     
    3.
     
    Drei Wochen zuvor...
    Sergeant Bark Khor fühlte sich ohne Leutnant Dickson sehr einsam in der Station. Dickson war vor wenigen Tagen an einem unbekannten Fieber gestorben. Praktisch gab es gar keine Krankheiten mehr, aber der Leutnant mußte von einem der Käfer, die immer wieder zu der Station kamen und nach Speiseresten suchten, infiziert worden sein. ;Das Fieber war unbekannt, und es gab kein wirksames Gegenmittel.
    Hinzu kam der völlige Zusammenbruch der Nachrichtenverbindung zur Erde. Seit Monaten schon empfingen die beiden nur verworrene Funksprüche und die dringenden Hilfesignale terranischer Schiffe aus allen Teilen der Milchstraße.
    Die eigenen Funksprüche blieben unbeantwortet.
    Was war geschehen?
    Bark Khor wußte es nicht, und allmählich setzte sich bei ihm die Überzeugung durch, daß er es wohl auch niemals mehr erfahren würde.
    Er war allein, und zu einem Kontakt mit den Wühlmäusen, wie er die Digger und Kolonisten bei sich nannte, verspürte er wenig Lust.
    Sie hatten ihm auch nicht helfen können, als Dickson starb.
    Pflichtgemäß meldete er den Verlust der nächsten USO-Station, aber die Bestätigung blieb - fast wie erwartet - aus. Dann kontrollierte er seine Anlagen, stellte fest, daß sie einwandfrei arbeiteten, und machte so etwas wie einen Urlaub.
    Tagsüber durchstreifte er die nähere Umgebung der Stationskuppel, schoß mit dem Impulsgewehr auf umherstreifende Großkäfer, sammelte die wohlschmeckenden Kohlwanderer und verzehrte sie wie grünen Salat. In der Nacht kümmerte er sich um die Orter und Funkgeräte, immer in der verzweifelten Hoffnung, einen vernünftig gebliebenen Sender zu entdecken.
    Die meiste Zeit aber schlief er.
    An diesem Tag hatte er beschlossen, eine längere Wanderung zu unternehmen. Er packte einige Vorräte ein und überprüfte die Ladung seines Impulsgewehrs. Vor dem Grab Leutnant Dicksons verharrte er einige Minuten, dann schulterte er die Waffe und marschierte in nördlicher Richtung los.
    Die Nachtgräber kamen aus ihren Schutzlöchern. Sie kümmerten sich nicht um den Menschen, der stehengeblieben war und sie beobachtete. Sie schienen zu wissen, daß sie von ihm nichts zu befurchten hatten.
    Ein Windmühlschaufler wanderte langsam nach Westen. Die Pflanze sah verwelkt aus. Sie mußte das vertrocknete Vulkangebiet im Osten durchquert haben und befand sich nun auf der Suche nach lebenswichtigem Wasser.
    „Richtig, nach Westen", rief Bark Khor ihr wohlgelaunt zu. „Da gibt es einen kleinen See mit flachen Ufern. Heute mittag kannst du dort sein, wenn du nicht den Käfern begegnest ... viel Glück !"
    Ein Blattfalter schwebte im leichten Westwind nach Osten. Er sah in der Tat aus wie ein großer Schmetterling, aber in Wirklichkeit handelte es sich um eine recht merkwürdige Pflanzenart von Hidden World. Ihre Wurzeln bestanden aus feinen Haaren auf der Unterseite des einzigen Blattes, das richtige aerodynamische Formen besaß. Der Blattfalter konnte sich, wenn er auf dem Boden lag, mit Hilfe der Wurzeln so drehen, daß sein „Bug" gegen den Wind zeigte -und schon begann er zu segeln.
    Keine Pflanze auf Hidden World war beweglicher als der Blattfalter.
    Als Bark Khor den Kamm eines flachen Hügels erreichte, bemerkte er einen der großen Käfer, der gerade dabei war, einen Windmühlschaufler zu verfolgen. Die Pflanze war hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit auf die Stärke des Windes angewiesen und konnte dem gefräßigen Käfer nicht entkommen.
    Bark Khor war ein Freund der Pflanzen, und die Käfer konnte er nicht leiden. Er war kein Sadist, aber trotzdem bereitete es ihm Genugtuung, einen Käfer zu töten -ein etwas ungewöhnliches Verhalten, wenn man mit normalen Maßstäben zu messen versuchte. Aber Hidden World hatte seine eigenen Maßstäbe und Gesetze.
    Außerdem mußte Bark Khor seine Furcht vor dem endgültigen Verlassensein abreagieren.
    Er tat es, indem er den Käfer tötete. Der Windmühlschaufler wanderte weiter, und es war dem Sergeanten so, als winke er ihm dabei freundlich zu.
    Er mußte sich jetzt

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