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0503 - Planet der Digger

Titel: 0503 - Planet der Digger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte einen Augenblick nicht aufgepaßt, und schon traf einer der mit aller Wucht geschleuderten Steine seine Schulter. Der Schmerz war so groß, daß er glaubte, sein Schlüsselbein müsse gebrochen sein. Er konnte den Arm nicht mehr bewegen und nahm das Gewehr in die - linke Hand.
    Die Kolonisten faßten neuen Mut. Vorsichtig wagten sie sich aus ihrer Deckung, um zum Sturmangriff überzugehen. Aber auch diesmal hatten sie sich verrechnet. Wenn sie glaubten, ihren Gegner kampfunfähig gemacht zu haben, so irrten sie. Bark Khor war mehr denn je entschlossen, den Angreifern ein für alle Mal die Lust an weiteren Überfällen zu nehmen.
    Er richtete sich auf und drückte auf den Auslöser Seiner Waffe.
    Das grell aufflammende Energiebündel erfaßte die Männer im Lauf, und Sekunden später war alles vorüber. Lediglich ein einziger Mann entkam. Bark Khor schoß natürlich nicht auf den Flüchtenden.
    Es war ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.
    Die Lust am Spazierengehen war ihm gründlich verdorben worden. Er machte kehrt, um zur Station zurückzuwandern. Schon aus großer Entfernung konnte er die Kuppel silbern glänzen sehen.
    Er begegnete keinen Kolonisten mehr, aber der eine Mann, den er hatte laufen lassen, begann ihm Sorgen zu bereiten. Was würde geschehen, wenn er den Vorfall berichtete? Würde man ernsthaft versuchen, ihn in der Station anzugreifen?
    Bark Khor nahm an, daß die Kolonisten nicht viel Waffen besaßen, die mit den seinen konkurrieren konnten. Vielleicht fanden sie noch einige Impulsstrahler oder Jagdgewehre, aber in der Stahlkuppel war er so gut wie unangreifbar. Auf der anderen Seite verspürte er wenig Lust, die nächsten Tage oder Wochen in der Station verbringen zu müssen.
    Er passierte den riesigen Meteorkrater, dessen verhältnismäßig ebener Boden der USO als Raumhafen diente. Hier landeten die Versorgungsschiffe, von der Station eingewiesen.
    Wie lange war es nun schon her, daß zum letzten Mal ein solches Schiff gelandet war?
    Mindestens ein halbes Jahr ...
    Das Gelände stieg an, als er den Fuß der beiden Berge erreicht hatte, zwischen denen die Kuppel stand. Der Pfad war ausgetreten und leicht zu begehen. Er wand sich durch die Ansiedlungen seßhaft gewordener Wanderbüsche, umging größere Felsen und Schluchten, und schließlich setzte er sich kurz vor der Paßhöhe über eine schmale Eisenbrücke fort.
    Auf dem Plateau stand die Kuppel.
    Von der anderen Seite her war der Berg unpassierbar. Eine Steilwand fiel fast vierhundert Meter senkrecht in die Tiefe. Damit wurde die Station so gut wie unangreifbar.
    Bark Khor blieb vor dem positronisch gesicherten Eingang stehen und sah zu den überhängenden Felsen, die Schutz und Gefahr zugleich bedeuteten. Der Wind hier oben war kühler als unten in der Ebene und in der Nähe der wieder tätig gewordenen Vulkane.
    Ihn fröstelte trotz der warmen Kombination, die er trug.
    Mit dem Kodewort öffnete er den Eingang, betrat aber die Kuppel nicht sofort. Er ging noch einmal zurück zur Brücke, die über eine breite und tiefe Schlucht führte. Wenn er die Brücke sprengte, würde niemand mehr den Paß betreten können. Aber er würde sich damit auch selbst isolieren, und vielleicht brauchte er eines Tages Hilfe.
    Er konnte sich nicht entschließen und nahm sich vor, ernsthaft darüber nachzudenken. Während er zur Kuppel zurückging, spürte er unter den Füßen wieder das zuerst leichte und dann immer stärker werdende Zittern im Boden.
    Ein neues Erdbeben kündigte sich an.
    Bark Khor hatten die kleinen Erdbeben niemals - besonders aufgeregt. Hier oben auf dem Berg fühlte er sich sicher. Anders mußte es für die Kolonisten sein, die unter der Erde lebten und jeden Augenblick damit rechnen mußten, daß ihre Höhlen und Stollen verschüttet wurden. Er konnte ihre Angst verstehen.
    Unverständlich blieb ihm aber, warum sie ihn dafür verantwortlich machten.
    Wenige Meter vor der Station brach die Katastrophe über ihn herein.
    Es geschah alles so schnell, daß er nicht einmal zur Seite oder gar in den Eingang springen konnte.
    Unter den beiden Gipfeln lösten sich die bereits gelockerten Felsplatten der steilen Wände und stürzten in die Tiefe. Zum Teil erreichten sie den Paß in Sekundenbruchteilen. Andere wiederum rollten und polterten den unteren Schräghang herab und prallten seitwärts gegen die Stahlkuppel, ohne großen Schaden anzurichten.
    Ein Felsblock von mehr als acht Zentnern Gewicht wurde zu Bark Khors

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