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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach hinten geschwungener Axt, stand der Kommandant im halbzerfetzten Raumanzug da.
    Er fixierte das Raubtier.
    Die bernsteinfarbenen Augen des Tieres wichen seinem Blick aus, es knurrte unwillig und schüttelte den Kopf. Die Muskeln der Hinterbeine vibrierten.
    Dann sprang Sabre vorwärts.
    „Du elendes Miststück!" knurrte Edmond haßerfüllt und schwang die Axt. Krachend grub sie sich genau zwischen den Augen in den Schädel des Tigers und versank halb darin.
    Das Tier röchelte und brach dreißig Zentimeter vor Pontonacs Füßen zusammen. Die Läufe zuckten noch einigemal, dann lag der Tiger still da. Pontonac schaltete, während er die Waffe herauszog, die Vibrationsschneide aus, rammte die Axt wieder zwischen die Klemmen.
    „So!" sagte er.
    Er ging langsam zu der Leiche, hob sie ohne sonderliche Mühe hoch und trug sie bedächtig durch die kleine Luke in den Schleusenraum hinein. Dann aktivierte er einen Robot, der den Tiger neben die Leiche schleifte. Edmond desaktivierte die Maschine, schloß das innere Schott sorgfältig und gab auf die Stimme, die ständig aus dem Lautsprecher kam, keine Antwort.
    Edmond blieb stehen, schaltete zuerst die künstliche Schwerkraft der Hangarschleuse aus und ließ dann die äußere Schleusentür auf gleiten.
    Bei der nächsten heftigen Bewegung des Schiffes würden beide Leichen hinaustreiben. Mehr konnte Pontonac nicht tun.
    Er lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Er spürte, wie er am ganzen Körper schweißnaß war und zitterte.
    „Edmond! Melden Sie sich, verdammt noch mal!" schrie jetzt Leppa.
    Pontonac hörte echte Besorgnis und Zweifel daran, ob er noch lebte, aus Leppas Stimme heraus. Edmond war zu schwach und zu erschöpft, um noch echte Dankbarkeit empfinden zu können.
    „Ich bin schon in Ordnung!" sagte er leise.
    „Was war los?"
    Edmond streifte sich den Raumanzug halb herunter, besann sich und nahm die Kamera ab. Dann zog er den Anzug ganz aus und warf ihn achtlos in eine kleine Kammer hinein, die sich in der Nähe der Schleuse befand.
    Er sagte: „Jemand hat den Tiger freigelassen, er wurde blutdürstig, und so tötete er einen meiner Männer."
    Leppa schwieg bestürzt.
    Edmond ging den Korridor entlang, dessen Laufband seit Monaten nicht eingeschaltet war. Er näherte sich der Zentrale, und vier Meter vor dem offenen Schott erinnerte er sich. Er kehrte auf der Stelle um und holte die Waffe aus dem Winkel, in den sie Sabre geschleudert hatte. Es war gefährlich, Waffen herumliegen zu lassen. Die Männer konnten sich gegenseitig damit umbringen.
    „Kommen Sie noch durch, Edmond?" fragte Lerinck einige Minuten später.
    „Ich denke schon. Aber ich brauche eine Pause."
    „Alles genehmigt."
    Diese vierzehn Männer wußten zu genau, welche Zustände Pontonac empfangen hatten, auch wenn sie kein genaues Bild davon hatten. Sie konnten vom Chaos im eigenen Schiff auf das der anderen schließen. Der Umstand, daß der Konvoi sich noch immer nicht in Richtung Erde in Fahrt gesetzt hatte, war: Die Verdummten sabotierten zum Teil, was die Normalen aufgebaut hatten.
    Edmond erreichte die Zentrale, setzte sich und klappte den Sessel nach hinten. Im Schiff herrschte noch immer eine Totenstille. Die verängstigten Männer hatten sich versteckt. Der erschöpfte Mann goß den letzten Rest des kalten Kaffees in den Becher, füllte mit Alkohol nach und zündete sich eine Zigarette an. Dann stürzte er das Getränk hinunter und schloß die Augen, während er rauchte.
    Völlig erschöpft schlief er ein; Etwa eineinhalb Stunden später wachte er wieder auf und brauchte Minuten, um sich zurechtzufinden. Er war unrasiert, und als er in einen ausgeschalteten Bildschirm blickte, sah ihm ein bleiches, ausgezehrtes Gesicht entgegen, das von der Erschöpfung gezeichnet war. Außerdem fühlte er einen Hunger, der ihn schwach werden ließ.
    Er sah auf die Uhr.
    Es war sehr spät. .
    Vor mehr als fünf Tagen war er hier angekommen. Fünf?
    Nein, inzwischen waren es fast sieben Tage, wie er bestürzt nachrechnete. Was in diesen Tagen geschehen war, schien diese Zeitspanne nicht ausfüllen zu können, aber die kleinen, anscheinend unwichtigen Dinge an Bord der sechzehn Schiffe hielten auf und zwangen immer wieder zur Unterbrechung.
    Essen kochen oder kochen lassen.
    Mühsam die spielenden, unzufriedenen und hilflosen Männer beruhigen, mit ihnen sprechen, auf die Probleme eingehen, die ausgesprochen kindlich waren - das hielt auf, erschöpfte und kostete wertvolle Stunden. Dann wieder

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