Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu grinsen, wenn man ihnen Kinder, Ochsen oder Jungfrauen opferte. Brrr!" Edmond schüttelte sich.
    Noch immer konnte er sich dem Bann der Szenerie nicht entziehen.
    Auch deshalb, weil sie so sehr untypisch war. Ein menschlicher Verstand, nicht gerade einspurig, weigerte sich, die einzelnen Bedeutungen zu erfassen und erst recht ein Gesamtbild herzustellen. Langsam bewegte sich Pontonac rückwärts. Hoffentlich gelang es ihnen, diesen Manipulator nach Terra abzuschleppen. Dort würden sich die Wissenschaftler darauf stürzen, die zu den Geretteten zählten.
    Pontonac wartete, bis sich neben ihm ein weiterer Spalt geöffnet hatte. Dies mußte ein Raum an der Spitze des Raumfahrzeugs sein. Oder am Heck?
    Während des Anflugs hatte der Stachel des Rochen nach hinten gewiesen, also nicht auf den Schiffsverband. Dann hatte diese Konstruktion scharf abgebremst und sich um hundertachtzig Grad gedreht; bereits an dieser Stelle hatte Pontonac gedacht, daß dieses Schiff unbemannt war.
    Zurück zu den Schädeln - es war der letzte Eindruck, den er hatte, bevor er in den Saal hineinging.
    Die Schädel hatten etwa die Größe von Schädeln terranischer Kinder. Nahm man ein analoges Körperverhältnis an, dann war die Rasse, aus deren Kultur der Manipulator kam, kleiner als ein erwachsener Terraner durchschnittlich war.
    Die Stimme?
    Edmond betrachtete den Saal. Er war fast rund, und auch hier gab es keine scharfen Ecken. Boden, die halbrunden Wände und die Decke verliefen gerundet ineinander. Viele hundert verschieden große Öffnungen befanden sich in der Wand, und sie hoben sich, weil sie schwarz waren, scharf von der grünleuchtenden Masse ab. Im schwarzen Material befanden sich wieder unzählige. Öffnungen, durch die man gerade einen Finger stecken konnte. Lautlos, ohne funktionelle Elemente, ohne technisches Leben, das Edmond identifizieren konnte. Er machte seine Aufnahmen und verließ den Raum.
    Die Stimme?
    Wieder erinnerte er sich daran.
    Wie war es möglich, daß er in einem geschlossenen Raumanzug eine eindringlich flüsternde Stimme hören konnte, die zudem noch in Terranisch gesprochen hatte? Funk? Das war möglich, wenn er sich in das Strahlungsfeld einer Induktionsschleife hineinbewegt hatte. Aber in diesem Fall hätte es erst Rückkopplungsgeräusche gegeben, und zweitens hätten die anderen Kommandanten etwas hören müssen. Dies war nicht der Fall.
    Telepathie.
    In einem Robotschiff ?
    Zweifellos etwas in dieser Art. Und zweifellos hatte seine Fähigkeit, Unsicherheiten und Lügen, Ausflüchte und Zögern bei lebenden Gesprächspartnern aufspüren zu können, ihm helfen können. Schließlich hatte er eine Sonderbegabung.
    Dadurch war er für unterschwellige Empfindungen besonders aufnahmefähig. Er betrat den gegenüberliegenden Raum und spürte selbst, als er die Fingerspitzen gegen das Material legte, keinerlei Vibrationen.
    „Was ist das?"
    Edmond Pontonac stand vor einer Reihe von Kugeln mit einem Durchmesser von drei oder mehr Metern. Sie waren in einer Reihe miteinander verbunden und ruhten auf rechteckigen Fundamenten, die ihrerseits wieder ohne Fugen und Kanten aus dem Boden wuchsen. Von jeder Kugel gingen fünfzig Stacheln etwa nach allen Seiten, wurden dünner und dünner, dann wieder kräftiger und verschmolzen mit Decke und Wänden. Dieser Raum vermittelte Pontonac den Eindruck von Kraft, Stärke, Macht und ähnlichen Begriffen. :„Die Maschinenstation etwa?"
    Er hob die Kamera, ging einige Schritte zurück und filmte.
    Plötzlich knackte es im Gerät, er spürte es durch das Material des Handschuhs, eine rote Warnlampe leuchtete auf, und die Schrift darauf besagte: Computer ausgefallen.
    „Auch das noch!" sagte Pontonac. Offensichtlich war alles, mit dem er sich umgab, derart alt und gebrechlich, daß es mitten während der Benutzung ausfiel.
    Er hoffte, daß der Film oder das Ampexband trotzdem belichtet würde und schoß weiter einige Bilder, filmte einen Schwenk und verließ den Raum.
    Bevor er den nächsten Raum betrat, blickte er durch das transparente Fenster am Handgelenk seines Raumanzugs.
    Die fünf Stunden, in denen der letzte Vorrat von Narkosegas seine Wirkung behalten würde, waren fast vorbei.
    Er mußte sehen, daß er zurück in die GIORDANO BRUNO kam.
     
    6.
     
    Nach dem verhängnisvollen Datum, an dem schlagartig alles auf dem Planeten Caudor II zusammenbrach, hatte sich Edmond V. Pontonac in einer eigentümlichen Situation befunden.
    Er war einer von zwei Männern, die auf

Weitere Kostenlose Bücher