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0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört?" überlegte Bully, ohne auf die Frage des Mutanten einzugehen.
    „Eine sehr abwegige Theorie", meinte Baiton Wyt.
    „Ich schlage vor, daß wir die Position der INTERSOLAR nicht verändern. Vielleicht wird die Jacht in absehbarer Zeit vom Schwarm wieder ausgestoßen."
    „Ich stimme Tiff zu", sagte Bully. „Wir warten einige Zeit, ob etwas geschieht."
    „Warum schleusen wir kein Beiboot aus und gehen damit näher an den Schwarm heran?" fragte Loosan Heynskens-Oer, ein mentalstabilisierter Fachmann für Edelmetalle, der von der SolAb gekommen war.
    Zustimmendes Gemurmel bewies, daß sich niemand in der Zentrale befand, der es abgelehnt hätte, mit einem Beiboot den Schwarm anzufliegen.
    „Wir haben gesehen, was mit der Jacht geschah", gab Bully zu bedenken. „Ein Beiboot der INTERSOLAR könnte ein ähnliches Schicksal erleiden. Wir brauchen jeden Immunen an Bord.
    Deshalb dürfen wir keine Risiken eingehen. Wir beschränken uns darauf, in dieser Gegend zu warten und zu beobachten."
    „Es ist aber möglich, daß die Jacht den Schwarm durchfliegt und an einer völlig anderen Stelle herauskommt", gab Korjason zu bedenken.
    „Es ist so ziemlich alles möglich", sagte Bully mutlos.
    Er blickte auf den Panoramabildschirm, auf dem ein Ausschnitt des Schwarmes deutlich zu sehen war.
    Was geschah hinter den Kristallschirmen?
    Wer lebte dort?
    Woher kam dieser riesige Schwarm?
    Auf keine dieser Fragen gab es eine Antwort. Bull ahnte, daß er mit allen Vermutungen an der Wahrheit vorbeizielte.
    Eines jedoch erschien ihm sicher: Die Unbekannten hätten' mit einer weitergehenden Manipulation der Gravitationskonstante alles Leben in dieser Galaxis töten können. Sie hatten sich jedoch darauf beschränkt, intelligentes Leben zu verdummen. Das ließ Bully hoffen, daß man mit den Unbekannten verhandeln konnte, wenn es erst zu einer Kontaktaufnahme gekommen war.
    Auch der Grund für die allgemeine Verdummung schien klar zu sein.
    Wenn der Schwarm durch die Galaxis zog, brauchte er verdummte raumfahrende Völker nicht als mögliche Angreifer einzuplanen. Das konnte bedeuten, daß die Verdummung in dem Augenblick aufhören würde, da der Schwarm die Galaxis verließ.
    Aber wann würde das sein?
    In zehn Jahren? In zehn Jahrtausenden?
    Für die Menschheit konnten schon zehn weitere Monate in absoluter Verdummung den Untergang bedeuten.
    Der Ortungsoffizier hatte die Stelle, wo die Jacht im Schwarm verschwunden war, auf dem Bildschirm markiert.
    Hinter der leuchtenden Kristallwand hielten sich jetzt vielleicht Menschen auf, die dem Geheimnis wesentlich näher waren als Bully.
    Der Staatsmarschall konnte nicht ahnen, daß er mit dieser Überlegung recht hatte.
    Doch den Teil eines Rätsels zu lösen, bedeutet im allgemeinen nur, das Geheimnis noch zu vertiefen.
     
    3.
     
    Im Alter von zwölf Jahren hatte Powee Crofton zum erstenmal die Erde verlassen. Sein Vater Abski Crofton hatte ihn auf eine Reise mit ins galaktische Zentrum genommen.
    „Vergiß alles, was du bisher gesehen hast", hatte sein Vater damals zu ihm gesagt. „Eine neue Welt wird sich für dich auf tun."
    Ihr Schiff war auf Marlin abgestürzt, einer heißen, fast atmosphärelosen Welt im Zentrumsgebiet. Ein Prospektor namens Froud hatte den einzigen Überlebenden, Powee Crofton, gerettet und in sein Team aufgenommen. Drei Jahre war Powee Froud-Crofton, wie er sich nach dem Zusammentreffen mit Froud genannt hatte, an der Seite des Prospektors durch den Weltraum gereist. Dann war Froud an einer Strahlenseuche gestorben, ein Mann mit riesigen Händen und dunklen Augen, schweigsam und herrisch und von dem Drang erfüllt, möglichst viele Planeten aufzusuchen.
    Damals hatte Powee Froud-Crofton den Entschluß gefaßt, Mediziner zu werden und sich auf Strahlenkrankheiten zu spezialisieren. Er war einer der bekanntesten Ärzte auf diesem Gebiet geworden, obwohl er erst mit sechzehn Jahren zu studieren begonnen hatte.
    Vergiß alles, was du bisher gesehen hast. Eine neue Welt wird sich für dich auftun.
    Die Worte seines Vaters schlugen ihn in Bann, als er langsam aufstand und mit seiner zurückgewonnenen" Intelligenz zu begreifen versuchte, was er durch die Kuppel der ANNIOK sah.
    In einer Flut von Licht schwammen ein paar Raumschiffe. Weit im Hintergrund leuchteten ein paar Sonnen.
    Sonnen!
    Powee Froud-Crofton blinzelte.
    Aber es war keine Täuschung. Zwischen den Sonnen und den Raumschiffen schwebten noch andere Gebilde, teilweise fremdartig und skurril

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