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0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die nur selten in einem Wesen vereinigt sind. Die Kontrolleure des Systems haben das längst erkannt.
    Wir haben deshalb zwei Selektoren. Einer davon kann durch eine Systemschaltung im Bedarfsfall eingeschaltet werden, der zweite dient als Reserve.
    Diesmal ist jedoch der seltene Fall eingetreten, daß der Selektor und dessen Ersatz gleichzeitig abgestorben sind. Wir haben keinen Selektor, was mit anderen Worten bedeutet, daß wir nicht voll funktionsfähig sind.
    Die Kontrolleure haben jedoch angekündigt, daß sie einen neuen Selektor aufgegriffen haben. Vielleicht sogar zwei, obwohl es im zweiten Fall mehr als unwahrscheinlich zu sein scheint, daß eine Verwendung möglich ist. Wir lernen mit der Zeit, die Angaben der Kontrolleure richtig zu interpretieren.
    Wir warten mit größter Spannung auf den neuen Selektor. Die Einpassung eines Neuen ist immer erregend. Oft sterben die Individuen schon zu diesem Zeitpunkt.
    Jetzt, da wir die Stätten Aclars fast erreicht haben, kommt es darauf an, daß alles reibungslos funktioniert. Bald werden die Erkunder ausschwärmen und geeignete Welten testen. Dann muß die Kommunikation in Ordnung sein.
    Wir glauben, daß das Y'Xanthomrier rechtzeitig ein oder zwei neue Selektoren für unser System finden wird. Natürlich überbewerten wir unsere Aufgabe innerhalb der Gesamtheit nicht. Betrachtet man den gesamten Komplex, ist unser System nur ein winziger Bestandteil. Aber unsere Funktion ist überaus wichtig.
    Wir schätzen, daß es innerhalb der' Gesamtheit ein paar hundert Systeme wie das unsere gibt. Sicher haben alle anderen auch ihre Schwierigkeiten mit den Selektoren.
    Wir sind wirklich gespannt auf die beiden Neuen - wenn sie überhaupt zu verwenden sind.
     
    5.
     
    Als Tapmedie Ulpanius wieder klar denken konnte, lag er in einer Art Nische am Boden und hatte beide Hände im Gesicht. Er spreizte behutsam seine dünnen Finger, um mehr von der Umgebung sehen zu können.
    Er zitterte jetzt nicht mehr. Er hatte jenes Stadium der Furcht erreicht, wo an die Stelle der Angst eine gewisse Gleichgültigkeit tritt. Das bedeutete, daß er sich mit seinem Ende „abgefunden hatte.
    Über ihm verlief eine gewölbte Decke. Sie war, wie fast alles innerhalb dieser Räume und Gänge, von gelber Farbe. Es war eine Farbe, die eine beunruhigende Wirkung auf Tapmedie Ulpanius hatte.
    Er richtete sich ein wenig auf, immer damit rechnend, wieder auf den Boden geworfen zu werden. Doch nichts geschah. Er blieb auch unbehelligt, als er sich schließlich auf seine kurzen Beine stellte.
    Der Stobäer war allein. Er stand in einem schrägen Gang, unmittelbar vor einer scharfen Kurve. Der Gang mußte sich im Innern einer Röhre befinden, denn Decke und Seitenwände waren nach außen gewölbt. Als der Strahlenkranke sich bewegte, stellte er fest, daß der Gang sehr steil nach oben verlief. Ulpanius geriet ins Rutschen, sobald er die Bodennische verließ. Er glitt hastig an den relativ sicheren Platz zurück.
    Er überlegte, warum man ihn hierher gebracht hatte.
    „Terraner!" rief er leise.
    Er erhielt keine Antwort. Powee Froud-Crofton war entweder tot oder weit von Ulpanius entfernt.
    Der Stobäer wußte, daß er nicht ewig in dieser Nische bleiben konnte. Die Geräusche, die an sein Gehör drangen, bewiesen ihm, daß die Station belebt war.
    Er wußte nicht, was ihn hierher geschleppt hatte, aber das Ding war ihm an Kraft weit überlegen gewesen.
    Immerhin gab es jetzt Licht, so daß Ulpanius seine Umgebung sehen konnte.
    Ein neues Geräusch in seiner unmittelbaren Nähe ließ ihn herumfahren.
    Etwas kam den Gang herauf.
    Tapmedie Ulpanius wartete darauf, daß der Urheber des Lärmes um die Kurve biegen würde.
    Doch dann wurde es plötzlich ruhig. Jemand schien hinter der Kurve zu lauern. Tapmedie Ulpanius kroch langsam aus der Nische hervor. Er blickte den Gang hinauf und überlegte, ob er im Ernstfall auf diesem Weg fliehen konnte.
    Zumindest mußte er es versuchen.
    Er ließ sich nach vorn sinken und kroch mehr als er ging über den glatten Boden.
    Hinter ihm kam etwas um die Kurve.
    Er blickte sich um. Ein Gebilde, das wie eine flache Schale auf einer Rolle aussah, glitt den Gang herauf. Es schien keine Schwierigkeiten bei der Überwindung der Steigung zu haben, so daß es nur eine Frage der Zeit war, bis es Ulpanius eingeholt haben würde.
    Der Stobäer kauerte sich auf den Boden und wartete darauf, daß ihn das Ding angreifen würde. Doch dann kam alles anders, als er es sich vorgestellt

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