0505 - Im Schwarm gefangen
gleichgeschalteter Individuen, die eine Aufgabe zu erfüllen haben.
Das Individuum ist in diesem Fall uninteressant. Nur das Kollektiv ist wichtig.
Das Y'Xanthomrier wird den Neuen ausstoßen, wenn er sich nicht einfügen will.
Unsere Erregung läßt nach. Wir können wieder klarer denken und sogar ein paar eintreffende Nachrichten auswerten, speichern oder weitergeben. In letzter Zeit hat das Kommunikationsbedürfnis innerhalb der Gesamtheit zugenommen.
Die Kontrolleure: „Die letzte Stufe wird beendet, sobald der Neue seine Gegenwehr aufgibt."
Wir warten...
Ulpanius wußte nicht mehr genau, warum er das Bewußtsein verloren hatte. Wahrscheinlich waren es Auswirkungen des Schocks gewesen.
Eines war sicher: Froud-Crofton lebte nicht mehr! Ohne Lungen und mit einer offenen Brust konnte kein Mensch überleben. Aber warum hatten die Fremden alle Überreste des Terraners bis auf die Kleidung und die Prothesen entfernt?
Sosehr sich der Stobäer auch anstrengte, er konnte die Zusammenhänge nicht erkennen. Die Fremden schienen völlig willkürlich zu handeln.
Oder lagen Froud-Croftons Überreste ein paar Schritte weiter hinter anderen Maschinen?
Ulpanius mußte darüber Klarheit gewinnen. Er richtete sich auf.
Er merkte, daß sein Zustand sich erheblich verschlechtert hatte.
Die Strapazen der vergangenen Stunden waren zu groß gewesen für ihn, den Schwerkranken. Trotzdem begann er sich umzusehen. Er untersuchte den gesamten Raum, konnte den Terraner jedoch nicht finden.
„Wohin habt ihr ihn gebracht?" schrie er. „Wo ist Froud-Crofton?"
Seine Stimme hallte durch den Raum, aber er erhielt keine Antwort. Die Maschinen summten und murmelten. Für ein paar Minuten wurde „es völlig dunkel. Ulpanius fragte sich, was er jetzt noch tun konnte. Er war vollkommen hilflos. Was nutzte es ihm, wenn er weiterhin durch alle möglichen Räume und Gänge irrte? Hier kam er niemals mehr heraus.
Er legte sich auf den Boden und stand auch nicht wieder auf, als es wieder hell wurde. Über ihm an der Decke erschien wieder jener Lichtfleck, der ihn in diesen Raum geführt „ hatte. Ulpanius schnalzte mit der Zunge.
„Nein!" erklärte er entschieden. „Diesmal gehe ich nicht weiter.
Ich bleibe hier. Ihr werdet mich schon tragen müssen, wenn ich hier verschwinden soll."
Seltsamerweise erlosch der Lichtfleck sofort. Ob die Unbekannten verstanden, was Ulpanius sagte?
Der Stobäer bedeckte seine Augen mit den Händen. Was kümmerte es ihn noch, was um ihn herum geschah? Wenn er schon sterben mußte, wollte er wenigstens von jener Welt träumen, auf der er früher gelebt hatte.
Es fiel ihm jedoch schwer, sich auf vergangene Dinge zu konzentrieren. Manchmal wurde der Lärm der Maschinen lauter und lenkte ihn ab. Dann wieder nahm die Intensität des Lichtes derart zu, daß Ulpanius es trotz der Hände vor den Augen merkte.
Was muß noch alles geschehen, bis ich sterben kann? fragte sich der Stobäer.
Plötzlich zuckte er zusammen. Er hatte den Eindruck, daß jemand seinen Namen rief. Erschrocken richtete er sich auf. Er befand sich noch immer allein innerhalb des großen Raumes.
Er mußte sich getäuscht haben. Sein überreiztes Gehirn nahm Dinge wahr, die es nicht gab.
Außerdem - wer sollte hier seinen Namen kennen, außer Froud-Crofton?
Und der Terraner war tot!
Ulpanius ließ sich zurücksinken. Er dachte daran, daß er in den vergangenen zehn Jahren Güter im Wert von über zweihunderttausend Solar gestohlen hatte. Mehr als die Hälfte davon lag noch in Verstecken auf Orlan III und Cap Winther.
Vielleicht würde niemals jemand einen Nutzen davon haben.
Warum hatte er als Dieb gelebt? Nur deshalb hatte ihn der Schutzstrahl eines Tresors getroffen. Nur deshalb war er bei Dr.
Powee Froud-Crofton in Behandlung gekommen. Eine lange Kette unglücklicher Umstände würde jetzt zu seinem Tod führen.
Ulpanius war verhältnismäßig jung. Vor sechs Monaten hatte er noch nicht an seinen Tod gedacht. Dann hatte die Verdummungswelle die Galaxis erfaßt. Schon damals, er hatte sich bereits an Bord der ANNIOK aufgehalten, hatten ihn Todesahnungen heimgesucht.
Im Grunde genommen war es gleichgültig, ob er innerhalb des Schwarmes starb oder auf einer Welt von Verdummten verhungerte.
Froud-Crofton spürte, daß etwas Unfaßbares mit ihm geschah.
Er wehrte sich instinktiv dagegen, doch der Prozeß ließ sich nicht aufhalten. Zunächst hatte er geglaubt, irgend jemand wollte Besitz von seinem Körper ergreifen. Doch das
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