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0508 - Sparks hetzt den Werwolf

0508 - Sparks hetzt den Werwolf

Titel: 0508 - Sparks hetzt den Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra stand grinsend am Fenster. Nicole schaltete auf Freisprechen.
    Pascal Lafitte war am Apparat; der junge Mann aus dem Dorf, der für Zamorra jede Menge internationaler Zeitungen durchsah und Meldungen über ungewöhnliche Ereignisse heraussammelte. »Habt ihr schon den Mirror-Artikel gesichtet? Habe ich vorhin per DFÜ rübergeschickt.«
    »Was schreibt der Mirror?« wollte Nicole wissen.
    »Schaut in euren Computer. Warum soll ich’s euch extra erzählen? Scheint jedenfalls was dran zu sein. In der Times war übrigens eine Reportage über Pembroke Castle, und der Reporter, der diesen Artikel bebildert hat, wurde auch im Mirror zitiert.«
    »Hoppla«, machte Zamorra. »Dann könnte wirklich mehr dran sein - auch wenn der Mirror bekanntlich nicht gerade ein sehr seriöses Blatt ist.« Aber aus der Regenbogenpresse hatte er schon oft die haarsträubendsten Fälle entnommen - »seriöse« Zeitungen unterdrücken Meldungen über magische Phänomene vorsichtshalber und überließen sie der Sensationspresse.
    »Viel Spaß damit«, wünschte Lafitte und legte auf.
    Zamorra trat an das Arbeitspult. Seine Finger tanzten über das Terminal. Ein Monitor erhellte sich. Zamorra rief die neuesten Eingänge ab. Früher hatte Pascal Lafitte die Zeitungsartikel ausgeschnitten und zum Château hinauf gebracht; heute las er die Texte mittels Handscanner direkt in seinen PC ein und sandte sie per Daten-Fernübertragung weiter. Zu Besuch kam er trotzdem so oft wie möglich, zumal sich zwischen seiner Frau Nadine und dem neuen Dauergast im Château Montagne, Lady Patricia ap Llewellyn, eine herz liehe Freundschaft entwickelt hatte, die nicht nur mit beider Kinder zu tun hatte.
    Zamorra las auf dem Bildschirm den Artikel, den Chief Inspector O’Brian im Papieroriginal ebenfalls vor sich liegen gehabt hatte, nur war O’Brian entgangen, daß eben jener Times- Fotoreporter Elis Ellington mit seiner Behauptung zitiert wurde, es gäbe einen Werwolf, der in London sein Unwesen treibe. O’Brian hatte nur auf das Gerücht als solches reagiert und den Namen völlig überlesen.
    »Wenn ein Mann von der Times öffentlich so etwas behauptet, dann könnte es wirklich ein Fall für uns werden«, überlegte Zamorra. »Wir sollten zwei Tickets nach London buchen und uns da mal umsehen.« Auffordernd sah er Nicole an. »Außerdem können wir dann vielleicht auch irgendwo in der Nähe der Stadt, oder noch besser bei einem Abstecher zum Beaminster-Cottage, Ableger unserer Regenbogenblumen anpflanzen, damit wir in naher oder ferner Zukunft einfacher, preiswerter und schneller dorthin reisen können.«
    »Hast du ganz zufällig vergessen, daß wir vor zwei Tagen schon unser Gepäck nach Baton Rouge vorausgeschickt haben, um eben dort und eventuell anschließend bei Tendykes Home eine solche Anpflanzung vorzunehmen?« erinnerte sie ihn. »Nur kam dann ja die Sache mit diesem veränderten Dynastie-Roboter dazwischen, mit Stygia und den von Eisenbeiß geklauten Amuletten… und wir wollten doch Ombre fragen, ob eines der beiden Amulette, die du zurückerobert hast, ihm gehört.«
    »Nach Baton Rouge können wir anschließend immer noch weiterfliegen«, sagte Zamorra. »Wenn es in London tatsächlich einen Werwolf gibt, erledigen wir den doch mit der linken Hand. Das dauert nicht lange. Zudem dürften die Mississippi-Überschwemmungen auch Baton Rouge bald zum Katastrophen-Gebiet machen; dann wäre es nicht gut, mitten drin zu stecken. Und in London könntest du einen Einkaufsbummel in der King’s Road machen und…«
    »Aber noch ist es mit der Überschwemmung nicht soweit«, protestierte Nicole. »Also immer schön der Reihe nach: Erst Baton Rouge, dann Miami, dann London! Und die Klamotten, die ich mir kaufe, kann ich ja doch nicht tragen, weil du sie mir sofort wieder ausziehst, sobald ich sie anhabe… so wie jetzt eben!« Unter Zamorras staunendem Blick schleuderte sie ihre ohnehin wenigen Textilien von sich und warf sich ihm nackt in die Arme. »Statt die Tickets telefonisch umzubuchen, könnten wir in der gleichen Zeit doch was viel Besseres tun«, flüsterte sie. »Verflixt, cheri, ich will jetzt nicht nach London. Schon gar nicht eines dämlichen Werwolfs wegen! Für so was hat Scotland Yard doch extra eine Spezialabteilung eingerichtet!«
    »Wenn sich Sir James Powells Leute um den Werwolf kümmerten, stände er nicht in der Zeitung«, erwiderte Zamorra ebenso leise. »Die werden momentan Wichtigeres zu tun haben. Außerdem könnten wir

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