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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ist es möglich, daß diese Jet die Galaxis erreicht?"
    Cylvadas schaltete sich ein und sagte rauh: „Ja. Sie ist eine Spezialanfertigung 'für Explorerschiffe und besitzt fernflugfähige Triebwerke für den Linearraum. Sie kann mindestens dreißig Parsec zurücklegen. Mit der Reserve noch mehr. Wir haben sie selten geflogen."
    „Ich bin beruhigt", sagte Khyn. „Der Psychologe steuert sie?"
    „Ja. Allein."
    Khyn strich sich über die hohe Stirn, als könne er dadurch die Gedanken vertreiben. Er fragte halblaut: „Hören Sie... Kann ich mit dem Kommandanten sprechen?"
    „Ja. Gehen Sie nur. Er ist in seiner Kabine."
    Der Ara nickte, stand auf und ließ sich den Weg beschreiben.
    Einige Zeit später klopfte er an das Schott, und als der Kommandant „Herein!" rief, trat Aptant Khyn ein.
    „Was kann ich für Sie tun?"
    Khyn lächelte. Es war ein trauriges, resigniertes Lächeln.
    Dieser Mann, sah Wycliff Calembour sofort, war alt und erfahren, und er gehörte einem alten und erfahrenen Volk an, das sich auf der zweiten Hälfte seines langen Weges befand. Allerdings stellten die Aras ihre Erfahrung zumeist in den Dienst der Gegner Terras.
    Das wiederum ging ihn hier nichts an, dieses Problem existierte in dieser schrecklichen Situation nicht.
    Noch nicht, dachte Wycliff.
    „Ich wollte Sie gerade fragen, ob ich etwas für Sie tun kann", sagte der Ara.
    Wycliffs Finger tasteten nach der Zigarettenschachtel.
    „Für mich? Sehe ich krank aus?"
    Der Ara setzte sich, nahm sich eine Zigarette und sagte, indem er eine Rauchwolke ausstieß: „Krank vor Sorge. Um Ihren Ersten Offizier. Ich hörte ein Gespräch in der Zentrale, als die Jet fertiggemacht wurde. Ich bin Mediziner und kenne allerlei Tricks, allerdings habe ich meine Medikamententasche drüben in der MERCATOR. Was fehlt Ihrem Freund?"
    Der Kommandant lachte bitter.
    „Kenophobie. Vielleicht auch Kosmophobie, ich weiß es nicht."
    Der Arzt überlegte: „Warten Sie .. Das erste ist die Furcht vor jedem offenen, weiten Raum, auch vor leeren Räumen. Das andere wäre die Furcht vor dem geordneten Raum, auch vor dem Weltraum."
    „Richtig. Können Sie ihm helfen?"
    Der Mediziner zog die mageren Schultern hoch und seufzte: „Ich müßte ihn sehen, Kommandant Calembour."
    Calembour sagte müde: „Lassen Sie dieses Kommandant'. Wenn es wahr ist, daß die ganze Galaxis retardiert ist, dann haben militärische oder ähnliche Bezeichnungen ihren Sinn verloren. Nennen Sie mich Wycliff oder Why; mein Spitzname."
    „Bringen Sie mich zu ihm, Wycliff?" fragte der Ara. „Ich muß ihn sehen."
    „Kommen Sie mit."
    Zwei Angehörige verschiedener Völker gingen nebeneinander durch die stillen Korridore des Explorerschiffes. Die Mannschaften schliefen zur Hälfte, die andere Hälfte saß in den verschiedensten Abteilungen und verfolgte den Kurs der Jet, das Funktionieren der Instrumente und das genaue Ausjustieren der Fernortungsschirme. Nach Meinung des Kommandanten mußte Skytho Karrora unter leichter Betäubung auf seiner Liege schlafen und sich nicht rühren. Die Tür glitt auf.
    „Dunkel."
    „Ich mache Licht."
    Das Licht in diesem Raum war abgeblendet und mit dunkelgrüner Folie verhängt worden. Als der Schalter klickte, überschüttete das grüne Licht einen leeren Raum. Die weichen Decken auf der Liege zeigten nur noch die groben Umrisse eines menschlichen Körpers. Calembour wirbelte herum und riß die Schiebetür zur Toilette und zum kleinen Waschraum auf. Auch diese beiden Räume waren leer.
    „Weg?"
    Calembour nickte dem Ara zu.
    „Ja, er hat sich wieder versteckt. Das ist, glaube ich, das fünfzigste mal. Wir können ihn natürlich einsperren und an ein Bett der Krankenstation fesseln, aber das tun wir nicht. Für uns ist er noch immer unser Freund. Er tut uns so leid, daß wir ihn immer wieder nur in seine Kabine zurückbringen. Oder was sollten Wir tun?"
    Der Ara sagte höflich: „Das weiß ich nicht, Wycliff. Bisher habe ich ihn nicht einmal gesehen. Gehen wir ihn suchen."
    „Das ist wohl das Nächstliegende!
    Wycliff rief in die Zentrale hinauf, und dann machten sich etwa drei Dutzend Leute auf, um ihren Kameraden zu suchen.
    Die Suche dauerte zwei Stunden. Bis dahin hatte die Jet bereits den Normalraum verlassen und befand sich im Linearflug dem Rand der Galaxis entgegen. Bis dahin hatten auch die Schirme der Fernortung ein klares Bild - man sah eine Formation, die schräg in die Galaxis eindrang.
    Aber das interessierte noch

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