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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niemanden.
    Schließlich sagte Karsola: „Wycliff - unser Patient befindet sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Jet. Arzt und Patient sind wieder zusammen."
    Wycliff stöhnte auf. Dann hieb er mit der Rechten gegen ein Türschott und begann leise zu fluchen.
    „Auch das noch! Könnt ihr Wokan erreichen?"
    „Nein, im Moment nicht. Er geht erst wieder in einer Stunde in den Normalraum zurück. Und was dort passieren kann, brauche ich Ihnen nicht auszumalen."
    „Nein!"
    Wieder einmal hatte man sie dazu verurteilt, sich passiv verhalten zu müssen. Zum zermürbenden Warten kam jetzt noch die Ungewißheit, wie sich die Strahlung auf den Psychologen auswirken würde. Dazu addierte sich die Sorge um Skytho.
    Er würde vermutlich etwas ruinieren oder zumindest den Psychologen beschäftigen. Die ganze mühsam aufgebaute Theorie der Sicherheit durch freiwillige Lähmung fiel zusammen.
    Schließlich, als sich die Aufregung in Ohnmacht und dumpfe Resignation verwandelt hatte, sagte der Chef der Ortungsabteilung des Explorers: „Sie sehen hier auf den Schirmen, was in den Funksprüchen als der Schwarm' bezeichnet worden ist."
    „In den Funksprüchen, die wir auf der GERARDUS MERCATOR aufgefangen haben", sagte der Akone, Er war weiß im Gesicht, und er zitterte am ganzen Körper.
    Sie sahen schräg das Feuerrad der Galaxis, das auf beiden Seiten des Schirmes über den Rand hinausging.
    Sie sahen auch schwach den Wasserstoffring im galaktischen Zentrum.
    Noch schwächer und undeutlicher sahen sie ein Gebilde, das wie ein langgezogener, völlig unregelmäßig geformter Streifen von blasiger Struktur aussah. Er schien wie ein riesiger Schwamm schräg in der Ekliptik zu stecken. Zum Teil befand er sich bereits zwischen den Sternen und entzog sich der Beobachtung, zum Teil schwebte diese viele Lichtjahre lange und unterschiedlich starke Struktur im freien All, zwischen den Sonnen und der Helligkeit der Sternennester rund um die Milchstraße.
    „Der Schwarm!" flüsterte Calembour. „Jetzt glaube ich Vyrner Ru-Stage alles!"
     
    7.
     
    Vyrner, ein rauher Bursche, dessen einzige Leidenschaft das Geschäft war, war an seiner empfindlichsten Stelle getroffen worden.
    Und das ausgerechnet von einer Frau.
    Das ihm! Er kannte jeden einigermaßen interessanten Hafen und dort auch die besten und teuersten Adressen.
    Schließlich verdiente er gut, und er konnte es sich leisten, sich so zu benehmen, wie er es für richtig erachtete, „Und plötzlich ist nichts mehr richtig. Verdammt!" sagte er leise, um das Mädchen nicht zu wecken.
    Er stand auf und ging in die Waschkabine, die sich neben dem Wohnraum befand. Er war vor kurzem noch Navigator gewesen, und sein Privileg bestand zum Teil darin, daß er eine etwas luxuriösere Einrichtung an Bord beanspruchen durfte.
    Vyrner nahm aus dem winzigen Kühlfach eine Packung Fruchtsaft, schüttete ihn in ein Glas und setzte sich dann an den Rand der Liege. Er betrachtete das Gesicht des Mädchens.
    Sie wachte auf und sah ihn an, dann sagte sie: „Du scheinst beunruhigt zu sein.
    „Ja, beunruhigt ist richtig", meinte er leise.
    Sie streckte die Hand aus und legte sie auf sein Knie.
    „Warum?"
    „Unter anderem wegen des Maahks - aber auch deinetwegen".
    sagte er., Sie blinzelte überrascht.
    „Meinetwegen?"
    Vyrner nickte. In seinem länglichen Gesicht bildeten sich tiefe Falten.
    „Ja."
    Während der Maahk schweigend und in sich zusammengesunken in seinem Überlebenstank kauerte und vermutlich hungerte, während Skytho Karrora und Korvey Wokan in der Jet der Galaxis entgegenrasten, während die Besatzungen beider Schiffe gespannt auf die Resultate des Flugs warteten und das Schirmbild, das den Schwarm zeigte, beobachteten, hatte Vyrner Rustage erkennen müssen, daß es außer den gewöhnlichen, für ihn bestimmenden Erlebnissen eine andere Ebene menschlichen Verhaltens und zwischenmenschlicher Beziehungen gab.
    Vyrner sagte: „Wir haben uns zufällig getroffen. Du hast keinen einzigen Vorteil von mir gehabt oder zu erwarten. Trotzdem haben wir uns .. geküßt."
    Sie strich langsam das prachtvolle Haar zurück und richtete sich auf.
    „Was hat das für dich zu bedeuten?"
    Er wußte nicht recht, was er antworten sollte. Dann sagte er unsicher: „Das habe ich noch nicht erlebt. Bisher war ich wohl nur die Mädchen in den Handelshäfen gewohnt."
    „Ich bin kein Mädchen aus einem Handelshafen, Skipper", sagte sie. „Und ich tue alles, was mir Spaß macht,

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