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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausschließlich freiwillig."
    Er fragte alarmiert: „Du liebst mich?"
    „Im Augenblick schon", sagte sie. „Aber versuche nicht, daraus Rechte abzuleiten. Versuche, mich zu verstehen, und vergleiche mich nicht allzusehr mit deinem sonstigen Publikum."
    Er, nickte und antwortete stockend: „Mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben, Argoli."
    Sie lächelte ihn an.
    Vyrner wußte nicht mehr, was er denken sollte. Sie hatten sich gesehen, getroffen, hatten einige sehr unangenehme Tage an Bord zusammen erlebt und sich vor einigen Stunden zum erstenmal geküßt. Und jetzt versuchte sie, ihm zu erklären, daß dies der normale, logische Weg war und daß er keinerlei Rechte besaß; Welche Rechte meinte sie? Er hatte keine Ware eingekauft und dafür bezahlt, das war richtig. Und der Besitzer oder Mieter einer Ware besaß natürlich gewisse Rechte daran, ausdrückliche Rechte. Hatte sie diese Rechte damit gemeint? Er fragte halblaut: „Welche Rechte meinst du, Argoli?"
    Sie sagte leidenschaftslos: „Ich bin nicht dein Besitz. Ich bin freiwillig gekommen, und irgendwann werde ich auch wieder gehen. Ebenso wie ich gekommen bin. Wann? Das weiß ich auch noch nicht."
    Aus Verlegenheit trank er den Fruchtsaft aus, zog sein Hemd an und blieb neben der Tür stehen.
    „Wohin gehst du?"
    Er erwiderte unschlüssig: „Ich werde versuchen, mit dem Maahk zu sprechen. Vielleicht braucht er etwas, vielleicht können wir etwas für ihn tun."
    Sie sagte, während sie sich wieder nach hinten fallen ließ und die weiche Decke bis zum Kinn hochzog: „Ich warte hier auf dich. Brauche bitte nicht zu lange dort im Laderaum 4.
    Jetzt war er ganz verwirrt, zuerst hatte sie ihm zu verstehen gegeben, daß sie keinerlei Rechte seinerseits anerkennen würde, und jetzt bat sie ihn, sie nicht lange allein zu lassen. Das alles hatte er noch nie erlebt. Oder? Vielleicht irgendwann in seiner Kindheit auf Terra.
    Etwas irritiert machte er sich auf den Weg.
    Kurze Zeit später stand er vor dem Würfel, in dem er die Umrisse des Maahks erkannte. Das fremde Wesen, größer als zweihundertzehn Zentimeter und in den Schultern etwa eineinhalb Meter breit, saß zurückgelehnt in seinem Tank, der eine Umwälz- und Aufbereitungsanlage besaß. Der kompakte Körper ruhte auf stämmigen Beinen, der Maahk trug eine Kleidung, die aus einer Art Metallgewebe zu bestehen schien.
    Das Wesen atmete in einer über neunzig Grad Celsius heißen Zelle Wasserstoff mit methanhaltigen Verunreinigungen und atmete Ammoniak aus.
    Sämtliche Kontrollichter glühten - also war die Korrespondenzanlage eingeschaltet.
    Vyrner drückte den Summerknopf, nahm das Buch, das der Ara hier liegengelassen hatte, und suchte nach den entsprechenden Übersetzungen.
    „Machen Sie bitte Licht, ich möchte mit Ihnen sprechen", sagte Vyrner.
    Die Maahks besaßen stimmbildende Organe, und es war möglich, sich akustisch einwandfrei mit ihnen zu verständigen.
    Der Maahk rührte sich und streckte einen Arm aus.
    Die obere Hälfte des Würfels erhellte sich. „Jetzt sah Vyrner das fremde Wesen besonders deutlich.
    Die Arme des Maahks waren so lang, daß die Hände bis etwa in Kniehöhe hinunterreichten. Sie sahen aus wie elastische Fangarme, wie Tentakel aus dicken Bündeln von Sehnen und Muskeln. Sie waren an den Schultern mit starken Wülsten versehen und liefen in sechsfingrige Hände aus.
    Der Maahk fragte: „Was wollen Sie, Terraner? Wie komme ich hier ins Schiff?
    Niemand hat es mir bisher sagen können."
    Langsam übersetzte Vyrner zurück, dann verstand er. Er erwiderte: „Niemand weiß, wer Sie im Schiff abgesetzt hat, Maahk. Ich frage Sie, ob Sie hungern, ob ich Ihnen irgendwie helfen kann."
    Der Schädel des nonhumanoiden Wesens reichte von einer Schulter bis zur anderen. Es sah wie ein Halbmond mit vier Augen aus, die auf dem Grat saßen, der den oberen Rand dieses halbmond- oder sichelförmigen Kopfes ohne Hals kennzeichnete. Zwei Schlitzpupillen sicherten den Blick nach vorn und nach hinten.
    „Ich war auf Lepso in einer wichtigen Handelsangelegenheit.
    Inzwischen weiß ich, daß der Planet verdummt ist, daß sich alle wie Kinder benehmen."
    „Richtig!" sagte Vyrner. Dann übersetzte er mühsam: „Jemand hat Sie im Schiff abgesetzt. Als ich das Schiff wieder betrat, war der Laderaum offen, und Ihr Würfel stand darin. Kann ich Ihnen helfen?"
    Vier Augen sahen ihn lange und regungslos an, dann sagte der Maahk: „Ich habe einen für ein Jahr ausreichenden Vorrat an atembaren Gasen,

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