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0509 - Die Drachenfrau

0509 - Die Drachenfrau

Titel: 0509 - Die Drachenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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breitete sich rasend schnell aus. Sie kam über den Fußboden und die Korridordecke über die Wände… sie wurde immer unerträglicher. Dort, wo Zamorra und Nicole vor einer halben Minute noch gestanden hatten, war es jetzt bestimmt schon über 100° C heiß!
    »Metall«, sagte Nicole leise. »Erinnerst du dich an den metallischen Schimmer, den wir aus der Ferne wahrnahmen? Die ganze Burg besteht aus Metall, und das heizt sich jetzt viel schneller auf, als Stein es tun würde! Wir werden hier entweder ausgeräuchert oder eingeschmolzen. Und mir fällt nicht mal mehr eine flapsige Bemerkung dazu ein, mit der ich die ganze Angelegenheit etwas verharmlosen könnte!«
    Ihre Augen waren geweitet. Zamorra berührte ihr Gesicht. »Wir kommen hier raus«, sagte er. »Irgendwie schaffen wir es. Wir haben es doch immer geschafft.«
    »Aber ich habe nicht den Ehrgeiz, es auf die gleiche Art zu tun wie Carboney«, sagte Nicole leise. »Ich möchte hier lebend raus, nicht tot. Was hilft uns unsere Unsterblichkeit, die wir an der Quelle des Lebens erhalten haben, wenn wir umgebracht werden?« [4]
    »Ob wir jemals das Ende des Universums sehen, darüber können wir philosphieren, wenn wir aus dieser Falle heraus sind«, sagte Zamorra. »Wir müssen weiter zurück, zum Hinterausgang - falls es den gibt und wir ihn finden.«
    Nicole griff nach seiner Hand.
    »Ich bin mir dessen nicht ganz sicher«, sagte sie. »Ich könnte mir vorstellen, daß die Glut nicht nur von einer Seite her angreift, sondern kreisförmig oder sogar kuppel- oder kugelförmig das gesamte Gebäude umgreift und von außen nach innen arbeitet. Dann können wir höchstens bis zum Mittelpunkt fliehen, wo die Hitze uns einholt. Nur hinaus kommen wir in keinem Fall mehr, weil die Glut ja überall um uns herum ist.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, ob es soweit kommt«, sagte er. »Immerhin wurde mir ja ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, daß unser Gegner, dargestellt durch die vermeintliche Stygia - und vermutlich auch schon vorher durch den vermeintlichen Julian - an die Amulette will. Bloß kann diese Wesenheit sie mir nicht nehmen, das hat sich ja vorhin im Burghof gezeigt. Ich muß sie freiwillig abgeben. Und das bringt mich zur nächsten Schlußfolgerung.«
    Nicole zog ihn zurück. Es wurde immer heißer; der Tür-Fenster-Bereich schmolz bereits völlig in sich zusammen. »Und wie sieht die aus?« wollte Nicole wissen.
    »Die hängt mit einer weiteren Beobachtung zusammen. Dieses Drachenwesen, das sich in Stygias Gestalt von dir köpfen ließ, nahm das auf den Drachenkrieger geschleuderte Amulett auf und ließ es wieder fallen.«
    »Das habe ich auch beobachtet«, sagte Nicole.
    »Das bedeutet, daß es dieser Wesenheit um ein ganz bestimmtes Amulett geht…«
    Weiter kam Zamorra nicht. Denn das war der Augenblick, in dem die gewaltige Stimme die Gluthitze durchdrang.
    ***
    Aha, erkannte das WERDENDE. Er ist ziemlich nahe dran mit seinen Spekulationen. Das Spiel begann jetzt wirklich interessant zu werden. Die Menschen im dunkeln tappen zu lassen, zu beobachten, wie sie sich der Wahrheit immer weiter näherten, ohne sie auch nur zu ahnen…
    Da war auch noch eine zweite Existenzebene, in der etwas geschah. Aber das war für das WERDENDE eher unwichtig.
    ***
    »Ihr werdet beide sterben«, dröhnte die Stimme. »Ihr werdet verbrennen. Eure Asche wird verdampfen. Der Dampf wird eine Einheit werden mit dem schmelzenden Metall. Ihr werdet eins werden mit dem später wieder erkaltenden Metallklumpen, der einmal diese Burg gewesen ist.«
    »Ja, aber hallo«, erwiderte Nicole. »Das ist doch völlig unlogisch. -Kannst du uns überhaupt hören?«
    »Ich höre euch. Was soll unlogisch sein?«
    »Du willst doch die Amulette. Sie werden mit uns verglühen und verdampfen und eins werden mit dem Stahlklumpen. Viel Spaß beim Auftrennen!«
    »Du unterschätzt mich«, kam es zurück. »Mir geht es nur um eines der Amulette. Ihr könnt den siebten Stern von Myrrian-ey-Llyrana gern behalten, wenn euch daran liegt. Ich will das andere Amulett. Es darf nicht mit dem siebten Zusammensein.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Darüber müssen wir uns näher unterhalten«, sagte Zamorra laut. »Mir scheint, du weißt mehr über die Amulette als wir.«
    Ein schallendes Gelächter folgte. Dann: »Keine Unterhaltung. Gib mir, was mein ist. Dann hat alles ein Ende.«
    »Alles ein Ende«, wiederholte Nicole spöttisch. »Auch wir, ja? Wenn Zamorra dir das

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