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0509 - Die Drachenfrau

0509 - Die Drachenfrau

Titel: 0509 - Die Drachenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Panik aus.
    ***
    Zamorra und Nicole sahen sich entgeistert an. Mit einem so spontanen Selbstmord des Geschuppten hatte keiner von ihnen gerechnet. Im gleichen Moment setzten die anderen Drachenkrieger sich wieder in Bewegung. Langsam und zögernd nur, aber immerhin!
    »Da!« stieß Nicole hervor und deutete auf die Stelle, wo Lizette Carboney eben noch gelegen hatte. Jetzt gab es da nur noch einen Blutfleck, der sich allmählich schwarz verfärbte.
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Er dachte an die Passagiere im Flugzeug. Wenn der so übel zugerichtete Leichnam dorthin zurückversetzt wurde, konnte das unter den Fluggästen zu unberechenbaren Reaktionen führen. Der Parapsychologe fragte sich nach dem Sinn des Geschehens. Was versprach der unbekannte Drahtzieher sich von diesen Reaktionen?
    Daß es sich bei ihm nicht um Stygia handelte, war ihm mittlerweile klar geworden. Denn die war ja tot, und damit hätte die veränderliche Welt sich auflösen müssen, wenn sie auf der Magie der Fürstin der Finsternis beruhte. Doch alles hatte weiter Bestand. Wer aber war dann der große Fädenzieher im Hintergrund, der selbst aus der Dämonin eine Marionette gemacht hatte?
    Die Drachenkrieger rückten weiter vor. Die, die in der Nähe des Selbstmörders standen, tauchtendie Klingen ihrer Waffen in sein Blut. Daraufhin drangen sie etwas schneller vor.
    Zamorra begriff.
    Sie hielten ihn ja für einen Zauberer! Und Zauberer tötete man mit einer in frisches Blut getauchten Dolch- oder Schwertklinge! Damit ergab der überraschende Selbstmord des Kriegers einen Sinn. Er hatte sich geopfert, damit seine Kameraden eine Chance hatten, den »verfluchten Hexer« unschädlich zu machen! Daß sie dazu weder das Blut ihrer Herrin Stygia noch das der ermordeten Carboney nahmen, mochte daran liegen, daß sie beider Magie - ob sie nun real war oder nicht - nicht über den Weg trauten!
    Auch Nicole begriff, was das Verhalten der Drachenmänner bedeutete. »Jetzt wird es ernst!« stieß sie hervor. »Die werden uns umbringen! Deine Drohung kann sie nicht mehr schrecken!«
    »Dann sollten wir vielleicht ganz schnell laufen«, schlug Zamorra vor. Nach einem letzten bedauernden Blick auf das unerreichbar fern liegende Amulett wirbelte er herum und zog Nicole mit sich. Sie rannten so schnell sie konnten über den Burghof auf die Gebäude zu.
    Hinter ihnen stießen die Drachenkrieger markerschütternde Kampfschreie aus und nahmen die Verfolgung auf. Die Flucht des »verfluchten Hexers« und seiner Begleiterin gab ihnen zusätzlich Mut. Die ersten geschleuderten Speere zischten bereits an den beiden Menschen vorbei.
    Fieberhaft suchte Zamorra nach einer Tür, durch die sie eines der Gebäude betreten konnten. Ein schmaler Durchgang ließ sich rasch verbarrikadieren oder relativ einfach verteidigen.
    Da stürzte Nicole neben ihm zu Boden. Aus dem Rückenteil ihrer Rüstung ragte ein Speer…
    ***
    Menschen schrien, sprangen von ihren Sitzen auf, bedrängten die Stewardessen und versuchten, auch nach vorn zu gelangen, in Richtung Cockpit. Jemand griff nach der Toten. Überrascht stellte er fest, daß seine Hand einfach durch sie hindurchglitt, wie durch eine Holografie, ein dreidimensionales Abbild! Verwirrt starrte der Mann inmitten des Chaos seine Hand an, tastete noch einmal nach - und schloß die Augen, um kopfschüttelnd auf den nächsten freigewordenen Sitz zu sinken.
    Auch Bell streckte die Hand aus. Er konnte ebenfalls durch Lizette hindurchgreifen. Ihn wunderte das allerdings kaum noch. Die seltsamen Phänomene der anderen Welt machten sich auch im Flugzeug bemerkbar.
    Das bedeutete, daß Lizette in Wirklichkeit gar nicht hier war. Aber warum wurde dann ihr Abbild ins Flugzeug projiziert, und noch dazu in diesem furchtbaren Zustand, mit aufgespaltenem Schädel?
    Was hatte das alles überhaupt zu bedeuten?
    George Bell wollte es längst nicht mehr wissen. Er wollte nur noch hinaus aus diesem entsetzlichen, endlosen Alptraum.
    Aber der Alptraum entließ ihn nicht. Er fand eine Verstärkung.
    Die tote Lizette Carboney begann zu sprechen.
    ***
    »Nicole!« schrie Zamorra entsetzt auf. Er bückte sich, riß ihr das Kurzschwert aus der Hand und rannte den Drachenkriegern mit lautem Gebrüll entgegen. Das überascht sie; erschrocken wichen sie zurück. Zamorra schrie irgendwelche Städte in allen möglichen und unmöglichen Sprachen, die ihm gerade in den Sinn kamen. Die Drachenkrieger wichen noch weiter zurück. Sie hielten Zamorras Gebrüll für

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