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0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

Titel: 0509 - Ein Gehängter kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grauschwarz die Dunkelheit, nur an sehr wenigen Stellen vom Licht des Mondes erhellt, so daß sich aus der Schwärze grünliche Inseln hervorhoben.
    Für einen Jungen in Johnnys Alter gab es auf einer Insel wie Tresco immer viel zu entdecken. Sheila hätte sich auch kaum Sorgen gemacht, wenn sie eine normale Familie gewesen wären. Nach außen hin ja, tatsächlich aber standen sie immer auf dem Sprung. Sie wurden von Mächten gejagt und belauert, die schrecklich und grausam waren.
    Sheila hatte gehofft, sie auf Tresco vergessen zu können. Es war ihr auch bis jetzt gelungen, nun hatte sich etwas verändert. Johnny war einfach gegangen, verschwunden.
    Hatte man ihn geholt?
    Sie ging den gleichen Weg wieder zurück. Christiane Miller sah Sheilas entsetztes Gesicht.
    »Was ist denn mit Ihnen los?« fragte sie.
    Sheila hob die Schultern. »Johnny«, erwiderte sie mit tonloser Stimme. »Er ist verschwunden…«
    ***
    Johnny wollte weglaufen, als er sah, wie der Knöcherne den Kopf anhob und sich das Gesicht in ihre Richtung bewegte. Der Unhold schaute über den Teich hinweg. Dem Jungen kam es vor, als starrten leere Augenhöhlen in seine Seele.
    Er blieb stehen. Der Schock nagelte ihn fest, und auch Benny verschwand nicht. Dafür begann er zu sprechen. Mit flüsternder, heiserer Stimme.
    »Ich habe es gewußt. Ich habe es mir gedacht, daß es noch lebt.«
    Er nickte heftig und holte kurzatmig Luft. »Ich habe es mir gedacht. Es lag sonst doch woanders. Es lebt, Johnny, ja, der alte Fluch, glaube ich…«
    Noch immer hielt er die Lampe fest. Der Lichtstrahl zitterte wie seine Hand. Er fiel auf den bleichen Schädel und es sah aus, als würde der leben.
    Der Knöcherne hockte jetzt an der flachen und leicht angeschrägten Uferböschung.
    Er hatte im Schlamm und im Schlick gelegen. Das grüne, schleimige Zeug rann wie Sirup an seinen Knochen herab, was den Knöchernen nicht störte, denn er drückte sich noch höher.
    Dann stand er.
    Obwohl eine gewisse Entfernung die Größe einer Person für den kleineren Betrachter perspektisch verzerrt, wußte Johnny jedoch, daß ihn das Skelett bei weitem überragte. Der Mann mußte früher ein wahrer Riese gewesen sein, der jetzt, nach seinem Ende, wieder lebte.
    Johnny lagen viele Fragen auf der Zunge, allein, es war unmöglich, sie zu stellen.
    Nur das Skelett zählte.
    Ohne Grund war es nicht gerade zu diesem Zeitpunkt erwacht.
    Seine Knochenfüße steckten noch im Schlamm. Das Wasser und der Schleim schimmerten nicht mehr auf den bleichen Knochen, dafür wurden sie vom Licht des Mondes getroffen, das ihnen einen grünlichgelben Hauch gab.
    Neben ihm atmete Benny Burton zischend aus. »Ich glaube, daß es jetzt soweit ist.«
    »Wie… wie meinst du das?«
    »Es ist zurückgekommen.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Wir müssen weg!«
    Johnny nickte. Seine Augen waren glanzlos. »Wohin denn?«
    »Es wird uns suchen. Verstecken und…« Auch Benny sprach nicht mehr weiter. Wie sein junger Freund aus London hatte auch er gesehen, daß sich das Skelett bewegte. Es blieb nicht mehr an der gleichen Stelle stehen, sondern ging jetzt weiter.
    Seine Knochenfüße schleiften durch den Schlamm. Er wurde aufgewühlt, und kleine Pfützen spritzten, als der Knöcherne hineintrat.
    Er wollte den Teich umrunden. Obwohl er keine Augen besaß, wurde Johnny das Gefühl nicht los, längst bemerkt und gesehen worden zu sein. Nur Benny traf keinerlei Anstalten, den Fleck zu verlassen.
    »Willst du nicht weg?«
    Benny schwieg.
    Das Skelett bewegte sich weiter. Es schlich jetzt vor der alten Abtei her. Ein bleiches Monstrum, das wie ferngesteuert wirkte und bei jedem Schritt auch den Kopf bewegte.
    Das Schmatzen des Schlamms schallte über den Teich. Manchmal auch von einem widerlich klingenden Knacken begleitet, wenn es der Knöcherne schaffte, ein Schilfrohr zu zerdrücken.
    Der Wind trieb wieder den Fäulnisgeruch des Wassers von der Oberfläche zu den beiden Jungen her, die ihre Nasen rümpften.
    Der Knöcherne ging weiter. Er ließ sich durch nichts stören und hatte bereits die erste Rundung erreicht.
    Johnny wollte nicht länger warten. Er packte das Gelenk seines Freundes und zog ihn einfach mit. Benny sträubte sich auch nicht.
    Sie liefen vor dem Knöchernen weg, der stur hinter ihnen ging.
    In den Wald trauten sich die Jungen nicht. Er war zu düster und zudem so dicht, daß es an manchen Stellen kein Durchkommen gab, wie Benny erklärte.
    »Wo willst du denn hin?«
    Die Jungen standen fast in

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