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051 - Im Orbit

051 - Im Orbit

Titel: 051 - Im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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verweste…
    ***
    Ende Dezember 2517
    Arm in Arm hockten sie im zerstörten und vermoderten Labor zwischen Trümmern, Labormaterial, menschlichen Gebeinen und Pilzfladen. Matt war wieder in seinen Anzug gestiegen. Er konnte nur hoffen, dass er keine Pilzbrösel mit eingeschleppt hatte. Beide hatten sie ihre EM-Felder eingeschaltet. Sie schwiegen. Vor Erschöpfung und Erleichterung. Und sie hielten sich fest.
    »Ich wollte dich töten, stimmts?« flüsterte Aruula irgendwann.
    »Quatsch«, sagte Matt.
    Im Bordfenster ging die Sonne auf. Fast gleichzeitig schliefen sie ein.
    Als Matt die Augen öffnete, ging die Sonne schon wieder auf. Er wusste nicht, wie viele Sonnenaufgänge er verschlafen hatte. Jahre schienen zwischen dem Andocken der Queen Victoria und diesem unerwartet friedlichen Augenblick zu liegen.
    Aruula in seinen Armen schlief noch. Er hätte sie gern geküsst, doch die Helme waren nicht für derartige Kontakte konstruiert. Der Mann aus der Vergangenheit fragte sich, wie das Paar, von dem er in Bernsteins und Taurentbeques Aufzeichnungen gelesen hatte, hier oben ohne Zuschauer ein Kind hatten zeugen können.
    Er wartete. Nach zwei weiteren Sonnenaufgängen wachte seine Gefährtin auf. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Transhab-Modul.
    »Warum habe ich Baloor gesehen?«, fragte Aruula. »Ich war so sicher, dass du mich in seinem Auftrag hierher gelockt hast, so sicher…«
    »Der Pilz«, sagte Matt. Sie arbeiteten sich durch das Destiny-Modul. »Er sondert Sporen ab, die wie Halluzinogene wirken. Die harte Raumstrahlung hat den Primitivling im Lauf der Jahrhunderte zu einem wahren Monster mutieren lassen. Du hast deine Angst vor Baloors Rache durchlebt; ich glaubte in der Community London zu sein, während die Nordmänner angriffen.«
    Sie erreichten den Einstieg zum Andockmodul, schalteten die EM-Stiefel aus und schwebten hinunter. Über ihnen schloss sich das Schott vor dem Laborbereich. Nur wenige Dutzend Schritte trennten sie noch von der Queen Victoria und dem Transhab-Modul. »Und die anderen?« Hinter Matt her glitt Aruula durch das Schott. »Was werden sie erlebt haben?«
    »Ich hab eine Menge verrücktes Zeug gesehen und gehört.« Matt schaltete seinen Brustscheinwerfer ein und suchte den Schleusenraum nach Pilzen ab. Er fand keine. Eine abgetrennte Hand und geronnenes Blut schwebten neben dem Andocktunnel. »Ich könnte schwören, dass alles echt war, und gleichzeitig bin ich ziemlich sicher, dass die Pilzsporen mich genarrt haben.« Matt zuckte mit den Schultern. »Mir ist, als wäre ich aus einem Traum erwacht.« Er schaltete den Helmfunk ein.
    Im Vordergrund hörte man Joshua Harris' aufgeregte Stimme. Von irgendeiner Regierungserklärung redete er, von Kapitulation, von grundlegenden Reformen - lauter wirres Zeug.
    Matt öffnete das Schott vor dem Eingangstunnel ins Transhab-Modul. Sie glitten hinein und schlossen das Schott hinter sich. Endlich konnten sie gefahrlos ihre Solarschilde öffnen und Bordluft atmen. Außerdem schützte sie das Gegenmittel vor dem Pilz. Matt hatte einen durchsichtigen Plastikbeutel mit dem SARI gefüllt, insgesamt sechsundzwanzig Würfel.
    Harris stand vor der Steuerkonsole. Er drehte sich nicht einmal nach ihnen um, als sie ihre EM-Felder einschalteten und auf dem Boden des Moduls aufsetzten.
    »Ich gebe Ihnen zwölf Stunden Zeit«, sagte der Lieutenant. »Dann will ich Ihre Rücktrittserklärung, oder wir greifen an.« Seine Stimme klang seltsam schrill. Das Gesicht auf dem Monitor der Kommunikationsanlage war das des Präsidenten!
    Matt traute seinen Augen nicht. Die WCA-Leute hatten eine Verbindung mit Cape Canaveral installiert! Die CF-Strahlung auf der Erdoberfläche begrenzte jeden Funkkontakt auf ein paar Kilometer, doch bis ins Orbit reichte die Strahlung nicht hinauf. Immerhin hatten sie auf dem Cape bereits Bilder der ISS empfangen.
    Dass der Weltrat ihn nicht von der Verbindung informiert hatte, bewies aber einmal mehr, dass Hymes sein eigenes Süppchen kochte.
    Klack, klack, klack… Matt stapfte zu Harris und stellte sich neben ihn. Ein irres Lächeln flog über dessen Gesicht. »Ah! General Drax, endlich!« Harris fasste ihn an der Schulter. »Darf ich Ihnen den neuen Militärchef des Weltrats vorstellen, Mr. Hymes? General Drax wird Arthur Crow ablösen.«
    Die Miene des Präsidenten blieb ausdruckslos. Seine wachen Augen wanderten zwischen dem Commander und dem Lieutenant hin und her. »Was ist passiert, Commander Drax? Was hat Sie zu

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