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051 - Im Orbit

051 - Im Orbit

Titel: 051 - Im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Messdaten. Lufttemperatur: 18°
    Celsius; Wassertemperatur: 23° Celsius; größte Wassertiefe: 867 Meter; Luftdruck:
    1042 hPa; Luftfeuchtigkeit: 82 Prozent; intensive Strahlung, die der Rechner als
    nicht definierbar bezeichnete. Ohne Zweifel die CF-Strahlung, aber in einer Intensität, die man in keinem anderen Gebiet der Erde fand.
    Ein Link verwies auf Dateien mit Infrarot-Aufnahmen. Matt öffnete sie, und seine Ahnung wurde zur Gewissheit: In den Jahren der Eiszeit, als das Einschlagsgebiet längst abgekühlt war, zeigten die Aufnahmen Wärme- konzentrationen unter der Wolkendecke, meist traubenartige Zusammenballungen. Bilder von der Wasserfläche unter aufgerissener Wolken- und Staubschicht bestätigten Matts Verdacht - wenig Wärmeabstrahlung an den Küsten, hohe Konzentrationen dafür unter der Wasseroberfläche. Die Infrarotaufnahme aus dem vergangenen Jahr jedoch deckte Wärmequellen nicht nur im Kraterozean selbst, sondern vereinzelt an seiner Nordund konzentriert an seiner gesamten Südküste auf.
    »Was bedeutet das?«, wollte Aruula wissen.
    »Im Wasser des Kraters gab es Leben zu einer Zeit, als sämtliches Leben in dieser Gegend ausgelöscht war. Und innerhalb von nicht einmal hundertfünfzig Jahren bildeten sich Lebensformen an der Küste des Kratermeeres. Lebensformen, die Schiffe und Häuser bauen können.«
    »Du meinst, die Wesen sind aus dem Kratermeer gestiegen, um an Land zu leben?«
    Matt zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.« Er betrachtete die Bilder. Sein Mund fühlte sich plötzlich trocken an, und sein Herz klopfte. »Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich werde es herausfinden…«
    ***
    Alle Daten an Bord der ISS sichten zu wollen, war illusorisch. Zudem meldete Harris, dass Miller im Wundfieber lag. Ohne ärztliche Versorgung würde er sterben. Sie konnten nicht bleiben.
    Die Arbeit, die beiden fest installierten MSCs auszubauen, nahm fast zwei Stunden in Anspruch, in denen Harris den Rückflug vorbereitete. McKenzie/Holly- day war ihnen keine Hilfe; sie mussten ihm ein starkes Beruhigungsmittel spritzen und ihn im Mitteldeck der Queen Victoria auf einem der Sessel festschnallten.
    Als sich Matt ins Cockpit begab, hatte sich sein Entschluss gefestigt: Sie konnten nicht nach Cape Canaveral zurückkehren. Der Weltrat durfte die Daten keinesfalls in die Hände bekommen; sie waren zu wertvoll, um sie einer machtorientierten Organisation mit zweifelhafter Gesinnung und rüden Methoden zu überlassen.
    Außerdem wäre eine Rückkehr zum Weltrat Hollyday zum Verhängnis geworden. Wenn Matt dessen Gestammel richtig verstand, hatte Melanie Chambers Kenntnis von seiner falschen Identität gehabt. Das konnte sie nur von General Crow erfahren haben - was letztlich bedeutete, dass Lynne Crow den angeblichen Dave McKenzie doch enttarnt hatte. Sie hatten ihnen etwas vorgespielt. Weil sie auf Daves Wissen und seine, Matts Mitarbeit angewiesen waren.
    Major Dwight Miller lag im Koma. Es sah schlecht für ihn aus. Hollyday hatte sich unter der Wirkung der Medikamente beruhigt, sie ließen ihn aber vorsichtshalber angeschnallt.
    Blieb Lieutenant Harris.
    Matthew war entschlossen, ihn außer Gefecht zu setzen. Unter dem Vorwand, mit ihm die Checkliste durchgehen zu wollen, rief er Crows Adjutanten ins Cockpit. Dort ließ er ihn in die Mündung des Drillers sehen, den er in der Nähe von Melanie Chambers' Leiche gefunden hatte. »Sie sind vorläufig mein Gefangener, Harris.«
    Der tat, als falle er aus allen Wolken.
    »Darf ich fragen warum, Commander Drax?«
    »Ganz einfach: Weil ich nicht vorhabe, in die Arme der WCA zurückzukehren. Und weil Sie damit gewiss nicht einverstanden wären.«
    Harris lag ein deftiger Fluch auf der Zunge, aber er beherrschte sich. »Sie wissen doch wohl, dass sie damit nicht durchkommen«, drohte er stattdessen.
    »Wir werden Sie bis ans Ende der Welt jagen.«
    »Schon möglich«, erwiderte Matt leichthin und nahm ein Plastikseil, das er schon bereitgelegt hatte. »Dann sehen wir uns spätestens dort wieder. Und jetzt drehen Sie sich bitte um.«
    Er trat hinter Harris und durchsuchte ihn nach Waffen. Und fand einen in Staniolpapier gewickelten Glaszylinder - bis an den Rand mit schwarzgrüner Masse gefüllt.
    »Da schau her.« Matt lachte humorlos.
    »Eine biologische Waffe - das wäre es, was Crow noch fehlt, um die Welt wieder aufzubauen, nicht wahr?« Harris antwortete nicht.
    Auch den verschnürten Lieutenant brachte Matt im Mitteldeck unter, wo Hollyday mit

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