0512 - Der Flug der GATOS BAY
wurden sie von den Sauggittern der Klimaanlage verschluckt.
Für morgen war eine Erkundung Mortom Kalcoras vorgesehen.
Der Siganese sollte versuchen, einen Weg zur Oberfläche zu finden, der sich mit Hilfe der Energieprojektoren leicht erweitern ließ.
Die Station mußte auf jeden Fall geräumt werden.
Gaddard Pen-Tuku hatte sich in seine Hyperfunkzentrale zurückgezogen.
Gaddard war nicht nur ein guter Funker, sondern auch einer der besten Spezialisten des gesamten Hyperfunkwesens. Man sagte ihm nach, daß er aus einer kleinen Batterie, einem Stück Draht und einem veralteten Transistor in wenigen Minuten einen funktionsfähigen Sender zusammenbauen konnte. Auf jeden Fall aber würde es kaum ein Hyperfunkgerät geben, das er nicht in kürzester Zeit reparieren konnte, wenn er die notwendigen Ersatzteile zur Hand hatte.
Das Schiff, dessen Notsignale er gestern empfangen hatte, reizte ihn. Wenn seine Vermutungen stimmten, mußte es sich bereits in Normalfunk-Reichweite aufhalten. Die genaue Entfernung hatte er nicht feststellen können, da es keinen Gegenfunkverkehr gegeben hatte.
Er stellte die Frequenz von gestern ein und begann mit größter Empfangsstärke zu suchen. Schon nach wenigen Minuten hörte er im Lautsprecher die typischen Landeimpulse eines terranischen Frachters. Der Kommandant mußte vergessen haben, die Funkautomatik abzuschalten, die immer dann mit Warnimpulsen zu arbeiten begann, wenn ein Schiff zur Landung ansetzte.
Er würde die Blues rebellisch machen.
Gaddard schaltete auf Senden und rief den unbekannten Frachter an. Er bat den Kommandanten, sich zu identifizieren und zu antworten. Diesmal verzichtete er bewußt darauf, seinen Funkspruch zu verschlüsseln oder gar auf der Geheimwelle abzustrahlen. Es ging vielleicht um Sekunden.
Gleichzeitig begannen die Ortergeräte zu arbeiten. Auf der Oberfläche und in den Felsspalten des Vulkans verborgen saßen die Kameras und Strahlprojektoren. Fünf winzige Kamerasatelliten umkreisten Pampas. Einem von ihnen gelang es nach kurzer Zeit, das landende Raumschiff ins Bild zu bekommen.
Als Gaddard wenigstens in dieser Hinsicht endlich einen Erfolg verzeichnen konnte, benachrichtigte er den CheF.
Auf dem Bildschirm war ein Kugelraumer mit einhundertzwanzig Metern Durchmesser zu erkennen, der sich kurz zuvor aus der stabilen Umlaufbahn gelöst und eine Landebahn eingeschlagen hatte. An winzigen Unregelmäßigkeiten war zu erkennen, daß der Pilot das Schiff manuell steuerte, sich demnach nicht mehr auf die Landeautomatik verließ. Wenn er allein war, ging er damit ein großes Risiko ein.
Als der CheF eintrat, versuchte Gaddard gerade zum dritten Mal, Funkverbindung mit dem fremden Schiff zu erhalten.
Diesmal erhielt er .Antwort.
Kapitän Tschak-Hoa meldete sich. Seiner Stimme war die Erleichterung anzumerken, und seine erste Frage galt einem günstigen Landeplatz.
Auf der Insel gab es keinen.
„Hier spricht Sternzentrale Blue-Süd, Funker Gaddard Pen-Tuku. Landen Sie an der Ostküste des nierenförmigen Kontinentes. Dort erkennen Sie einen langgestreckten Raumhafen, der zur Zeit unbesetzt ist. Warten Sie dort weitere Anweisungen ab."
„Warum kann ich nicht dort landen, wo Sie sich befinden? Ich habe Ihren Standort angepeilt."
„Keine Landemöglichkeit. Ihre Geschwindigkeit ist noch zu hoch."
„Einige Funktionen sind ausgefallen. Ich bin froh, wenn ich den Kahn überhaupt heil herunterbekomme."
„Eben! Auf dem Raumhafen haben Sie Platz. Notfalls müssen Sie ins Meer tauchen. Geben Sie acht dabei, daß Sie nicht absacken. Aber das Meer ist überall sehr flach. Sie könnten jederzeit mit den Raumanzügen auftauchen. Wie steht es mit der Mannschaft?"
„Ich bin mit dem Navigator der einzige, der normal blieb. Die anderen haben wir eingesperrt."
CheF übernahm das Mikrophon. .
„Hier spricht der Kommandant der Station. Kapitän Hoa, wie lange noch. bis zur Landung?"
„Zwei Umrundungen vorsichtshalber, dann ist es soweit."
„Gut. Sie bleiben in ständigem Funkkontakt mit uns. Kurz zu unserer Situation: Wir sitzen fest, verschüttet. Wir versuchen, uns an die Oberfläche emporzuarbeiten und Sie auf dem Festland zu erreichen. Bleiben Sie unter allen Umständen im Schiff, bis wir dort sind. Lassen Sie die Blues in Ruhe und niemanden ins Schiff. Haben Sie Waffen?"
„Es genügt. Sind die Blues gefährlich?"
„Zumindest unberechenbar. Also: Vorsicht!"
„Geht in Ordnung, Kommandant."
Gaddard wechselte noch einige Daten mit Tschak,
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