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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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helle Streifen im Osten wurde Zusehens breiter. Und wenn der CheF sich nicht täuschte, ließ die Stärke des Windes bereits ein wenig nach.
    „Hotchka, wie fühlen Sie sich ?"
    Der Transmitter-Spezialist war gelassen.
    „Mal etwas anderes", meinte er schreiend. „Guter Sport!"
    Der CheF lachte meckernd und ging zurück in die Kabine.
    Er teilte den anderen mit, daß in knapp einer Stunde mit dem Ende des Sturms zu rechnen sei. Genauso kam es auch, aber kaum begannen sich die Wogen etwas zu glätten, als vom Achterdeck her Hotchkas Alarmschrei ertönte. Gaddard eilte hinauf, als der CheF ihm einen entsprechenden Wink gab. Als er nach wenigen Sekunden zurückkehrte, sah er blaß aus.
    „Eine Springflut - oder etwas Ähnliches. Sie wird uns überrollen."
    „Springflut? Was soll denn das?" Der CheF ging an ihm vorbei auf Deck. „Was ist los, Renda?"
    Der Blue deutete wortlos nach Osten.
    Der helle Streifen über dem Horizont war breit geworden und reichte bis zum Zenit. Aber dafür sah der CheF etwas anderes, das vorher nicht dagewesen war. Genau dort, wo der Ozean sich mit dem Himmel zu vereinigen schien, war ein schwarzer Streifen, der zusehends höher wurde und von einer weißen Schaumkrone nach oben hin begrenzt wurde.
    Eine Flutwelle, noch etliche Kilometer entfernt und mindestens zwanzig Meter hoch, wenn der Eindruck nicht täuschte. Sie mußte das kleine Boot unter sich begraben. Dem CheF blieben nur wenige Sekunden, eine Entscheidung zu fällen.
    Er beugte sich zu Renda hinab.
    „Ist die Kabine einigermaßen wasserdicht?"
    Der Blue bejahte.
    „Ihr müßt nur die Tür fest von innen verschließen und darauf achten, daß auch die Luke zum Maschinenraum verschlossen ist. Wir am Ruder sind festgebunden und können solange die Luft anhalten. Die im Boot befindliche Luft wird uns wieder nach oben tragen, wie einen Ballon. Es kann nicht länger als eine Minute dauern."
    Der CheF überprüfte die Seile, mit denen sich die beiden festgebunden hätten. Sie saßen stramm und sicher. Dann verschloß er die Luke zum Maschinenraum und kehrte in die Kabine zurück. Von der Treppe aus sah er noch einmal zurück nach Osten.
    Die Flutwelle, wahrscheinlich durch ein unterseeisches Beben hervorgerufen, war unheimlich schnell größer und höher geworden. Auf ihrem Kamm schäumte die Gischt. Die eigentliche Welle glich einer schwarzen Wand, die sich drohend und verderbenbringend näherte. Das Meer davor schien ihr entgegenzulaufen.
    Der CheF verlor keine Zeit mehr. Die Welle mußte das Boot in wenigen Minuten erreicht haben. Er sprang hinab in die Kabine und schloß die Tür. Sie bestand aus dickem Holz und würde dem Druck standhalten, wichtig schien nur, daß sie an ihren Rändern auch dicht war. Aber selbst wenn das Wasser langsam eindrang, mußte das Boot schneller steigen, als der Raum sich füllen konnte.
    Zur Vorsicht befestigten der CheF und Gaddard noch einige Bretter kreuz und quer vor der Tür, dann kümmerten sie sich um die Verdummten. Sie mußten sich auf die vorhandenen Kojen legen und möglichst festbinden. Aidala half dabei.
    Erst dann blieb Zeit, durch die beiden kleinen Sichtluken hinauszusehen.
    Die schwarze Wand hatte das Boot nun fast erreicht. Sie wirkte haushoch, aber nicht mehr so senkrecht wie zuvor. Im Gegenteil, die Vorderseite der Wasserwand hatte mindestens fünfundvierzig Grad Schrägneigung. Wenn sie also Glück hatten, würde das Boot mindestens bis zum Beginn der Gischtzone über Wasser bleiben. Dafür bestand die Gefahr des Kenterns. Aber Renda hatte versichert. Kentern sei durch das große Schwert und dank des massiven Kiels selbst beim schwersten Sturm so gut wie ausgeschlossen.
    Es war zuerst ein Gefühl, als säßen sie in einem Lift, der plötzlich nach oben glitt, dann brachen die Wassermassen über sie herein, weiß und schäumend. Einen Augenblick lang war das kleine Schiff zu einem U-Boot geworden, das von der Flutwelle einfach mitgenommen wurde. Es kenterte nicht, sondern kämpfte sich schnell zur Oberfläche empor. Durch die Türritzen quoll Wasser, aber ehe die Situation bedrohlich werden konnte, wurde es draußen vor den Sichtluken wieder hell. Das Boot hatte die Wellenkrone erreicht und rutschte auf der rückwärtigen Seite der Wasserwand wieder hinunter.
    Hier war das Meer fast ruhig.
    Der CheF öffnete die Tür und rannte die Stufen empor.
    Renda und Hotchka saßen an ihren Plätzen und schnappten nach Luft. Sie hatten die Tauchfahrt gut überstanden., Fast schien es so, als

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