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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Fuß stieß er sie auf, entsicherte gleichzeitig seinen Nadler und richtete ihn in das Dunkel, das vor ihm lag. Er konnte nichts sehen, denn er stand im Licht der Luftschleuse, ein gutes Ziel für jemanden, der sich eventuell in der kleinen Kammer verborgenhielt.
    Tief in seinem Innern war Tschak davon überzeugt, daß sich niemand hier aufhielt. Niemals hatte er auf „Gefühle" oder „Ahnungen" reagiert oder sich gar nach ihnen gerichtet, aber diesmal schien alles ganz anders zu sein. Schon als Serdag ihm gestanden hatte, die Ausstiegsschleuse offengelassen zu haben, war er von einem unangenehmen Gefühl beschlichen worden. Er hätte es nie definieren können, auch jetzt nicht, da sich sein Schicksal entschied.
    Denn als Haigra Whuy den Nadler in der Hand des Terraners sah, drückte er auf den Feuerknopf seines Impulsstrahlers.
    Tschak-Hoa starb in der Luftschleuse.
     
    *
     
    Serdag war Zeuge des Todes seines Kommandanten.
    Hilflos mußte er zusehen, wie Tschak von einem feinen Energiestrahl durchbohrt und getötet wurde. Den Schützen selbst konnte er auf dem Bildschirm des Interkoms nicht erkennen. Er hielt sich in der Dunkelheit der Ausrüstungskammer verborgen und kam auch nicht zum Vorschein, nachdem Tschak zu Boden gestürzt und offensichtlich tot war. Die Tür blieb geöffnet.
    „Du Halunke, du gemeiner Mörder!" brüllte Serdag in hemmungsloser Wut und Verzweiflung. „Warum hast du ihn umgebracht, warum? Wir hätten dich mitgenommen, wenn du gewollt hättest, aber jetzt nimm dich in acht! Ich werde dich finden, und wenn ich jahrelang das Schiff durchsuchen müßte!
    Und aus dem Schiff, mein Lieber, kommst du nicht mehr hinaus.
    Ich werde alle Schleusen positronisch versiegeln! Du bist gefangen - und ich werde dich töten! Eines Tages werde ich dich töten, und wenn es im Linearraum ist!"
    Keine Antwort erfolgte.
    Serdag eilte nach nebenan zum Verteiler. Von hier aus ließen sich gewisse Kontrollen genausogut betätigen wie von der Kommandozentrale aus. Mit einem Handgriff versiegelte er die Luken. Niemand würde das Schiff verlassen oder betreten können, wenn der positronische Kontakt nicht vorher gelöscht wurde.
    Der Mörder war gefangen.
    Dann ging Serdag in die Kommandozentrale, um sich einen Handstrahler zu holen. Er wußte, wo der Eindringling sich aufhielt, und wenn er nicht zu spät kam, würde er ihn heute noch fassen.
    Als er aus einem sicheren Winkel heraus und ohne Anruf die Ausrüstungskammer mit Energiebündel regelrecht ausräucherte, glaubte er sich seinem Ziel schon näher, aber als er den kleinen Raum dann untersuchte, fand er nichts.
    Der Mörder hatte ihn rechtzeitig verlassen und hielt sich in einem anderen Versteck auf.
    Serdag ahnte, daß damit ein tödliches Versteckspiel begann, aber er war entschlossen, es bis zum bitteren Ende durchzustehen.
     
    6.
     
    Der Sturm erreichte Rendas Boot kurz nach Mitternacht.
    Der Fischer und Hotchka hatten das Ruder festgebunden und blieben auf Deck, während die anderen versuchten, es sich in der Kabine so bequem wie möglich zu machen. Der Himmel war schwarz geworden, kein einziger Stern war zu sehen. Die ersten Wellen holten das Boot ein und ließen es auf sich reiten. Brecher durchnäßten die beiden Männer am Steuer.
    Aidala versuchte ununterbrochen, die Verdummten zu beruhigen, die nur schwer begriffen, was um sie herum vorging.
    Von der Brusttasche des CheFs aus gab Mortom Kalcora pausenlos Ratschläge, die zur Katastrophe geführt hätten, würde man sie befolgt haben. Der CheF ließ ihn reden, aber als die ersten schweren Brecher das Boot überrollten und sie alle Aufmerksamkeit benötigten, um nicht zu Schaden zu kommen, betätigte er den Magnetverschluß und sperrte den Siganesen ein. Man konnte ihn gedämpft in der Tasche weiterschimpfen hören.
    Der CheF ging hinauf aufs Achterdeck. Als ihn der Sturm packte, mußte er sich mit allem, was ihm dazu zur Verfügung stand, an der Reling und an den Aufbauten festhalten, um nicht von Bord gerissen zu werden. Hotchka und Renda hatten sich festgebunden. Die Wolkenbank war nun genau über ihnen, aber fern am östlichen Horizont war schon wieder ein heller Schimmer zu erkennen. Lange würde der Sturm nicht mehr dauern.
    „Wie sieht es aus, Renda?" Der CheF mußte mit voller Lautstärke brüllen und den Mund dicht an die Hörorgane des Blues halten, damit dieser ihn verstand. „Schaffen wir es?"
    „Ich denke schon!" brüllte Renda zurück.
    Das Boot machte noch immer gute Fahrt. Der

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