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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Betracht zuziehen.
     
    *
     
    Haigra Whuy ließ sich von dem Flugaggregat weit nach Norden tragen, fast bis zur Stadt, dann änderte er den Kurs und flog nach Westen, dem fernen Festland entgegen. Das, was er plante, hätte er auch gemeinsam mit seinen bisherigen Freunden durchführen können, aber die Bemerkungen des CheFs hatten ihn verärgert. Natürlich dachte er nicht daran, seinem in Not geratenen Volk zu helfen. Er dachte nur an sich selbst. Er wollte das gelandete Schiff der Terraner für sich allein haben, obwohl er noch keine Ahnung hatte, was er damit anfangen könnte.
    Zwar hatte man ihn auch als Piloten ausgebildet, aber es war doch etwas ganz anderes, nur der Teil einer Besatzung oder ganz auf sich allein angewiesen zu sein. Sein einziger Gedanke galt dem Schiff, das er in Besitz nehmen wollte.
    Nach wenigen Stunden - es war bereits Nacht - erreichte er die Küste und überquerte einige Städte. Niemand bemerkte ihn, denn es gab keine Luftüberwachung mehr. Fast überall brannte das Licht, also funktionierte die Energieversorgung noch immer.
    Trotzdem brauchte er keine Entdeckung zu befürchten. Die Verdummten hatten jetzt andere Sorgen.
    Er flog nun wieder nach Süden, immer an der Küste entlang.
    Dann sah er die Einweisungslichter des Raumhafens, der fünfzig Kilometer von der Küste entfernt mitten im Dschungel lag. Er kannte ihn von früher her und fand sich leicht zurecht, ganz abgesehen davon, daß in regelmäßigen Abständen das Schwarz der Nacht durch weitere Richtfeuer unterbrochen wurde. Haigra Whuy wußte das, und unbesorgt änderte er abermals den Kurs und flog nach Westen, wo der Raumhafen liegen mußte.
    Er fand ihn, lange bevor der Morgen graute, aber es dauerte länger,, bis er das unbeleuchtete Schiff endlich entdeckte.
    Fast eine Stunde hielt er sich in der Luft, obwohl er damit rechnen mußte, daß man ihn ortete. Dann hätte er sich als einer der Leute der Station ausgegeben und auf eine günstige Gelegenheit gewartet, den Rest der verdummten Besatzung zu erledigen.
    Wenn man ihn jedoch nicht bemerkte - um so besser!
    Langsam ließ er sich tiefer sinken, bis er sanft auf dem oberen Pol der GATOS BAY landete. Er schaltete das Aggregat aus und verhielt sich ruhig und abwartend. Im Schiff schien sich nichts zu rühren. Es war ihm klar, daß er von seiner jetzigen Position aus nichts unternehmen konnte, aber vielleicht kam ihm der Zufall zu Hilfe. Es blieb noch zwei Stunden dunkel.
    Kurz bevor die Sonne im Osten aufging, beschloß er, die Initiative zu ergreifen. Zumindest würde er an der Unterseite des Schiffes nicht so schnell zu entdecken sein. Wenn Haigra geahnt hätte, daß er es nur noch mit zwei Gegnern zu tun hatte, wäre seine Entscheidung ein wenig später sicherlich anders ausgefallen. So glitt er zwischen den Teleskopstützen durch und landete auf dem Boden, genau unter der Mitte der Kugelhülle.
    Abermals verhielt er sich ruhig, bis er sicher sein konnte, daß ihn niemand bemerkt hatte, dann erst sah er sich um. Das Licht der Sterne verblaßte zusehends, weil es im Osten hell wurde.
    Vielleicht war der CheF mit seinen Begleitern schon; in See gestochen, vielleicht auch noch nicht. Jedenfalls würden sie zu spät hier eintreffen. Wenn es ihm erst einmal gelungen war, in das Schiff einzudringen, würde er seine Bedingungen stellen können, falls er sich überhaupt auf Verhandlungen einließ. Aber vor morgen oder übermorgen konnten die Terraner nicht hier eintreffen.
    Er sah nach oben und entdeckte die offene Einstiegluke.
    Für einen Augenblick glaubte er, sein Herz bliebe stehen. Da hockte er stundenlang unter dem Schiff und überlegte, wie er hineingelangen sollte, und fünf Meter über ihm war die Luke weit geöffnet.
    Es gab keine Möglichkeit, nach oben zu gelangen, wenn man keine Leiter hatte. Die Hülle war zu glatt, so daß ihm auch die Teleskopstützen nichts nützten, von denen die nächste ohnehin wenigstens zwanzig Meter weit entfernt war. Also blieb nur das Flugaggregat.
    Er schaltete es ein und hoffte, daß die Besatzungsmitglieder tief und fest schliefen und alle Ortungsinstrumente ausgeschaltet waren. Das Summen seines Aggregates war nahezu unhörbar, aber die Energieabstrahlung konnte von empfindlichen Geräten gemessen und angepeilt werden.
    Langsam schwebte er zu der offenen Luke empor und landete in der Luftschleuse. Sofort schaltete er das Aggregat wieder ab, blieb regungslos stehen und lauschte.
    Kein Laut war zu hören.
    Draußen erloschen die

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