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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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packen und wieder zur Seite schleudern.
    Die Schwierigkeiten waren außergewöhnlich. Man konnte bei ihm von einer großen Schwäche sprechen.
    Die Maske hatte ihm einen Teil seines Gesichts genommen. Er sah furchtbar aus, wenn er in meine Richtung starrte. Durch den Klosterhof floß graues Licht. Die Dämmerung schob sich allmählich über den Himmel. Das Licht ließ auch die Konturen der Mauern allmählich verwischen. Alles lief ineinander über. Es herrschte plötzlich eine geisterhafte Stimmung, der ich mich kaum entziehen konnte. Für immer konnte ich den Zombie nicht allein lassen. Er war die Schlüsselfigur, ich mußte an ihn heran, um eine Spur von Suko, Bill und Sandra zu finden.
    Was hohe, mächtige Dämonen nicht geschafft hatten, war dieser alten Magie gelungen.
    Ich verließ den Schutz der alten Mauern und schritt über den Klosterhof. Wind packte mich. Er schaufelte von verschiedenen Seiten heran und wühlte sich in meinen Körper.
    Basil Wieran störte sich an nichts.
    Es kümmerte ihn nicht, daß ich auf ihn zuging. Er tappte über den Hof, als befände er sich auf einer Suche nach irgendwelchen Dingen.
    Dicht hinter ihm blieb ich stehen.
    Er mußte mich bemerkt haben, tat aber nichts. Zombies greifen normalerweise Menschen an, dieser hier nahm mich überhaupt nicht zur Kenntnis. Ich streckte einen Arm aus und legte ihm die Hand auf die Schultern. Der Knochen fühlte sich an wie Stein.
    Wieran blieb stehen. Er machte auf mich den Eindruck, als würde er über diese Berührung nachdenken. Eigentlich hätte er jetzt herumfahren und mich angreifen müssen, statt dessen ließ er alles mit sich geschehen. Ich konnte ihn drehen und in sein Gesicht schauen.
    Der graue Fleck, der einmal ein Gesicht gewesen war. Jetzt hatte es ihm die Maske genommen, die einen Körper suchte.
    »Wo sind sie?« Ich sprach ihn einfach an, obwohl er mir sicherlich keine Antwort geben würde.
    Aus der Öffnung in der unteren Gesichtshälfte drang ein Laut, der mich an ein Grunzen erinnerte. Dann hob er die Arme, seine Finger bewegten sich dabei, sie krümmten sich zu Würgeklammern.
    Wollte er mir doch ans Leder?
    Ich ging zurück. Auf dem leeren Klosterhof, zwischen den allmählich verschwimmenden Konturen der alten Mauern gab es nur uns beide. Zwei unversöhnliche Feinde. Mir zuckte es in den Fingern, mein Kreuz hervorzuholen und ihn in die Defensive zu drängen.
    Das hatte auch ein anderer bemerkt, der sich bis jetzt nicht gezeigt hatte.
    »Laß es sein, John!«
    Schallend und schneidend drang die Stimme aus der Höhe in den Innenhof des Klosters hinab. Beim ersten Wort schon war ich zusammengezuckt, weil ich die Stimme kannte.
    Sie gehörte einer Person, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Father Ignatius.
    ***
    Er hielt sich im Hintergrund auf, ich konnte ihn nicht sehen und schaute an dem Zombie vorbei. Dämmerlicht, Buschwerk und düstere Mauern beeinflußten und behinderten die Sicht. Irgendwann entdeckte ich die Gestalt trotzdem.
    Er kam mit gemessenen Schritten aus der Deckung eines Torbogens hervor. Sein Gesicht hob sich von der dunkleren Kleidung ab, obwohl die Züge noch verschwammen.
    Ich hörte seine Schritte. Fast vornehm knirschten sie auf den kleinen Steinen. Dann ging er durch das Gras und über altes Pflaster. Er sprach kein Wort, behielt den Zombie und mich im Blick, blieb dann stehen und nickte mir.
    »Ich habe dich erwartet, John!«
    »Ich dich nicht!«
    Er kam noch näher, und ich sah sein Lächeln. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Am Telefon hast du anders geklungen.«
    Father Ignatius nickte. »Ich konnte nicht reden, ich war nicht allein. Zudem gibt es Dinge, an denen man nicht rütteln sollte. Lumluine Abbey gehört dazu.«
    »Ist es so schlimm?«
    »Noch schlimmer«, erwiderte der Mönch. »Lumluine Abbey ist das Grauen an sich und ein Schandfleck. Wir haben ihn vergessen, aber wir konnten ihn nicht ausmerzen.«
    »Es ist ein Deckname, wie ich hörte.«
    Ignatius nickte. »Ja, für den Geliebten.«
    »Und hat er einen Namen?«
    Father Ignatius schaute mich sehr nachdenklich an. »Kannst du es dir nicht denken, wer er ist?«
    »Der Teufel?«
    Ignatius nickte. »Ja, der Teufel ist der Geliebte. Der Geliebte der Abtrünnigen.«
    »Welcher Abtrünnigen?«
    »Die den Lockungen nicht haben widerstehen können.«
    »Wie Basil Wieran?«
    »So ist es.«
    »Kennst du ihn?«
    Er schaute auf den Zombie. »Und wie ich ihn kenne. Bruder Basil hieß er mal.«
    Ich war überrascht. »Er gehört zu euch?«
    Father

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