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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ignatius nickte mir zu. »Ja, er gehörte zu uns. Er stammt aus St. Patrick, aber er ist den Verlockungen von Lumluine Abbey erlegen. Er hörte den Ruf, er folgte ihm, er ließ alles hinter sich, was ihm einmal lieb und teuer gewesen war.«
    »Nur hatte er kein Glück. Irgend etwas muß passiert sein. Er verließ diesen Ort, kehrte zurück nach London und suchte bei seiner Schwester Hilfe.«
    »Man kann dem Geliebten nicht entkommen«, erwiderte der Mönch. »Er ist zu stark.«
    »Ist es die Maske?«
    Father Ignatius zog seinen Mantel enger um die Schultern. Er schielte auf den Zombie und nickte. »Ja, es ist die Maske. Sie ist etwas Schreckliches.«
    »Wo finde ich sie?«
    »Hier im Kloster.«
    Ich starrte ihn an. »Das sagst du erst jetzt?«
    »Sie läuft uns nicht weg, John. Sie war all die Jahre hier, und sie wird auch hier bleiben. Du brauchst keine Angst zu haben. Wir beide werden sie finden.«
    »Welch eine Macht besitzt sie?« wollte ich wissen. »Was ist mit ihr los? Schafft sie es, die Zeiten zu manipulieren?«
    Ich bekam keine direkte Antwort. Mit schiefgelegtem Kopf schaute mich Father Ignatius an. »Du hast erlebt, was hier vorgefallen ist?«
    »Ja. Ich sah, wie sich die Gegenwart und die Vergangenheit ineinander schoben.« Meine Stimme nahm an Schärfe zu. »Bill, Suko und Sandra Wieran sind verschwunden. Sie haben sich aufgelöst, verstehst du das? Sie sind weg, einfach so.«
    »Die Maske, die Kraft der Maske!«
    »Dann laß sie uns suchen!«
    Father Ignatius wollte noch nicht. »Was hast du gesehen, John? Gib mir eine Antwort!«
    »Das ist ganz einfach.« Ich berichtete ihm von den Vorgängen, und verschwieg auch den Tod der Mönche nicht.
    »Das war das Ende. Damals sind die Soldaten gekommen und haben furchtbar gewütet. John, es ist kaum zu fassen, die Antwort kann nicht ich dir geben, nur die Maske.«
    »Und er?« Ich deutete auf den Zombie. »Ist es der Körper, den die Maske sucht?«
    »Die Spuren deuteten darauf hin.«
    »Weshalb will sie einen Körper haben?«
    »Sie muß Gestalt annehmen. Um Menschen beherrschen zu können, muß man oft wie ein Mensch wirken. Das ist die gesamte Philosophie, die dahinter steckt.«
    »Nehmen wir ihn auf der Suche mit?«
    Father Ignatius winkte ab. »Nein, wir lassen ihn in Ruhe. Wenn er zur Maske will, wird er den Weg von allein finden. Laß dir das gesagt sein, John.«
    Ich nickte. »Dann bin ich mal gespannt.«
    »Das kannst du auch sein.« Der Mönch ging auf mich zu. Ich schaute in sein Gesicht. Es war älter geworden, die Züge hagerer, ausgemergelter. Möglicherweise lag es auch daran, daß er einen langen Weg hinter sich hatte. »Ich weiß, was in dir vorgeht, John. Du hast viele Fragen. Du machst dir Sorgen wegen deiner Freunde. Das alles ist normal. Aber ich werde dich zu ihr führen. Dort bekommst du die Aufklärung.«
    »Dir ist also bekannt, wo sie sich befindet?«
    »Nicht direkt«, antwortete er. »Es gibt nur einen Platz, wo sie sich befinden könnten.« Er drehte den Kopf. »Siehst du die Ruine dort, die Trümmer?«
    »Ja.«
    »Das sind die Reste der alten Kapelle. Dieses Kloster wurde entweiht. Es gibt nur eine Stelle, wo man die Mauern eines Refugium entweihen kann. In der Kapelle. Dort werden wir sie auch finden.«
    »Du weißt sehr gut Bescheid…«
    Father Ignatius lächelte, weil er den Hintersinn meiner Frage erkannte. »Es ist ganz einfach, John. Wenn man die Geschichte dieser Gegend kennt, kann man an Lumluine Abbey, dem verfluchten Kloster, einfach nicht vorbeigehen.«
    »Du hast mir nur nie etwas davon erzählt, obwohl ich oft genug hier in der Nähe war.«
    Er stellte sich gegen den Wind und breitete die Arme aus. »Das sind Dinge, über die man nicht spricht, John. Man will das Kloster so schnell wie möglich vergessen. In St. Patrick wird über diesen Schandfleck nicht geredet. Die Mönche haben sich entschlossen, einem anderen zu dienen. Sie sind dann getötet worden.«
    »Wer waren diese Soldaten?«
    »Söldner!«
    Ich nickte. »Jemand muß sie doch bezahlt haben.«
    »Ja, das stimmt.« Father Ignatius senkte den Kopf, als wäre ihm eine Antwort unangenehm. »Jemand hat sie auch bezahlt.«
    »Und wer?«
    »Es waren Mönche aus St. Patrick.« Er atmete nach dieser Antwort tief aus, als wäre ihm eine große Last von der Seele genommen.
    »Unsere Vorgänger.«
    »Wirklich?« hauchte ich.
    »So ist es.«
    »Aber wie konntet ihr…?«
    »Nicht wir, John. Vor einigen Hundert Jahren geschah dies. Wir kennen nur die Geschichte und

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