0514 - Der Weltraumkurier
Ertrusern größtenteils um ehemalige Besatzungen von Kampfschiffen, darunter hochqualifizierte Kosmonauten und Techniker handelt, würden sie versuchen, diese Leute so schnell wie möglich zurückzuholen."
Roi grinste.
„Vor allem dann, wenn sie zusätzlich erführen, daß mein Herr Vater die Sache geheimhält, um seine Flotte zuerst wieder einsatzbereit zu haben und - unter anderem - den Carsualschen Bund zu zerschlagen."
„Die Frage ist nur, wie wir den Schwindel so glaubhaft servieren können, daß das Triumvirat darauf hereinfällt", meinte Galbraith Deighton nachdenklich.
„Nun, wir beide gemeinsam werden dieses Ei schon ausbrüten", erklärte Roi zuversichtlich. „Dafür bürgen unsere zahlreichen Erfahrungen, die wir bei ähnlichen Schachzügen sammeln konnten."
4.
Bossa Cova erwachte, als der Türmelder seiner Kabine summte.
Tipa Riordan und er hatten sich bei der Beobachtung der ertrusischen Transporterflotte abgelöst, und er war erst vor kurzem eingeschlafen.
Er betätigte die Blickschaltung, schwang sich aus dem Bett und blickte der Piratin neugierig entgegen.
„Gibt es etwas Neues bei unseren lieben Ertrusern?" fragte er.
„Nein, Mr. Cova." Tipa ging zu einem Sessel und ließ sich ächzend hineinsinken. „Der Schiffsverband ist im freien Fall aus dem AsIan-System herausgetrieben und scheint auf etwas zu warten. Doch deshalb hätte ich Sie nicht geweckt. Mr. Troyonas hat sich über Hyperkom gemeldet. Wir möchten sofort nach Olymp zurückfliegen."
„Das ist alles?"
„Das ist alles", bestätigte die Pira-tin lakonisch. „Aber wie ich Troyonas einschätze, hat er für diese Order einen guten Grund."
.. Bossa reckte sich, gähnte und erhob sich ganz. Da er im Raumanzug geschlafen hatte, war er sofort einsatzbereit. Er ging mit Tipa Riordan in die Steuerkanzel, setzte sich auf den Pilotensitz und schaltete die Kraftwerke hoch. Tipa nahm vor den Ortungskontrollen Platz.
Bossa Cova blieb während des Fluges nach Olymp schweigsam.
Er hing seinen Erinnerungen an bessere Zeiten nach, und das stimmte ihn schwermütig. Als er an Doreen und Aine dachte, seufzte er schwer. Seine Gespielinnen hatten die Verdummung nicht überwunden wie er, und obwohl der Reeder nicht der Meinung war, daß intelligentere Frauen bessere Frauen wären, hatte er sie nicht länger bei sich behalten können. Sie lebten auf Schloß Kuapurn, entbehrten nichts und wurden von lo betreut, aber die Trennung schmerzte ihn doch. Er nahm sich vor, sie so bald wie möglich einmal zu besuchen.
Er landete die Space-Jet auf dem kleinen Platz nahe der Zentrale von Containtrans und verabschiedete sich von Tipa Riordan, die mit einem Gleiter zur DREADFUL fliegen wollte.
Bossa Cova fragte nach Shar ter Troyonas und erfuhr, daß er sich in der Schaltzentrale von Containtrans aufhielt. Er ging hin und wurde von Shar in einen abhörsicheren Raum geführt.
„Welche geheimnisvollen Dinge haben Sie mir mitzuteilen, Shar?" fragte er ironisch und setzte sich.
Troyonas blickte ihn ernst an.
„Mr. Danton hat mich gebeten, ihm einen geeigneten Mann für einen wichtigen Geheimeinsatz zur Verfügung zu stellen, Bossa.
Ich weiß nicht, worum es sich handelt, aber die angegebenen Qualifizierungsmerkmale treffen meiner Ansicht am stärksten auf Sie zu."
Bossa stutzte.
„Auf mich? Was bin ich denn? Ein ehemaliger Reeder, der seinen ursprünglichen Intelligenzquotienten wiedergewonnen hat. Ich möchte wissen, inwiefern mich das für einen wichtigen Geheimeinsatz qualifiziert."
„Seien Sie nicht so bescheiden, Bossa. Ich weiß genau, daß Sie neben Ihrer Tätigkeit als erfolgreicher Reeder ein abenteuerliches Leben geführt haben. Wer außer Ihnen hat schon eine Expedition auf Vuria überlebt!"
Bossa Cova grinste.
„Tipa Riordan beispielsweise, Shar."
Nun grinste auch Troyonas. „Leider ist die gute Tipa viel zu bekannt, als daß sie einen Geheimeinsatz durchführen könnte.
Natürlich kann niemand Sie zwingen, sich der Solaren Abwehr zur Verfügung zu stellen. Sie sind Zivilist, und weder Solarmarschall Deighton noch Roi Danton können Ihnen Befehle erteilen."
„Und ich möchte auch Zivilist bleiben", stellte Bossa fest.
„Deshalb kann ich den Auftrag nur mit Vorbehalt annehmen, zumal ich auch noch nicht weiß, worum es sich handelt."
„Einverstanden, Bossa. Sie wären also bereit, zur Erde zu gehen, sich anzuhören, worum es geht und sich dann zu entscheiden?"
„Das wäre ich."
„Gut. Ich habe einen Container mit
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