0514 - Der Weltraumkurier
Flut von Verdummten, die ziellos durch das Schiff irrten, weil kein Roboter ihnen den Weg zeigen konnte. Aber die drei robotischen Beschützer .schufen sich rücksichtslos Bahn.
Sie winkte zu einem Gleiter hin, der sich von Süden her mit großer Geschwindigkeit näherte.
„Das ist mein-Erster Wesir", erklärte sie.
Dann wandte sie sich an die drei Roboter.
„Geht zurück in euer Schiff!" befahl sie. „Tragt Terser Frascati und Nos Vigeland in den Waschraum der Bordklinik und duscht sie eiskalt!"
Die Roboter bestätigten den Befehl, drehten sich um und marschierten mit gleichmäßigen Schritten davon.
„Das wäre erledigt", sagte Tipa aufatmend. „Wie fühlen Sie sich eigentlich, Bossa? Da Sie Anweisung hatten, die Nachrichtenkapsel zu verschlucken, müssen die Ertruser Ihnen den Bauch aufgeschnitten haben."
Bossa lächelte.
„Ich spüre kaum noch etwas. Es muß ein ausgezeichneter Chirurg gewesen sein, der mich operierte."
Neben ihnen hielt Dantroffs Gleiter. Der Erste Wesir beugte sich heraus und rief: „Herzlichen Glückwunsch, Tipa. Ich habe in tausend Ängsten geschwebt, während Sie in dem Schiff waren." !
„Rede keinen Unsinn", entgegnete die Piratin. „Was ich mir vornehme, das pflege ich auch zu schaffen."
Es war kurz vor Mitternacht, als die letzten Ertruser an Bord ihrer Schiffe gegangen waren. Die Schleusenschotte schlossen sich hinter ihnen, dann begannen die Triebwerke zu arbeiten.
Bossa Cova saß zusammen mit Tipa, Kawa Dantroff und Shar in der Beobachtungskuppel der Zentrale von Containstrans Olymp.
Der Kaiser war nach der Befreiung Bossas nach Trade City geflogen, um die Aufräumungsarbeiten zu leiten. Einige tausend verdummten Ertrusern war es trotz aller Abwehrmaßnahmen gelungen, bis zum Stadtrand vorzustoßen. Sie hatten bei ihrer Suche nach Nahrungsmitteln erhebliche Verwüstungen angerichtet.
„Weder Frascati noch Vigeland haben sich bisher verabschiedet", sagte Shar ter Troyonas.
„Ich glaube nicht, daß sie es nachholen werden", meinte Tipa Riordan. „Es dürfte sie nicht gerade freuen, daß wir ihre wahren Beweggründe durchschaut haben."
Die zwanzig Transporter hoben in kleinen Gruppen ab und flogen mit lautem Getöse dem Nachthimmel entgegen.
Bossa Cova lachte.
„Sie werden bald noch mehr schlucken müssen, wenn sie nämlich merken, daß sie einer typisch terranischen List zum Opfer gefallen sind."
„Bis dahin sind noch neunundzwanzig Tage Zeit", erklärte Tipa und stand auf. „Ich beabsichtige nicht, so lange untätig herumzusitzen."
Kawa Dantroff leckte sich die Lippen und fragte: „Tipa, Sie hatten mir etwas versprochen."
„Ach ja, der Apfelschnaps. Mr. Troyonas und Bossa, darf ich Sie zu einem Fäßchen altem terranischen Apfelschnaps in die DREADFUL einladen?"
„Mr. Cova mit seinem frisch operierten Magen darf gar keinen Alkohol trinken!" zeterte Dantroff, der seine Ration schrumpfen sah.
„Doch, ich darf - und ich werde", erklärte Bossa grinsend. „Ich werde mir doch den Apfelschnaps nicht -entgehen lassen."
„Ich nehme Ihre Einladung ebenfalls an", sagte Shar. „Vorher muß ich nur noch Imperium Alpha anrufen und die Erfolgsmeldung durchgeben."
„Er wird noch Danton und Deighton einladen", rief Kawa erbost.
„Und was bleibt dann für mich?"
Shar ter Troyonas beruhigte ihn lachend.
„Solarmarschall Deighton und Rhodans Sohn haben bestimmt keine Zeit für ein Trinkgelage."
„Außerdem", erklärte Tipa Riordan, „können wir notfalls noch das zweite Fäßchen aufmachen, falls das erste nicht reichen sollte."
ENDE
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