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0515 - Schreie aus dem Werwolf-Brunnen

0515 - Schreie aus dem Werwolf-Brunnen

Titel: 0515 - Schreie aus dem Werwolf-Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück und stand jetzt direkt über der Brunnenöffnung. »Du wirst mich nicht dazu zwingen können. Es ist ein Geschenk, das er mir gegeben hat. Er, verstehst du?«
    »Ich weiß, mein Junge. Er hat es dir gegeben. Er wird dir aber nicht helfen können.« Suko räusperte sich. »Also weg damit. Du hast verloren, mein Junge!«
    Der Killer schaute ihn an. Das Spiel aus Licht und Schatten ließ ihn zu einer clownartigen Figur werden. Er sah so aus, als würde er sich bewegen. In ihm ging etwas vor. Es war ein innerlicher Kampf, den er durchstehen mußte, und Suko hoffte, daß bei ihm die Vernunft siegte. Aber konnte man bei einem Kranken wie ihm überhaupt von einer Vernunft sprechen? Er konnte es nicht glauben.
    In der rechten Hand hielt der Killer seine gefährliche Waffe. Jetzt bewegte er diesen Arm, winkelte ihn an und hob ihn gleichzeitig in die Höhe. »Du wirst das Messer nicht bekommen. Nein, das kann ich nicht machen. Ich werde mich selbst…«
    Er stockte, aber die Klinge lag plötzlich an seiner Kehle. Sie war so breit, daß sie fast seinen gesamten Hals an der Vorderseite verdeckte und praktisch mit dem Kinn abschloß.
    »Du willst dich selbst töten?«
    »Ja, diesmal werde ich mein Blut sehen. Ich liebe diese Waffe, sie ist ein Geschenk, sie ist…«
    Was sie noch war, das erfuhr Suko nicht. Aber er hörte ein Geräusch, das für ihn im ersten Augenblick nicht zu identifizieren war, weil er die Quelle nicht sehen konnte.
    Jedenfalls war es da, und es war tödlich!
    Aus dem für Suko nicht einsehbaren Brunnenschacht raste etwas in die Tiefe und traf mit einer nahezu tödlichen Sicherheit sein Ziel.
    Es war der Killer!
    Der Stein war gerade wie ein Strich gefallen und so groß und kantig, daß der Blonde keine Chance hatte.
    Suko hörte nicht einmal seinen Schrei. Nur einen dumpfen Laut, dann sackte er zusammen, und es sah so aus, als sollte er in den weichen Boden gedrückt werden.
    Von dem Kopf des Killers sah Suko nichts mehr. Er und ein Teil der Brust waren unter dem Stein begraben. Ein Arm schaute hervor und eine Hand ohne Messer, aber auch die Beine.
    Suko brauchte. Sekunden, um die schockartige Überraschung zu überwinden. Damit hätte er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet, aber es war eine Tatsache.
    Ebenso wie das schaurige Lachen, das durch den Tunnelschacht hallte und sich als Echo im Stollen verlief.
    Es war ein Ausdruck des Triumphs, des Sieges, über den Suko sich nicht freuen konnte…
    ***
    Dafür freute er sich knapp eine Minute später, als er aus dem Stollen Stimmen hörte. Eine kam ihm besonders bekannt vor. Die seines Freundes John Sinclair.
    Ich war es tatsächlich, der die Chinesen antrieb. Ich hatte mich an die Spitze gesetzt, war den Weg durch den Tunnel so rasch wie möglich gelaufen und sah auch als erster den Fackelschein. Dort lag mein Ziel.
    Ich sah Suko, ich sah den Stein, und ich sah dessen Opfer. An der Kleidung erkannte ich, daß es den blonden Anhalter erwischt hatte.
    Die mich begleitenden Chinesen hatten sich an der Schachtöffnung versammelt und tuschelten miteinander.
    »Ich bin es nicht gewesen, wie du dir vorstellen kannst«, begrüßte mich Suko.
    »Das kann ich mir denken.«
    »Und ich weiß auch nicht, wer den Stein in den Brunnen geschleudert hat. Jedenfalls wollte er mich töten. Man kann von Glück sprechen, daß ich noch lebe.«
    »Das glaube ich auch.« Ich war vorgetreten und schaute die Schachtöffnung hoch.
    Das Ende des Brunnens zeichnete sich sehr schwach ab. Ein zerfließender Rand, mehr nicht.
    Ich schüttelte den Kopf. »Dabei hat es so ausgesehen, als wäre dieser Brunnen völlig normal gewesen. Ich habe hinein- aber nicht hinunterschauen können. Es gab da eine Sperre, die mir den Blick verwehrte. Jetzt ist sie verschwunden.«
    »Könntest du nicht dafür sorgen, daß mir die Manschette abgenommen wird?« fragte Suko.
    »Wirklich?«
    Er grinste schief. »Sie scheuert etwas. Meine Landsleute haben eine ungewöhnliche Art, ihren Humor zu demonstrieren.«
    Ich starrte die Chinesen an, die Bescheid wußten. Einer von ihnen holte einen flachen Schlüssel hervor, der genau in das schmale Schloß der Manschette paßte.
    Ich nahm den Schlüssel an mich und befreite meinen Freund. Suko schaute auf sein Handgelenk, wo die Haut ziemlich gelitten hatte.
    Dann drehte er den Kopf.
    Seine Landsleute standen da wie Sünder und starrten zu Boden.
    »Ich weiß nicht, wie ich mich bei euch bedanken soll, ihr lieben Vettern. Irgend etwas tue ich noch.« Er

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