Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln.«
    »Jedenfalls können Sie mit der Beschreibung nicht viel anfangen?«
    »Nein, John.« Er schaute mich direkt an. »Aber Sie scheinen dem Burschen schon auf die Zehen getreten zu sein. Hätte er sonst versucht, Sie umzubringen?«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Und wieso?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre ich schlauer.«
    »Es kann doch sein, daß er Ali beobachtet hat«, meinte Suko.
    »Mich?«
    »Sicher. Das ist die einzige Möglichkeit. Wir müssen davon ausgehen, daß wir alle in Gefahr sind.« Mein Freund schaute bei der Antwort auf Roger Sherman.
    »Ja, das bin ich gewohnt. Wir beim FBI haben auch unsere Erfahrungen mit Mördern. Die Kollegen werden gleich kommen. Machen Sie Ihre Aussage, danach können Sie dann fahren. Sie wohnen im Hotel California?«
    »Ja.«
    »Ein Touristenschuppen, nicht gerade erstklassig, aber typisch. Auch bei unseren Dienstreisen werden wir nicht in Luxusherbergen untergebracht.«
    Die Kollegen der Mordkommission kamen mit großem Getöse und sperrten erst einmal ab. Ihr Leiter war ein Farbiger, ein richtiger Kanten mit breiten Schultern und einer noch breiteren Lederjacke.
    Er nahm die getönte Brille ab, begrüßte uns und schaute sich die Leiche an.
    »Sieht nach einem Rachemord aus.«
    »Kann sein«, meinte der G-man. »Jedenfalls stecken Chinesen dahinter.«
    Der Farbige schaute Suko an und grinste.
    »Also ich war es nicht«, sagte mein Freund.
    »Kann ich mir vorstellen.« Der Lieutenant wies seine Männer ein und bat uns zur Seite für ein Protokoll.
    Vorhin war das Parkdeck fast menschenleer gewesen. Jetzt wunderte ich mich darüber, wie viele Zuschauer erschienen waren.
    Sie standen in respektvoller Entfernung und reckten die Köpfe, um etwas sehen zu können.
    Der Lieutenant kümmerte sich nicht darum. Er war so etwas gewohnt. Statt dessen wollte er nach der Protokollaufnahme wissen, was wir zu tun gedachten.
    »Zunächst bleiben wir in Frisco«, erklärte Suko. »Roger Sherman weiß Bescheid.«
    »Gut. Einen Zeitraum können Sie nicht nennen?«
    »Nein.«
    »Wollen Sie den Killer jagen?«
    »Wir werden Sie unterstützen«, sagte ich.
    Der Lieutenant grinste, bevor er sich mit Ali beschäftigte, der ihm einige Angaben zur Person des Toten machen konnte. Dem Farbigen gefiel dieses Kloster nicht, das gab er deutlich zu verstehen. Suko und ich verteidigten die dort lebenden Menschen und erklärten dem Beamten, wie friedlich deren Absicht war.
    Der Lieutenant winkte ab. »Sie können sagen, was Sie wollen. Ich traue der Sache trotzdem nicht.«
    »Das ist Ihr Bier.«
    Eine halbe Stunde später konnten wir fahren. Der Tote war bereits abtransportiert worden. Wir nahmen den Rover, und ich setzte mich hinter das Lenkrad.
    Frisco kannte ich zwar nicht so gut wie London, aber ich kam einigermaßen durch. Die Hügelstadt bot einen prächtigen Anblick.
    Hin und wieder sahen wir das Meer grüngrau schimmern. Die Golden Gate leuchtete im Sonnenschein, als wäre sie extra für uns angestrichen worden.
    Suko schaute mehr in den Rückspiegel als nach vorn. »Suchst du Roger Sherman?«
    »Sicher.«
    »Der wird bestimmt im Hotel sein und sich hinter der Rezeption versteckt halten, damit wir ihn nicht entdecken.«
    »Den Quatsch kann er sich doch sparen.«
    »Das sagst du.«
    Wir fanden das Hotel nach zweimaligem Fragen. Es lag auf einer kleinen Anhöhe. Von der talwärts verlaufenden Straße führte ein gewundener Privatweg hoch bis vor das Portal des hohen und breiten Backsteingebäudes.
    Zimmer lag neben Zimmer. In der breiten Fassade sah ich keine einzige Lücke.
    Auf einem Parkplatz stellten wir den Wagen ab. »Soll ich hier warten?« fragte Ali. Er war die Fahrt über sehr schweigsam gewesen.
    »Nein, du kommst mit.«
    »Das ist mir auch lieber.«
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Angst, mein Junge?«
    »Ja, dabei habe ich gelernt, die Angst zu überwinden. Yakup hat mir viel beigebracht, doch jetzt habe ich alles vergessen. Das drückt irgendwie, verstehst du?«
    »Sehr gut sogar.«
    Zwischen Parkplatz und Hotel befand sich noch ein Garten, der um diese Zeit trister aussah, als im Sommer. Die große Glastür befand sich in ständiger Bewegung. Das Hotel schien ausgebucht zu sein, und es strömten fast immer Gruppen aus dem großen Kasten.
    Die Halle machte auf mich einen kalten Eindruck. Es lag wohl an den grauen Fliesen. Aus grauem Stein bestand auch die Rezeption, an die wir traten.
    Die Zimmer waren reserviert. Wir trugen uns ein,

Weitere Kostenlose Bücher