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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb nach zwei Schritten stehen, schaute in die Runde und kam mir selbst ziemlich blöd dabei vor, bis ich ihn tatsächlich entdeckte.
    Er stand vor einer Säule, grinste zu mir herüber und zog den Hut.
    Ich sah seinen kahlen Schädel schimmern. Dann fuhr er sich mit der anderen Handkante in einer typischen Bewegung von rechts nach links an der Kehle entlang.
    Eine Warnung!
    Er drehte sich um und war im nächsten Moment hinter der Säule verschwunden.
    Ich hatte mal wieder das Nachsehen. Hinlaufen wollte ich nicht.
    Im Gewühl der Halle war es für ihn ein Leichtes, aus meinem Sichtbereich zu verschwinden.
    Ich drehte mich um – und wäre fast gegen einen dunkelhaarigen Mann mit Oberlippenbart und Goldzähnen geprallt.
    Roger Sherman, er G-man, stand vor mir!
    »Hi, John.«
    Ich grinste etwas verlegen, hatte mich aber rasch wieder in der Gewalt. »Oh, Roger, welch ein Zufall.«
    »Ja.« Er lächelte. »Sie fühlen sich gut.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Danke der Nachfrage. Sogar bestens, mein Lieber.«
    »Das ist stark.«
    Er wollte etwas herausfinden, ich aber nichts sagen. Dann schaute er sich um. »Haben Sie etwas in der Halle gesucht?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie machten mir den Eindruck eines sehr überraschten Menschen, John. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich komme auch allein zurecht. Aber nett, daß Sie daran gedacht haben. Wir sehen uns sicherlich noch – oder?«
    »Möglich.«
    »Ich muß noch etwas essen.«
    In der Cafeteria erwarteten mich Ali und Suko sehr gespannt.
    Sherman war zurückgeblieben, doch ich ging davon aus, daß er uns noch einige Male über den Weg laufen würde. Die Kollegen vom FBI hatten ihn zur Beobachtung abgestellt.
    »Das ist er gewesen, nicht?«
    Ich nickte Ali zu, als ich auf den Hocker rutschte. »Wenn dieser Mr. Todd keinen Doppelgänger hat, war er das tatsächlich.«
    »Und was wollte er?«
    Ich mußte lachen. »Wenn ich das wüßte. Jedenfalls weiß er genau über uns Bescheid. Das heißt, er ist darüber informiert, daß du dir Hilfe geholt hast. Und wie er uns einschätzt, habe ich deutlich gesehen.« Ich berichtete von seiner Handbewegung.
    »Eine Warnung«, sagte Suko.
    »Das meine ich auch.«
    Ali senkte den Kopf. »Oder ein Zeichen«, flüsterte er, »daß Yakup nicht mehr lebt.«
    »Nein, Junge, so schwarz darfst du das nicht sehen, wirklich nicht. Wenn sie Yakup hätten töten wollen, wären andere Mittel besser gewesen. Ein Schuß aus dem Hinterhalt oder was weiß ich.«
    Ali hob die Schultern. »Wenn ich nur wüßte, wer dahintersteckt. Ich tappe völlig im Dunkeln.«
    »Wir werden es herausfinden.«
    »Und wo?«
    »Auf der Kirmes, dem Jahrmarkt. Dort fahren wir hin. Wann öffnet er?«
    »Am Nachmittag.«
    »Gut, dann haben wir zuvor noch Zeit, das Gepäck ins Hotel zu bringen und eine Dusche zu nehmen.«
    »Wo wohnt ihr denn?«
    Ich nannte den Namen. Es war ein Mittelklasse-Hotel, das Ali nicht kannte. Ich schaute auf seinen Teller, der fast leer war. »Möchtest du noch etwas essen?«
    »Nein, ich bin satt.«
    »Dann zahle ich.«
    Das mußte ich an der Kasse, wo eine Mulattin stand, die jeden Gast strahlend anlächelte. Sie trug ein rotes Häubchen auf dem Kopf. Es paßte zu ihrem Kittel.
    Ich zahlte, bekam das übliche »Have a nice day« zu hören und verließ mit meinen Freunden das Lokal. Natürlich schauten wir uns wieder um, aber Mr. Todd ließ sich nicht blicken. Auch von Roger Sherman sah ich nicht die Bartspitze, obwohl ich sicher war, daß er sich irgendwo in der Nähe aufhielt und uns beobachtete.
    »Wo steht der Wagen?«
    »Auf einem der Parkdecks.«
    »Dann los!«
    Wir ließen uns von einem Transportband fahren, das Ali mit gemischten Gefühlen betrat. »So war es auch im Tunnel der Angst«, sagte er. »Genau so. Dann habe ich ihn gesehen.«
    »War er es oder diese Gummipuppe?«
    »Weiß ich nicht.«
    Am Ende des Bands mußten wir eine Rolltreppe hoch. Dann erreichten wir schließlich das Parkdeck, wo Alis Begleiter den Range-Rover abgestellt hatte.
    In der Masse von Fahrzeugen mußte man sich schon genau merken, wo das eigene Auto stand.
    Ali fand es mit traumwandlerischer Sicherheit. Wir blieben in seinem Schatten, als er um eine Säule bog und zur offenen Außenwand ging. Sonnenstrahlen fluteten in das Parkdeck.
    Über Frisco lag so etwas wie ein strahlender Wintertag mit eigentlich angenehmen Temperaturen. Schnee gab es hier nicht.
    Der Wagen hatte seine beste Zeit schon hinter sich. Er

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