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0517 - Mr. Todds Killerspiele

0517 - Mr. Todds Killerspiele

Titel: 0517 - Mr. Todds Killerspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grinste ihn an. »Wie geht es eigentlich deiner Tochter? Ist sie immer noch so hübsch?«
    »Noch hübscher, und sie ist in Paris. Für dich also unerreichbar.«
    »Sag das nicht. Vielleicht trainiere ich mal die französischen Kollegen, wenn sich mein Ruhm einmal herumgesprochen hat.«
    Der Wirt servierte. »Dann, Hamil, lebe ich nicht mehr, und meine Tochter ist längst Großmutter.«
    »Du gönnst mir auch gar nichts.«
    »Doch, das Stößchen.«
    Sie prosteten sich zu. Suko und Hamil redeten über den Job. Der Libanese erfuhr, daß Suko erst vor kurzem aus San Francisco zurückgekehrt war. »Vielleicht steckt mir noch der lange Flug in den Knochen. Deshalb war ich wohl nicht so gut.«
    »Dir will ich es glauben. Bei einem anderen hätte ich gelacht. Sag mal, was ist eigentlich mit deinem Freund Sinclair. Den habe ich lange nicht mehr hier gesehen. Hat er es nicht nötig?«
    »Keine Ahnung.« Suko nahm einen kräftigen Schluck Vitaminsaft.
    »Er müßte eigentlich mal wieder kommen.«
    »Beim letztenmal hat er verloren.«
    »Gegen dich?«
    »Klar.«
    »Dann ist er dir noch etwas schuldig. Ich werde es ihm sagen. Vielleicht kommt er ja.« Suko schaute auf die Uhr. »So, ich muß verschwinden. Wann geht es in die Revanche?«
    »Liegt an dir.«
    Der Inspektor legte Geld auf den Tresen. »Mal schauen, wie die Sache so läuft: Ich wünsche dir trotzdem schöne Feiertage. Und rutsch nicht aus beim Jahreswechsel.«
    »Keine Sorge, ich bremse früh genug.«
    Suko kniff ein Auge zu. »Auch bei den Frauen.«
    »Da mache ich hin und wieder eine Ausnahme. Dir auch viel Spaß«, lachte Hamil.
    Der Inspektor schnappte seine Tasche und schritt zum Ausgang.
    Er stellte den Kragen der Jacke hoch, weil er schon die langen Regenbahnen durch den Lichtschein an der Tür fallen sah. Es war wirklich ein Wetter zum Weglaufen.
    Er war nicht mit dem Dienstwagen gekommen. Suko fuhr in der letzten Zeit viel U-Bahn. Das ging schneller, da blieb er nicht im Verkehr stecken. Er öffnete die Tür, schaute in den Regen, in dessen Schleier sich die Helligkeit der Autoscheinwerfer mischte und die Tropfen zu lichtbrechenden Linsen machte.
    Wärme, schon frühlingshaft, wehte ihm entgegen. Es war ein Wetter, das den Namen überhaupt nicht verdiente. Diese warme Luft hatte sich über Europa verteilt, den Wintersportlern die Lust an ihrem Vergnügen genommen und zahlreiche Menschen krank gemacht.
    Suko trat außen vor die Tür. Ein Dach schützte ihn gegen die Nässe. Bis zur Haltestelle der U-Bahn hatte er es nicht weit. Nur einige Schritte, aber er mußte über die Straße und konnte erst dann im Schacht verschwinden. Es war kurz vor zwanzig Uhr. Der Verkehr rollte noch immer. Viele Menschen kehrten erst jetzt von ihren Weihnachtseinkäufen heim.
    Der Inspektor wollte starten, als sich von der linken Seite her eine Gestalt unter das Vordach schob und ihn ansprach. »Hallo Suko«, sagte die leise Stimme.
    Suko drehte den Kopf. Er hatte gute Augen, dennoch verwischte der Regen die Gestalt. Erst als sie näher kam, konnte Suko sie genau erkennen.
    Es war ein Chinese.
    »Kennen wir uns?« fragte er.
    »Ja, Vetter.«
    »Aha und woher?«
    »Erinnere dich. Es ist noch nicht sehr lange her. Denk an den Werwolf-Brunnen und an die Asylanten, die dich um Hilfe gebeten hatten.« [1]
    Suko lachte auf. »Ihr habt mich entführt.«
    »Das wissen wir jetzt. Deshalb sind wir dir noch etwas schuldig, mein Freund.«
    »Das ist vergessen.« Erst jetzt erinnerte sich Suko an den Mann. Er hatte ihn bei den Asylanten gesehen.
    »Ho Chan schickt mich zu dir.«
    »Und was will euer Anführer?«
    »Er möchte dir etwas Gutes tun. Ich soll dich warnen.«
    »Danke.« Suko lächelte. »Vor wem?«
    »Vor dem Schicksal.«
    Der Inspektor mußte lachen. »Du bist gut. Das ist mir einfach zu allgemein.«
    »Ich weiß, aber man kann dem Schicksal nicht entrinnen, heißt es. In diesem Fall hat das Schicksal eine Gestalt. Es ist unterwegs. Es sucht dich, glaub mir.«
    »Und wie sieht das Schicksal aus?«
    »Es ist ein Mensch.«
    »Bitte das Aussehen.«
    »Einer von uns, ein Chinese. Er ist nach London gekommen. Wir haben nur etwas gehört, mehr nicht. Aber wir glauben, daß dich dieser Mensch töten will.«
    Suko kannte seine Landsleute gut genug. Er wußte, daß sie bei gewissen Dingen nicht scherzten. Und er glaubte auch nicht, daß Ho Chans Bote sich einen Spaß mit ihm erlaubte. Sein Gesicht war sehr ernst geworden, als er fragte: »Weißt du wirklich nicht mehr?«
    »Nein, aber

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