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0517 - Mr. Todds Killerspiele

0517 - Mr. Todds Killerspiele

Titel: 0517 - Mr. Todds Killerspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war auch jetzt noch verdammt hoch, nur mußte ich es eingehen. Als Glenda zustieß, wandte ich mich ab. So schnell und reflexhaft, daß ich es selbst gedanklich kaum nachvollziehen konnte.
    Ich hörte nur einen überraschten Aufschrei und spürte, wie etwas gegen mich prallte.
    Nicht die Klinge, sondern Glenda, die ihren eigenen Schwung nicht mehr hatte ausgleichen können.
    Ich war noch schneller. Bevor sie stolpern und zu Boden fallen konnte, hatte ich sie schon gepackt, sah für den Bruchteil einer Sekunde das verstörte Gesicht des Mr. Todd und riß Glendas rechten Arm herum. Ich machte es hart, fast schon brutal, das aber mußte sein. Der stechende Schmerz war für sie schlimmer als die hypnotische Beeinflussung des Chinesen. Sie konnte die Klinge nicht mehr festhalten, öffnete die Faust und ließ das Messer los.
    Es fiel auf den Teppich, wo ich es wegstieß und Glenda mit einem Stoß quer durch das Zimmer beförderte. Sie krachte gegen ein Regal, aus dem sie noch durch den Anprall die Bücher holte.
    Da drehte Todd durch.
    Er sah wohl ein, vieles falsch gemacht zu haben, und versuchte es mit dem direkten Angriff.
    Ich hörte seine Klinge pfeifen, als er sie durch die Luft zog. Ein tödlicher, silberfarbener Blitz, der mich gespalten hätte, doch mein Rammstoß mit dem Ellbogen traf ihn um einen Augenblick früher.
    Der Messerarm schleuderte hoch, Todd kippte, fing sich wieder und rollte sich über eine Sesselkante ab.
    Das Möbelstück fiel ebenfalls um.
    Er sprang wieder hoch und hielt plötzlich Glendas Fleischermesser fest. Den Arm nahm er zurück, holte zum tödlichen Wurf aus, als ich mich auf dem Sprung befand.
    Ich rammte in den Sessel hinein, auf dem meine Beretta lag, bekam die Waffe zwischen die Finger, zielte über die Lehne hinweg und feuerte zwei Kugeln ab, bevor Todd noch zum tödlichen Messerwurf ansetzen konnte.
    Er brüllte wie verrückt, als die Geschosse ihn auf die Zehen rissen.
    So jedenfalls kam es mir vor.
    Er fiel nicht zusammen, lief auch weiterhin und warf sich, bevor ich es noch verhindern konnte, auf das Fenster zu.
    Sein Körper krachte gegen die Scheibe.
    Das Splittern, das Platzen und sein Schreien vermischten sich zu einem Geräusch.
    Danach war es einen Moment still, bis zu dem Aufprall unten auf dem Gehsteig.
    Wieder trat Ruhe ein.
    Ich ging zu Glenda, die sich mit schmerzenden Knochen erhob und den Kopf schüttelte. »Alles okay?« fragte ich sie schwer atmend.
    »Ja, ja.« Sie hob die Schultern und schaute mich wieder mit normalem Blick an. »Was war eigentlich los, John?«
    »Ach, wenn man es so nimmt, nichts. Wirklich, Glenda, es war nichts los, über das es sich zu reden gelohnt hätte.« Mit diesen Worten verließ ich die Wohnung…
    ***
    Vor dem Haus hatten sich nicht nur einige Gaffer versammelt, die durch den Krach aufgeschreckt worden waren, auch Sukos Gesicht sah ich zwischen den Menschen.
    Mein Freund hatte Mr. Todd bereits untersucht. Er nickte mir zu.
    »Es ist erledigt.«
    »Lebt er noch?« fragte ich trotzdem.
    »Nein, du kannst ihn vergessen. Der Totmacher oder der King von Chinatown gehört der Vergangenheit an.«
    Ich nickte. »Es war knapp gewesen, Suko, verdammt knapp sogar, aber das erzähle ich dir später.« Ich ging zur Seite und hielt mein Gesicht in den fallenden Sprüh, froh darüber, so etwas noch erleben zu können…
    ***
    Einen Tag danach – Weihnachten!
    Wir alle waren bei den Conollys zu Gast und hatten Sheila versprochen, über den Fall nicht mehr zu reden. Sie wollte an diesem Abend ihre Ruhe haben.
    Bill lief noch immer mit einem dicken Verband um seinen Körper geschlungen herum.
    Glenda hatte sich wieder erholt und aß fast so viel von dem Truthahn wie Suko.
    Es sollte für uns eine lange Nacht werden, das hatte Bill versprochen. Da die Conollys in einem großen Haus wohnten, standen auch genügend Gästezimmer zur Verfügung.
    Sheila hatte den Weihnachtsbaum mit einem bunten Schmuck versehen und echte Wachskerzen gekauft.
    Es wurde ein stimmungsvoller Abend, dessen Ruhe ich allerdings kurz vor Mitternacht durchbrach, als ich erklärte, daß ich aufbrechen wollte.
    Alle starrten mich erstaunt an.
    »Und wohin?« fragte Bill. »Doch nicht in deine Wohnung?«
    »Nein, ich möchte noch jemand ein frohes Fest wünschen, auch wenn die Person das sicherlich nicht haben wird.«
    »Wen meinst du?«
    »Das spielt keine Rolle. Ich komme morgen noch einmal zurück.«
    Ohne noch eine weitere Erklärung abzugeben, verließ ich den Raum und ging in

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