0519 - Das Heimliche Imperium
hatte keine Zeit, darüber nachzudenken „Sieh dich gut um!" hörte Rhodan seinen arkonidischen Freund sagen. „Das ist die Stelle, an der vielleicht die Zukunft der großen Völker unserer Galaxis entschieden wird."
Erst jetzt merkte Rhodan, wie still es innerhalb des Amphitheaters war. Die Konferenzteilnehmer saßen auf ihren Bänken und schwiegen. Sie schienen zu warten. Hinter Rhodan und seinen Begleitern strömten jetzt weitere Abgeordnete in die Arena.
Rhodan gab sich einen Ruck.
„Gehen wir!"
Sie, bewegten sich durch eine Schneise zwischen den Bankreihen auf die Plätze zu, auf denen ursprünglich die Akonen sitzen sollten.
Rhodan warf einen prüfenden Blick auf den Rundumbildschirm inmitten des Spielfeldes. Das kugelförmige Gebilde mit den abgeflachten Seitenflächen wurde von einem Antigravschirm gehalten. Die Bildschirmabschnitte waren bereits eingeschaltet und zeigten das Symbol des Solaren Imperiums: Zwei ausgestreckte Hände vor dem Hintergrund der Milchstraße.
Kosum blickte zu dem Bildschirm hinüber.
„Wann jemals zuvor hat dieses Symbol eine tiefere Bedeutung besessen, wann hat es jemals beeindruckender gewirkt?"
Waringer warf ihm einen Seitenblick zu.
„Sie können ja auch ernst sein!"
„Ja", nickte Kosum. „Ich befürchte nur, daß eine der beiden Hände sich zurückziehen wird, Schließlich wird nur unsere ausgestreckte Hand da sein, eine Hand, die sich vergeblich zum Freundschaftsbündnis anbietet."
Sie nahmen auf der Bank mit dem akonischen Symbol Platz.
Rhodan bemerkte, daß auf den benachbarten Plätzen Unruhe entstand. Die Wesen, die sich in der Nähe niedergelassen hatten, wußten um die akonische Provokation und waren offenbar erstaunt darüber, daß Rhodan so gelassen reagierte. „Unsere akonischen Freunde sind sicher enttäuscht darüber, daß wir uns nicht provozieren lassen." Atlan lächelte und sah zu den Plätzen hinüber, wo die vier Akonen saßen. „Trotzdem sollten wir auf die Akonen besonders achten. Sie werden nicht aufgeben.
Ich befürchte, daß sie sich zum Ziel gesetzt haben, bei der Konferenz mehr zu erreichen als eine Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem Gebiet."
„Es geht ihnen um politische Macht", behauptete Waringer, Rhodan hatte bestimmte Vorstellungen vom Ablauf der Konferenz, aber er konnte nicht sicher sein, ob seine Pläne sich verwirklichen ließen. Jeder noch so unbedeutsam erscheinende Zwischenfall konnte zur Folge haben, daß unvorhergesehene Dinge geschehen würden.
Plötzlich schien sich die Stille in der Arena noch zu vertiefen.
Wie auf ein geheimes Kommando blickten alle Versammelten in Richtung des Eingangs Die drei Unbekannten kamen herein.
Nach mühevollen Anstrengungen war es Sarnen gelungen, den toten Kolomn-A in eine kleine Seitenkabine zu schieben. Sie hatte die Tür verriegelt. Sarnen-A hatte bei ihren Bemühungen zugeschaut Er wußte offenbar nicht, worum es ging.
Immerhin, dachte Sarnen, hatte er sie vor Kolomn-A gerettet.
Dabei war er zum Mörder geworden.
Aber sie konnte ihren Mann nicht verurteilen.
Sarnen saß in einem Sitz vor den Kontrollen. Sie zitterte.
Wahrscheinlich hielt sie sich als einzige Konferenzteilnehmerin noch in ihrem Schiff auf.
Sie befürchtete, daß sie nicht die Kraft haben würde, sich in die Arena zu begeben. Außerdem wollte sie ihren Mann nicht allein in der Deri-DERI zurücklassen. Sarnen-A war verdummt und konnte Schaden im Schiff anrichten.
Sarnen dachte an Peysen.
Diesmal erschienen jene Bilder in ihrem Bewußtsein, die sie bisher mit Erfolg verdrängt hatte. Sie sah die unermeßlichen Folgen der Katastrophe auf ihrer Heimatwelt.
Ihre Augen weiteten sich.
Wie konnte sie nur glauben, daß sie das irgnorieren durfte?
Sie erhob sich und suchte ihre Ausrüstung zusammen.
„Ich gehe zur Arena hinüber", sagte sie zu ihrem Mann.
Er sah sie an, aber sein Blick zeigte kein Verständnis.
„Es ist besser, wenn du nichts unternimmst, solange ich abwesend bin." Sie unterstrich ihre Worte mit energischen Gesten. „Hörst du? Du mußt an deinem Platz bleiben."
Er nickte bedächtig, denn er schien zu begreifen, daß es wichtig für sie war, wenn er Verständnis zeigte.
Hoffentlich hatte er tatsächlich verstanden! dachte Sarnen beunruhigt.
Sie öffnete die Schleuse und sprang auf den Boden der Ödwelt hinaus. Dann betätigte sie den Impulsgeber an ihrem Armgelenk und wartete, bis sich die Schleuse geschlossen hatte.
Sie schaltete ihren kleinen Antigravprojektor ein und flog in
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