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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erkennen.«
    »Ich habe sie aber gesehen«, sagte Super und schaute starr nach dem Walde hin. »Ich sah gerade, wie der Lauf aufblitzte. Es muß eine Pistole gewesen sein. Hat jemand von Ihnen eine Taschenlampe?«
    Mr. Cardew ging ins Haus und kam mit einer Lampe zurück.
    »Hier stand er«, sagte Super und leuchtete das Gras ab. »Man kann keine Spuren entdecken, der Boden ist zu hart. Nichts ...« Plötzlich bückte er sich, nahm einen langen, dunklen Gegenstand auf und pfiff vor sich hin.
    »Was haben Sie?« fragte Cardew.
    »Einen Patronenrahmen von einer Zweiundvierziger-Repetierpistole, ganz voll Patronen«, sagte Super. »Vom Marinedepartment der Vereinigten Staaten - ist ihm aus der Schußwaffe gefallen.«
    Mr. Cardew erschrak. Jim glaubte wahrzunehmen, daß sein Gesicht blasser geworden war. Möglicherweise, dachte er, ist es das erste Mal, daß Mr. Cardew den nackten Tatsachen eines beabsichtigten Verbrechens Auge in Auge gegenübersteht. Stephen Elson schaute mit offenem Mund auf den Patronenrahmen.
    »Und er hat die ganze Zeit mit einer Pistole dort gesessen?« Er zitterte. »Haben Sie ihn denn genau gesehen?«
    Super wandte sich zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Machen Sie sich keine Gedanken darüber«, sagte er freundlich, fast teilnehmend. »Wenn ich ihn gesehen hätte, hätte ich ihn auch gefangen. Ich möchte einmal Ihr Telefon benützen, Mr. Cardew.«
    Sein Gastgeber führte ihn zum Arbeitszimmer.
    »Sind Sie dort, Lattimer? Lassen Sie alle Reservemannschaften ausrücken, halten Sie jeden an, der sich nicht ausweisen kann, besonders Landstreicher. Wenn Sie meinen Befehl ausgeführt haben, kommen Sie nach Barley Stack, und bringen Sie eine Schußwaffe und Handlampen mit!«
    »Was ist passiert, Super?«
    »Ich muß einen Kragenknopf verloren haben«, sagte er ruhig und hängte den Hörer ein.
    Er schaute in das ängstliche Gesicht Cardews, und seine Blicke wanderten von dem Anwalt zu den vollen Bücherschränken.
    »Da muß eine Menge drinstehen, das einem helfen kann, einen verrückten Landstreicher festzunehmen«, sagte er. »Und ich muß mich auf meine gewöhnlichen Hilfsmittel verlassen, und es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß wir ihn nie kriegen.«
    Er zwinkerte wie gewöhnlich mit den Augen. Cardew sah die Flecken auf seinem Hemd und nahm den Geruch wahr, den die Mottenkugeln dem Frack gegeben hatten. Dadurch erhielt er sein Selbstvertrauen und seine Haltung wieder.
    »Das ist einer von den Fällen, in denen die physischen Eigenschaften der Polizei bewundernswert sind, aber alles in allem ist nichts besonders Schwieriges darin, einen bewaffneten Landstreicher zu entdecken.«
    »Nichts Besonderes«, sagte Super und schüttelte traurig den Kopf. Er überschaute die vollen Bücherregale wieder und seufzte. »Der Kerl war hinter Elson her«, sagte er dann.
    Cardew schaute erstaunt auf.
    »Elson erwartete ihn auch«, sagte Super mit einem abwesenden Blick. »Warum hätte er sonst eine Waffe bei sich?«
    »Was? Elson hat eine Pistole bei sich? Woher wissen Sie das?«
    »Ich fühlte es an seiner hinteren Tasche, als ich nahe an ihn herantrat. Ist das nicht eine feine Beobachtung? Ich klopfte ihm auf die Schulter und lehnte mich mit meiner Hüfte an seine Tasche. Von der ganzen Polizeitruppe habe ich die Hüfte mit dem feinsten Gefühl. Was bedeutet das eigentlich in der Anthropologie?«
    Aber Mr. Cardew ging nicht darauf ein.
    »Warum folgten Sie dem Oberinspektor, Mr. Ferraby? War das nicht leichtsinnig von Ihnen?«
    Jim und die junge Dame waren allein auf dem Rasenplatz. Hanna war mit dem Amerikaner verschwunden. Obgleich Jim sich Vorwürfe machte, in der hereinbrechenden Dunkelheit mit Elfa draußen zu bleiben, wurden seine Bedenken doch von dem Reiz der Nacht und der geheimnisvollen Einsamkeit überstimmt.
    »Es war für mich kein größeres Wagnis als für Super«, sagte er. »Außerdem gebe ich gern zu, daß ich dachte, er habe sich durch einen Schatten täuschen lassen. Ich hatte vergessen, daß der alte Teufel Augen hat, mit denen er durch eine Wand sehen kann. - Mögen Sie diesen Elson eigentlich leiden?« fragte er plötzlich.
    »Elson? Nein - weshalb fragen Sie?«
    »Nun, er ist Amerikaner, und ich dachte, das sei natürlich, wenn sich Landsleute treffen«, sagte er etwas linkisch.
    »Wenn ich eine Engländerin wäre und einen englischen Taugenichts in New York träfe - würde ich ihn dann gern haben, weil er ein Engländer ist?« fragte sie lächelnd.
    »Einen

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