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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Platz für zwei temperamentvolle Leute. Nun waren es aber im ganzen fünf, denn die Kinder waren nicht weniger temperamentvoll. Sie wollten das Frühstück ans Bett haben, und das ist doch das Temperamentvollste, was ich je erlebt habe. Ist Mr. Cardew heute ins Büro gekommen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, er hat heute morgen telefoniert. Er ist nach Barley Stack zurückgekehrt. Ich glaube, er hat sich von der Aufregung erholt, die ihm der Tod der armen Miss Shaw verursachte, denn sein Diener erzählte mir, daß er in seinem Studierzimmer bei der Arbeit säße.«
    »Er denkt wieder neue Theorien aus und zieht psychologische und logische Schlüsse«, sagte Super düster. »Ich habe ihn heute morgen besucht, ehe ich hierherkam. Da saß er auch schon in seinem Studierzimmer bei Büchern über Anthropologie und Soziologie und Logik und all solchem Zeug. Er hatte einen Plan von seiner Villa vor sich und maß alles mit Zirkel und Maßstab nach. Dabei entdeckte er, daß es 8,60 Meter von der Küchentür bis zur Haustür sind. Er hatte auch Bücher über die Gezeiten ... ein Mikroskop war noch nicht da. - Diese Art zu arbeiten kann ich nicht leiden. Er hatte auch noch keine Reagenzgläser, aber es ist möglich, daß er das alles noch hergeholt hat, nachdem ich gegangen war. Ich wollte den Plan des Hauses haben, aber er brauchte ihn selbst und überließ ihn mir nicht. Er rechnete sich alle Maße aus und auch die Flutzeiten, und dann hat er eine Sandprobe - heute abend werden wir ja erfahren, wer den Mord begangen hat.«
    Obwohl sie über so grauenvolle Dinge sprachen, mußte sie doch lachen.
    »Sie sind kein großer Anhänger der deduktiven Methode, Mr. Minter?«
    »Nennen Sie mich doch Super«, bat der alte Detektiv. »Da haben Sie unrecht. Ich achte sie sehr hoch, ich glaube an die Wissenschaft. Bei der Polizei werden nicht genügend wissenschaftliche Methoden angewandt. Da fehlt es noch sehr bei uns. - Sie hat übrigens den Hut in Astors Warenhaus in der High Street in Kensington gekauft. Sie wollte diese Form haben, obgleich sie schon ein Jahr lang aus der Mode ist. Es ist eine merkwürdige Sache, daß eine Frau einen Hut kauft, der so unmodern ist.«
    Der Übergang des Gesprächs von den verschiedenen Methoden, Verbrechen aufzuspüren, zu der realen Wirklichkeit der Kleider war so unerwartet und schnell, daß Elfa etwas verblüfft war.
    »Meinen Sie Miss Shaw? Was für einen Hut kaufte sie denn?«
    »Einen großen gelben Strohhut mit einem Schleier. Sie kennen die Art, die bis zur Nase heruntergeht? Sie kaufte ihn am Sonnabend, kurz bevor der Laden geschlossen wurde, und er paßte ihr nicht. Die Verkäuferin sagte ihr das. Sie muß sehr aufrichtig sein. Wenige Verkäuferinnen würden einer Kundin sagen, daß ein Hut ihr nicht stehe. Aber Hanna Shaw sagte, daß sie diese Art wünsche, und so bekam sie ihn. Sie bezahlte und nahm ihn gleich mit. Ich habe Cardew nichts davon erzählt. Solche Neuigkeiten würden ihn verrückt machen. Er würde daraus schließen, daß sie den Hut kaufte, um ihn auf dem Kontinent zu tragen, und würde Paris mit dem Zollstock nachmessen.«
    Super trat wieder an den Bücherschrank und nahm ein Buch nach dem andern in die Hand, ließ es durch die Finger gleiten und warf nur gelegentlich einen Blick auf den Inhalt.
    »Gab es noch einmal Eier und Kartoffeln?« fragte er plötzlich.
    »Sie meinen in Edward Square? Nein, ich habe nichts mehr von Mr. Bolderwood Lattimer gehört.«
    »Ich kann nicht verstehen, warum er sich selbst Bolderwood nennt. Ich dachte, nur Leute, die Smith heißen, haben so verrückte Vornamen. Lieben Sie Blumen, Miss Leigh?«
    »Sehr.«
    Super kratzte sich am Kinn.
    »Wer liebt sie nicht?« fragte er. »Blumen regen mich mehr an als irgend etwas anderes. Haben Sie jemals ein Feld mit Butterblumen gesehen ... jemals einen Bück auf Glockenblumen geworfen, die aus dem dunklen Wald schimmern? Ich habe ein Sammelbuch für Ausschnitte von Gedichten über Blumen zu Hause - Rosen und Veilchen und Primeln und viele andere. Es ist komisch, daß noch niemand ein Gedicht über Flieder gemacht hat.«
    Sie sah ihn mißtrauisch an.
    »Mr. Minter, Sie kommen auf einem Umweg zu den Blumen, die in Edward Square niedergelegt worden sind. Ich würde ein Gedicht über Flieder schreiben, wenn ich überhaupt ein Gedicht schreiben könnte - es sind meine Lieblingsblumen.« »Meine sind Tulpen«, sagte Super.
    Er setzte sich umständlich hin.
    »Sind Sie je Mr. Elson begegnet - mögen, Sie

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