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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Vermutung ist nun, daß Miss Shaw sich verabredet hatte, einen Mann in dem Haus zu treffen. Sie entdeckte aber, daß sie beobachtet wurde. Es ist möglich, daß sie Ihren Wagen sah, der in dem Steinbruch verborgen war, oder daß sie jemand von Ihnen bemerkte - soviel ich weiß, hatten Sie sich versteckt, als sie durchfuhr. Um Sie nun fortzulocken, kehrte sie nach der Spitze der Klippe zurück, schlich aus ihrem Wagen und kam auf einem der vielen kleinen Pfade, die den Abhang durchziehen, zurück. Möglicherweise wartete der Mann an der Stelle, wo sie den Wagen verließ, und begleitete sie zu dem Haus zurück.«
    »Warum hat sie denn ihren Hut und ihren Mantel abgenommen?« fragte Jim.
    »Der Regenmantel und der Hut waren von heller Farbe. Ihr Kleid unter dem Mantel dagegen war schwarz. Es ist leicht möglich, daß sie die beiden Kleidungsstücke ablegte, um nicht gesehen zu werden. Jedenfalls wurden sie in der Nähe eines dieser vielen Pfade gefunden.«
    Jim schüttelte den Kopf.
    »Sie vergessen, Herr Präsident, daß Lattimer zurückgelassen wurde, um das Haus zu bewachen.«
    »Daran habe ich auch gedacht. Lattimer wurde in Groß-Pawsey zurückgelassen, das in einiger Entfernung von der Küste liegt, und kam erst eine halbe Stunde später zu dem Haus zurück. Wenigstens sagte er so. Das war reichlich Zeit genug für die Frau, mit ihrem Begleiter zurückzukommen. Es ist allerdings eine sehr einfache Erklärung, aber in Fällen dieser Art ist die einfachste Erklärung gewöhnlich die richtigste.
    Ich habe meine Ansicht Super bereits durchs Telefon gesagt, und obgleich er sehr höflich war, fühlte ich doch, daß er wütend wurde. Er sagte, es sei lächerlich, zu behaupten, Hanna Shaw habe genug Zeit gehabt, die Klippen herunterzusteigen, bevor Lattimer zu dem Haus zurückkehrte.
    Wer ist dieser Großfuß? Wer hat diese unglückliche Frau verraten? Wir kommen jetzt zu einem Vorfall, bei dem Sie, wie ich glaube, Zeuge waren. Den Abend vorher hatte Mr. Cardew ein Essen gegeben. Super erzählte nun, daß er einen Landstreicher sah, der im Schatten eines Strauches vor den Fenstern stand und mit einer Pistole bewaffnet war. Später hörte er, wie dieser Strolch Byrons Übersetzung eines bekannten spanischen Liedes sang - ›Ay de mi, Alhama‹. Nun stimmt die Beschreibung dieses Mannes, die Super gibt, genau mit der des Ortspolizisten überein, der sah, wie sich ein Landstreicher oben in den Klippen versteckte. Nach dem Mord hörte Super diesen Mann dasselbe Lied singen wie vorher in dem Gehölz von Barley Stack. Der Mann, den wir suchen, ist der singende Landstreicher. Darin stimmen wir überein?«
    »Ist das auch Supers Ansicht?« fragte Jim vorsichtig. Er für seine Person war geneigt, die Theorie des Präsidenten rückhaltlos anzunehmen.
    »Supers Ansicht? Nein. Sie werden doch nicht erwarten, daß Super dieselbe Meinung wie das Polizeipräsidium hat. Offensichtlich ist er auf einer anderen Spur. Gestern abend kam eine eilige Anforderung von ihm, daß wir die Polizei in Cambridge um Nachforschungen ersuchen sollten - er wollte nämlich wissen, ob Mr. Elson in der Mordnacht dort geschlafen habe. Aber das sieht Super wieder ähnlich. Er sagt, daß Elson mit der ermordeten Frau sehr eng befreundet war. Aber er hat sich noch nicht herabgelassen, mir zu erklären, warum er einen amerikanischen Millionär verdächtigt, eine harmlose Haushälterin zu ermorden. Wahrscheinlich sandte er Lattimer, um Erkundigungen einzuziehen, denn einer meiner Bekannten berichtete, daß der Sergeant heute morgen auf seinem Weg nach Cambridgeshire London passierte. Anscheinend waren Lattimers Nachforschungen vollkommen unbefriedigend.«
    Jim erwartete nicht, daß der Sergeant ihn auf seinem Rückweg besuchen würde, denn es lag kein Grund vor, warum er das tun sollte. Er war daher überrascht, als Lattimer spät am Nachmittag bei ihm eintrat. Im ersten Augenblick dachte er, daß er mit einer Botschaft von Super käme.
    »Ich habe gehört, Mr. Ferraby, daß Ihnen viel daran liegt, zu erfahren, ob Elsons Alibi stimmt.«
    »Mir war nicht das geringste davon bekannt, daß man ihn in Verdacht hatte«, sagte Jim lächelnd.
    »Der Verdacht fiel auf ihn«, sagte Lattimer zögernd. »Wenn Super irgendeinen Gedanken gefaßt hat, so ist es schwer, ihn davon abzubringen. Elson wurde von Sonnabend mittag bis Sonntag abend vermißt. Es scheint, daß er zu einer Trinkerei gefahren ist und die Nacht in Cambridge zubrachte. Sein Name steht zwar in keiner der

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